Mit langen Schritten geht es auf den Super Bowl zu. Alles was vorher war, ist jetzt egal. Es zählt nur das Eine: Gewinnen! Vince Lombardi hat es am besten gesagt: „Winning isn’t everything, it’s the only thing!“ Dieser Satz gilt heute im Football noch genau so wie früher. Klar ist es schön in der Championship Round zu sein, aber wenn du hier verlierst, erinnert sich in 5 Jahren niemand mehr an dich…
Mit Pittsburgh gegen New England und Green Bay gegen Atlanta erwarten uns am Sonntag zwei absolute Leckerbissen! Zeit, sich die Matchups mal genauer anzusehen.
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Green Bay Packers @ Atlanta Falcons
Football-Herz, was willst du mehr? Im letzten Spiel im Georgia Dome von Atlanta erwartet uns ein offensives Feuerwerk der Extraklasse! Die explosivste Offensive des Jahres gegen einen der besten Quarterbacks aller Zeiten. Schauen wir uns die einzelnen Mannschaftsteile mal genauer an.
Rodgers vs. Ryan
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Matty Ice ist der Favorit auf den Titel des MVP und hat eine historisch gute Offensive angeführt, aber mit Aaron Rodgers steht ihm ein absoluter Ausnahme-Quarterback und sicherer Hall of Famer gegenüber. Auch wenn Matt Ryan eine überragende Saison gespielt hat, geht dieser Vergleich an die Packers.
GB 1 – 0 ATL
O-Lines
Beide Reihen spielen eine starke Saison. Die Verpflichtung von Alex Mack hat Matt Ryan endlich die nötige Zeit „under Center“ gegeben. In Green Bay arbeiten sie vor allem in der Pass Protection grandios. Rodgers hat oft 6-7 Sekunden Zeit bevor er werfen muss. Ich schätze hier beide Reihen etwa gleichstark ein.
GB 2 – 1 ATL
Receiver
Julio Jones! Mehr braucht man hier glaub ich nicht sagen. Jones ist zweifelsohne einer der besten Receiver der NFL und lässt gegnerische Cornerbacks regelmäßig wie Schulkinder aussehen. Bei den Packers wird Jordy Nelson wohl wieder ausfallen und auch wenn Cobb, Adams, Allison und Cook einen super Job machen, fehlt ihnen ein Übertalent wie Jones.
GB 2 – 2 ATL
Running Back
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Ja liebe Packers Fans, normale Football-Teams haben auch Running Backs. Ty Montgomery macht den Job für einen gelernten Wide Receiver nicht schlecht und auch Christine Michael kann mal nen guten Lauf haben, aber wie ein richtig dynamisches Backfield funktioniert könnt ihr euch bei den Falcons anschauen. Tevin Coleman und Devonta Freeman können jeden Trick im Playbook und sind kaum zu stoppen.
GB 2 – 3 ATL
Front Seven
Ins Schwärmen gerate ich bei keiner der beiden Verteidigungen. Vic Beasley führt zwar die Liga in Sacks an, aber ist in den letzten Spielen immer wieder untergetaucht. Auch in Green Bay verfällt bei der Defensivleistung wohl niemand in Ekstase. Clay Matthews ist nicht mehr der ‚Clay Maker‘ vorheriger Spielzeiten und auch sonst sorgt dort niemand für Angst und Schrecken. Allerdings scheint Julius Peppers einen Jungbrunnen gefunden zu haben. Der Defensive End war in den letzten Spielen Green Bays bester Mann in der Verteidigung. Insgesamt Unentschieden.
GB 3 – 4 ATL
Secondary
Auch in der Passverteidigung hat sich keines der Teams bislang mit Ruhm bekleckert. Bei den Packers liegt das natürlich auch an einigen Verletzten. Gegen Dallas hat es in der ersten Halbzeit mit der Nickel Formation ganz gut geklappt, in der zweiten Halbzeit wurden den Cornerbacks in den 1 gegen 1 Duellen aber deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Atlanta hat die schlechteste Redzone-Verteidigung der Liga, was teilweise auch am mangelhaften Spiel der Secondary liegt. In Mann gegen Mann Duellen sind die Falcons oft overmatched. Daher sehe ich auch hier ein Unentschieden auf schwachem Niveau.
GB 4 – 5 ATL
Coach
Viele haben in der Saison den Rauswurf von Mike McCarthy gefordert und tatsächlich sah die Offense der Packers lange sehr statisch aus. Aber der Coach hat das Ruder rum gerissen und die Packers ins Championship Game geführt. Auf der anderen Seite hat Dan Quinn noch nie gegen McCarthy verloren und hat einen exzellenten Stab um sich herum gescharrt. Vorteil: Atlanta.
GB 4 – 6 ATL
Einschätzung
Nach der Auswertung der einzelnen Mannschaftsteile sehe ich die Falcons leicht vorne. Dazu kommt der Heimvorteil. Allerdings darf man Aaron Rodgers wohl niemals unterschätzen. Ich denke trotzdem, dass nach einem Shootout in Atlanta Endstation ist für die Packers.
Green Bay 34 – 38 Atlanta
Pittsburgh Steelers @ New England Patriots
DAS Duell der AFC. Wie vorbestimmt treffen die besten AFC Mannschaften der letzten Jahre aufeinander. Die erfolgreichste Franchise in der Geschichte der NFL gegen das beste Team der letzten 20 Jahre. Trotzdem sind Big Ben und Tom Brady erst einmal vorher in den Playoffs aufeinander getroffen: 2005, als Tom Brady auf dem Weg zu seinem dritten Super Bowl den Rookie Roethlisberger aus den Playoffs warf.
Coach
Ich bin ein großer Fan von Mike Tomlin und seinem Staff. Coach Tomlin ist ein lockerer Typ, der genau weiß, wie er mit wem umzugehen hat. Außerdem spricht der Erfolg für ihn. Allerdings gibt es in der Geschichte dieses schönen Sports wohl keinen Coach der so viel erreicht und das Spiel so geprägt hat wie Bill Belichick. Man kann ihn lieben oder hassen, aber er ist der wohl beste Coach aller Zeiten. Sorry Coach Esume…
PIT 0 – 1 NE
Roethlisberger vs. Brady
Steelers, you're next #PITvsNE pic.twitter.com/0gc4qlYPwu
— 🐐 (@Tommy6Rings) January 16, 2017
Tom Brady hat als Sechstrunden-Pick die Liga aufgemischt. In seiner ersten Saison als Starter hat er gleich den Super Bowl gewonnen. Das Kunststück hat er noch dreimal vollbracht. Damit ist er einer von nur drei Quarterbacks mit vier Ringen, sollte er sich den fünften holen, wäre er alleiniger Rekordhalter. Big Ben ist auch ein zukünftiger Hall of Famer und einer der besten „Clutch“ QBs aller Zeiten, aber an Brady kommt er nicht ran.
PIT 0 – 2 NE
Receiver
Wie kompensiert man den Ausfall des besten Tight Ends der NFL? Vollständig geht das nicht, aber mit Edelman, Hogan, Floyd, Amendola, Mitchell und Bennett haben die Patriots noch einige Waffen zur Verfügung. Davon ist allerdings keine so effektiv wie Antonio Brown! Der No. 1 Receiver der Steelers liefert seit Jahren Spitzenleistungen und ist einer der Besten seines Fachs. Aber auch die anderen Passempfänger machen Plays für die Steelers, da sie auch extrem von den Doppelteams gegen Brown profitieren. Vorteil: Steelers.
PIT 1 – 2 NE
Running Backs
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Dion Lewis hat in seinem ersten Spiel als Starting RB mal eben drei Touchdowns erzielt. Einen als Receiver, einen als Rusher und einen als Returner. Das gab es in den Playoffs noch nie! Und auch LeGarrette Blount spielt eine ganz starke Saison und hat die NFL in Rushing Touchdowns angeführt! Und wen hat Pittsburgh? Nur diesen LeVeon Bell… Der 24 jährige Running Back der Steelers ist ein absoluter Ausnahme Back. Bell kann Alles: Laufen, fangen, blocken und vor allem Lücken finden. Die Chiefs wussten, was sie erwartet und Bell hat trotzdem 170 Yards abgerissen. Momentan gibt es keinen besseren Running Back in der NFL. Ach ja, sollte Bell mal ein Päuschen brauchen schicken die Steelers eben DeAngelo Williams aufs Feld. Der Punkt geht an Pittsburgh
PIT 2 – 2 NE
Front Seven
Obwohl Belichick mitten in der Saison Jamie Collins nach Cleveland verfrachtet hat, haben die Patriots die beste Scoring Defense der Liga. Allerdings haben die Pats jetzt auch nicht gerade gegen Offensiv Mächte gespielt. Die Steelers haben die Saison in der Defense wirklich schwach begonnen, aber seit 9 Wochen kommt da gar Nichts mehr durch. Vor allem die Linebacker machen erfolgreich Jagd auf gegnerische QBs. Mich würde es nicht wundern, sollte Brady ab und zu Schweiß gebadet aufwachen, wenn er von Harrison, Shazier, Timmons und Dupree träumt. Vorteil: Pittsburgh
PIT 3 – 2 NE
Secondary
Die junge Secondary der Steelers hat sich im Laufe der Saison stark verbessert und klopft gegnerischen Receivern ordentlich auf die Finger. Aber abwarten, was die Jungs in ihrem erst dritten Playoff-Spiel gegen einen Tom Brady und die kaum ausrechenbare Patriots Offense machen. In New England hat sich Malcolm Butler, der Held des Super Bowl 49, zu einem echten Shutdown Corner entwickelt. Auch den Rest der Patriots Secondary hat Matt Patricia wahnsinnig gut eingestellt. Vorteil: Patriots
PIT 3 – 3 NE
Einschätzung
Ich glaube, dass der Passrush der Steelers wirklich sehr unangenehm werden kann für Tom Brady. Denn wenn der etwas nicht mag ist es zu viel Druck. Allerdings sind die Patriots nicht umsonst so erfolgreich. Die wissen einfach wie es geht. Ich bin aber überzeugt, dass auch die Patriots es nicht schaffen werden, Bell UND Brown zu kontrollieren. Deshalb wird das ein knapper Sieg für die Steelers.
Pittsburgh 20 – 18 New England