Halb Mensch, halb Tier! Die Rede ist nicht von HW4, sondern von NFL Tight Ends. Im Schnitt sind diese wie Schrankwände gebauten Passempfänger 1,94m groß und gut 115kg schwer. Bestenfalls ist ein Tight End damit zu groß und zu stark für Spieler der Secondary und zu schnell für Linebacker. Die Rolle der Tight Ends in der NFL ist stetig gewachsen, was bedeutet, dass einige der Jungs den Mittelpunkt ihrer Offense bilden.
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Wie immer wage ich bei meinen Rankings einen Blick in die Zukunft und versuche vorherzusagen, wer sich in der kommenden Saison die Krone des besten Tight Ends aufsetzen wird. Aber wie hat meine Oma früher schon immer gesagt: „Nicht lang schnacken, Kopp in Nacken.“ Also bitte schön:
10. Jason Witten, Dallas Cowboys
Retweet if you laughed! 😂😂 #CowboysNation #DakPrescott #JasonWitten pic.twitter.com/BXmHacDSTj
— DC.CENTER (@DC_Center_) January 25, 2017
Oldie but Goldie. Jason Witten gehört in jede Top 10 der besten Tight Ends aller Zeiten (Take Notes Gil Brandt). Wahrscheinlich sollte hier eigentlich Delanie Walker stehen, aber eine Aufzählung der besten TEs ohne Witten kam mir einfach nicht richtig vor. Besonders für junge erfahrene Quarterbacks ist es ein unglaublicher Vorteil, einen guten, erfahrenen Mann in der Mitte des Feldes zu haben, zu dem du den Ball notfalls „dumpen“ kannst. Witten wird auch in dieser Saison wieder dieser Mann sein. Prescott kann sich glücklich schätzen…
9. Hunter Henry, Los Angeles Chargers
Hunter Henry hat in den 13 Spielen seiner Rookie-Saison einfach mal schlappe acht Touchdowns gefangen und damit auch gleich mal die Tight Ends angeführt. Zur neuen Saison sollte es keine Diskussion mehr geben, wer für die hochpotente Chargers-Offense als Tight End #1 auflaufen wird.
8. Zach Ertz, Philadelphia Eagles
Nur drei Receptions haben dem „Ertzer“ zum Franchise Record gefehlt. Aber auch seine 78 Receptions für 816 Yards können sich sehen lassen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er 63 davon in der zweiten Hälfte der Saison gefangen hat. Ertz gibt seinem jungen QB eine sichere Anspielstation in der Mitte des Feldes, von der Wentz bestimmt auch reichlich Gebrauch machen wird.
7. Tyler Eifert, Cincinnati Bengals
Der erste von einigen Kandidaten in dieser Liste, bei dem der Konjunktiv regiert. Seit Eifert in die Liga gekommen ist, hat er noch nie 16 Spiele in einer Saison absolviert. Aber würde er von Verletzungen verschont bleiben, wäre er einer der besten Tight Ends der Liga. 2015 hat Eifert in 13 Spielen einfach mal 13 (!) Touchdowns gefangen! Wie gesagt: Wenn er fit ist, ist er besonders in der Redzone nicht zu stoppen.
6. Martellus Bennett, Green Bay Packers
Here is @MartysaurusRex on Tom Brady’s ability to check at the line w/ style & what the QB & Howie Long have in common #GMFB pic.twitter.com/aUV7Gd1Xj1
— GMFB (@gmfb) June 28, 2017
„Martysaurus Rex“ ist nicht nur der vielleicht witzigste Spieler in der NFL, sondern auch ein außergewöhnlich begabter Spieler. Mit seinen 1,98m und 125kg ist er selbst unter Tight Ends ein echter Brocken und einer der Blocker auf seiner Position. Jetzt wo er in Green Bay als unangefochtener TE #1 Bälle von Aaron Rodgers fangen darf, ist Marty B einiges zuzutrauen.
5. Jimmy Graham, Seattle Seahawks
Mit der Platzierung von Jimmie Graham hab ich mich sehr schwer getan. Während seiner Zeit bei den Saints war nur Rob Gronkowski besser und selbst darüber lässt sich streiten. Im System der Seahawks wurde dann aber seine Schwäche im Blocking überdeutlich. Graham hat aber weiterhin die besten Hände aller Tight Ends und hat sich mittlerweile auch in Seattle als absolute Waffe etabliert.
4. Jordan Reed, Washington Redskins
Genau wie bei Eifert schwingt bei Reed immer ein großes Fragezeichen mit. Mit 1,88m ist Jordan Reed quasi ein Zwerg, aber kein anderer Tight End läuft seine Routen wie er. Diese Fähigkeit, gepaart mit seinen starken Händen, machen ihn unschlagbar im Slot. Einige halten Reed für zu weich, für mich ist er der vielleicht beste Receiving TE der Liga. Allerdings ist er auch nur eine weitere schwere Gehirnerschütterung vom Karriereende entfernt…
3. Rob Gronkowski, New England Patriots
Bevor ihr die Männer mit den engen weißen Westen ruft, um mich abholen zu lassen, lasst mich erklären. In den USA gibt es ein Sprichwort: „The best ability is availability!“. Das besagt, dass die beste Fahigkeit eines Athleten seine Verfügbarkeit ist. Und Gronkowski hat nunmal seit 2011 nicht mehr 16 Regular Season-Spiele absolviert. Der Mann muss öfter unters Messer als Kim Kardashian. Davon abgesehen ist ein fitter Gronk der beste TE, der jemals einen Fuß auf einen NFL-Rasen gesetzt hat.
2. Greg Olsen, Carolina Panthers
Unser Freund Carsten Spengemann hat sich in unserer letzten Sendung ja schon schön über die Bezahlung von Greg Olsen aufgeregt und betont, wie wichtig der Typ für Cam Newton und die Carolina Panthers ist. Recht hat er, aber Vertrag ist eben Vertrag. Allerdings ist Olsen eben auch der einzige Tight End in der Geschichte der NFL, der drei Jahre in Folge über 1.000 Yards verbuchen konnte.
1. Travis Kelce, Kansas City Chiefs
Kelce hat in der vergangenen Saison alle Tight Ends in Receiving Yards angeführt. Es ist nicht mehr abzustreiten: Mr. Reality-TV ist ein Monster auf dem Platz! Jetzt, da Jeremy Maclin weg ist, dreht sich im Passspiel der Chiefs wirklich alles um ihn und Tyreek Hill. Dazu kommt eben auch, dass Kelce, der sich im besten Footballer-Alter befindet, in den letzten drei Jahren immer alle 16 Spiele bestritten hat. 90 Receptions, 1.200 Yards und 8 Touchdowns sollten 2017 drin sein für den besten TE der NFL…
Bis zum nächsten Ranking,
Euer Remo
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