Da steh ich also im Supermarkt. Der Wagen gefüllt mit ungesundem Kram, Red Bull-Dosen, Windeln und Käse, Käse, Käse. Und während ich an der Kasse warte, bis ich endlich an der Reihe bin, suche ich gedankenversunken nach Ideen für das nächste Power Ranking. Als ich das Hackfleisch auf das Kassierband lege, kommt mir die Idee: Supermarkt NFL!
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Gesagt, getan. Ich nehme euch heute also mit auf eine kleine Einkaufstour. Aber keine Angst, ich ziehe euch nicht die Kohle aus der Tasche wie eure Frau. Ich will wirklich nur schreiben…
Und ich freue mich auf euer Feedback (@Footballerei). Aber auch eure Ideen für zukünftige Power Rankings sind herzlich willkommen. Also dann, schnappt euch nen Einkaufswagen und ab geht’s in den Discounter des guten Geschmacks.
Verkaufsschlager und Ladenhüter
1 (1) – Denver Broncos: Stell dir vor, du schmeißt ein nettes Abendessen für die Frau deiner Träume. Du hast alles bis aufs kleinste Detail durchgeplant und dann hat der Fleischer deines Vertrauens (ja, ich bin Fleischfresser) die versprochene Rehkeule doch nicht. Dein Date droht zu platzen. Doch auf einmal zaubert der Metzger echtes Kobe-Beef hervor. Boom! Der Abend ist gerettet. Und wer weiß, was da nach dem Essen noch geht. Ich weiß, ist sehr weit hergeholt. Aber klingt das für euch nicht auch ein wenig nach Trevor Siemian und Paxton Lynch?
.@PaxtonLynch with that first-career-@NFL TD feeling! (via @NFL) pic.twitter.com/JKbJe9n5rU
— Denver Broncos (@Broncos) 2. Oktober 2016
2 (3) – Minnesota Vikings: Wenn NFL-Angriffe Fleisch sind, ist die Defensive der Vikings die Pfanne, mit der sie breitgeklopft werden. Schnitzel im Wikingerstil. Und natürlich im Kühlregal Minnesota.
3 (2) – New England Patriots: Auch im KaDeWe gibt es ab und an mal mangelhafte Ware. Aber zum Glück kommt ab dieser Woche ja Verkaufsschlager Tom Brady zurück. Da brummt das Geschäft garantiert wieder.
DEAR HATERS pic.twitter.com/gdN3zGI6JB
— Tom Brady’s Ego (@TomBradysEgo) 3. Oktober 2016
4 (4) – Philadelphia Eagles: Ich lehne mich jetzt mal ein wenig aus dem Fenster. Die Eagles gehen 5-0. Dann kommen die dicken Fische. Und zwar sieben am Stück. Anfang Dezember wissen wir, ob das Team „for real“ ist. Die Packung macht was her im Cornflakes-Regal. Aber ob die auch nach einigen Wochen noch knusprig sind, wird sich zeigen.
5 (9) – Pittsburgh Steelers: Eine Woche pfui. Die nächste Woche hui. Erinnert aktuell ein wenig an die Obstauslage im Discounter morgens (hui) und kurz vor Ladenschluss (pfui). Aber wenn dir Big Ben ne Mango zuwirft, dann greifst du halt trotzdem zu.
6 (6) – Green Bay Packers: Oft schimpfen NFL-Teams ja über eine so frühe spielfreie Woche. Aber den Packers war es bei der Verletzungssituation in der Defensive sicher recht. Manchmal hilft eine Inventur eben doch.
7 (7) – Seattle Seahawks: Also wenn Russell Wilson mit Wackelknie schon so gut aussieht, was kommt da erst, wenn er fit ist?! Seattles Offense ist sozusagen wie ein Supermarkt, in dem man schon vor der großen Eröffnung zwischen Kisten und halb aufgebauten Regalen einkaufen kann.
8 (14) – Atlanta Falcons: Noch nicht mal im Rookie-Modus von Madden sind solche Zahlen drin, wie sie Matty Ice und Julio Jones am Sonntag aufgestellt haben. Ich hab’s probiert. War gestern von 10-20 Uhr im nächsten Media Markt und hab die PS4 blockiert. Gab viele lange Gesichter. Von Mitarbeitern und genervten 12-Jährigen.
Julio Jones caught everything today! #Hands pic.twitter.com/ExXM4vGCiU
— Bleacher Report (@BleacherReport) 2. Oktober 2016
9 (13) – Oakland Raiders: Derek Carr ist die Schwarze Dose der NFL. Boom. Der Mann haut einen einfach um. Den zieht man sich rein und will gar nicht mehr aufhören. Natürlich macht er das nicht allein. Die Raiders machen einfach (endlich) wieder Spaß!
10 (17) – Los Angeles Rams: Jared Goff wird zum Ladenhüter weil Case Keenum das Brot gut genug an den Mann bringt. Die Rams sind nicht sexy, aber auch kein gammeliges Toast.
11 (10) – Houston Texans: Auch aufm Wühltisch findet man ab und zu ein echtes Highlight. Will Fuller ist der Turbostaubsauer, den man nicht auf der Rechnung hat, der einen beim Discounter aber so anlächelt, dass man nicht widerstehen kann. Und jetzt putzt er daheim alles weg.
12 (5) – Carolina Panthers: Der Moment, als Cam Newton (oder wie unser Kucze sagen würde: Cem Nütün) nach dem Touchdown von Kelvin Benjamin die Two-Point Conversion zum 34:18 erzielte, dabei den heranstürmenden Linebacker Deion Jones übersah und überrollt wurde wie ein Reh auf der A1, erinnerte mich unweigerlich daran, wie man im Supermarkt nach den Tomaten greift und die klatschen ungebremst auf den Boden. Matsch! Das Bild könnte sinnbildlich sein für die Saison der Panthers.
The shot Cam Newton took v the @AtlantaFalcons a bit ago .. being evaluated for concussion #CARvsATL pic.twitter.com/H8kD4wHAnz
— SiriusXM NFL Radio (@SiriusXMNFL) 2. Oktober 2016
13 (16) – Dallas Cowboys: Da kaufst du Jahr für Jahr denselben Käse. Und auf einmal heißt es, es gibt Lieferschwierigkeiten. Dann lässt du dich widerwillig auf einen Ersatz ein und stellst dabei fest, der Cheese ist „the Shit“. Was also tun wenn dein Klassiker wieder verfügbar ist? Treu bleiben oder auf neu setzen? Ihr wisst schon, Tony oder Dak. Langsam darf man diese Frage ernsthaft stellen.
14 (26) – Buffalo Bills: Rex Ryan ist doch am Ende wie ein Marktschreier. Eigentlich kannst du den Scheiß nicht mehr hören, aber irgendwas zieht dich magisch an. Und täddääää, auf einmal schmeckt der Aal, den dir Kalle verkauft, auch noch richtig gut. Momentan rockt Kalle Ryan richtig ab. Und Taylor und McCoy sind in Foxboro ungefähr so gut zu greifen gewesen wie ein Aal…
15 (8) – Arizona Cardinals: Wenn die Milch zu lange offen stehengelassen wird, fängt sie selbst im Kühlregal zu stinken an. Onkel Palmer droht eben eine solche Milchflasche zu werden….
16 (18) – Cincinnati Bengals: Vielleicht sollten die Bengals A.J. Green auch als Running Back einsetzen. Oder den Ball bei jedem Spielzug zu ihm werfen. Der Mann ist Duschgel, Shampoo und Haarspray in einer Person.
17 (15) – Baltimore Ravens: Terrance West hat mal eben Justin Forsett auf die Straße gesetzt. Geht man so mit Kollegen an der Kasse um?
18 (11) – Kansas City Chiefs: Das roch doch stark nach Ausverkauf gegen die Steelers.
19 (12) – New York Giants: OBJ macht sich langsam aber sicher bei seinen Teamkameraden unbeliebt. Zum Glück bahnt sich am Wochenende ein Duell gegen 200-Yard-Garantie Damarius Randall an. Ist wie an der Kasse anstehen und plötzlich öffnet sich eine weitere direkt nebenan.
20 (23) – Washington Redskins: Ein Sieg gegen Cleveland ist irgendwie schwer zu bewerten. Du jubelst ja auch nicht über Grillkohle im Supermarkt, wenn es kein Feuerzeug zu kaufen gibt.
21 (19) – New York Jets: Neun Interceptions in acht Tagen. Fitzy macht’s möglich. Wie lange stellen sich Marshall und Co. noch hinter ihren Harvard-Schlaufuchs? Wenn dein Fleischsalat im Supermarkt Woche für Woche stinkt, wirst du zwangsweise auch zum Vegetarier.
22 (28) – New Orleans Saints: Mal ehrlich. Das Spiel haben nicht die Saints gewonnen, sondern die Chargers verloren. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Ist wie mit der Wiener, die es an der Wursttheke umsonst gibt.
23 (21) – Detroit Lions: Bis auf einen späten Punt Return Touchdown waren die Lions ziemlich zahnlos in Chicago. Und jetzt geht es gegen Wentzylvania. Die neue Boutique droht dem Tante-Emma-Laden den Garaus zu machen.
24 (20) – San Diego Chargers: So sieht das also aus, wenn man gegen den Chef spielt. Die Filiale steht vor dem Aus.
25 (29) – Jacksonville Jaguars: War nicht schön, aber verdammt nötig der Sieg in London. Jetzt müssen die Jaguars schauen, dass sie ihr Sortiment besser präsentieren.
26 (22) – Tampa Bay Buccaneers: Die Bucs hatten erwartungsmäßig wenig zu lachen gegen den Meister. Jameis Winston hat jetzt schon zehn Ballverluste auf seinem Konto. Montagnacht müssen Tampa und sein Quarterback zeigen, ob sie weiterhin den Weg in die Einkaufswagen der Kunden finden oder ob sie aus den Regalen genommen werden.
27 (24) – Indianapolis Colts: Nach der Pleite gegen Jacksonville wurden ausgerechnet zwei der erfahrensten Verteidiger direkt in London zum verlängerten Sightseeing verdonnert. Sio Moore und Antonio Cromartie suchen einen neuen Job. Ihr jetzt ehemaliger Head Coach könnte schon bald folgen. Riecht nach faulem Fisch in Indy.
28 (30) – Chicago Bears: Brian Hoyer oder Jay Cutler? Pute oder Huhn? Egal, dieser Vogel wird nicht mehr fliegen in dieser Saison.
29 (25) – Tennessee Titans: Wieder eine knappe Niederlage. Der einzige Trost: DeMarco Murray war das Geld wert. So wie die frisch aufgebackenen Brötchen, die man sich mal eben noch leistet, wenn man an der Tanke wieder 100 Euro für Benzin gelassen hat (Selbst Schuld, wer sich nen US Pickup leistet).
30 (27) – Miami Dolphins: Nicht schön, aber das Logo ist so niedlich. So oder so ähnlich gehen Mädels ja schließlich auch shoppen.
31 (31) – San Francisco 49ers: Das fing gut an gegen Dallas. Aber die Luft war schnell raus. Und jetzt fehlt auch noch der beste Abwehrspieler der Niners. Aber vielleicht geht ja was gegen die strauchelnden Cardinals. Bei den 49ers ist es wie mit Frikassee ausm Kühlregal. Kann man machen, aber früher bei Mutti war es einfach besser.
32 (32) – Cleveland Browns: Browns-Fans diskutieren jetzt schon drüber, wen man im nächsten Frühjahr mit dem ersten Draft-Pick holen wird. Denn es gibt immer ein Morgen. Ist wie beim Shoppen. Ist die aktuelle Herbstkollektion nicht dein Style, nimmst du halt, was noch im Schrank hängt und freust dich auf den Frühling. Apropos Style. Miami Vice sind in Cleveland angekommen…
Fotoquelle: © Instagram/kerstinbeckstein