Boaahhhh war das langweilig, einseitig und schneller entschieden als ein Fight zwischen Mike Tyson und meinem linken Ohr. Ihr fragt euch, wovon ich rede? Na vom Jahrhundertgrottenspiel zwischen den Seahawks und den 49ers. Gefühlt einseitiger war da nur noch die erste Debatte um die US-Präsidentschaft zwischen Hillary „Stone Cold“ Clinton und Donald „Meine Frisur ist mehr wert als dein Leben“ Trump.

Jetzt guckt ihr wie ich, als Mike genüsslich an meinem Ohr gekaut hat. Wie kann das sein? Football und staubtrockene Politik? Sind Football-Fans etwa nicht nur schöner, sondern auch gebildeter als Fußball-Anhänger? Aber klar. Wusstet ihr doch längst. Und weil wir so gebildet sind, liefere ich euch ein Power Ranking, das selbst die First Lady herself approven würde. Politiker vs Touchdowns…

Wem sein Lieblings-Lokalpolitiker fehlt oder wer Anregungen für die kommenden Power Rankings hat, dem sei unser Twitter Account empfohlen (@Footballerei). Oder eine Mail an redaktion@footballerei.de schreiben.

In diesem Sinne: „YES I CAN!“ – Das Power Ranking

1 (1) – Denver Broncos: Der Champion kommt so locker und cool daher, wie Barack Obama im letzten Jahr seiner Amtszeit. Weil sie es können (und er auch). Und weil Trevor Siemian nicht nur Spiele verwalten kann.

2 (4) – New England Patriots: Auch wenn es dafür viele Hass-Tweets geben wird, Bill Belichick ist die Angela Merkel im Football-Universum. Seit Ewigkeiten im Amt. Verzieht keine Miene. Hat auf jeder PK dieselben uninspirierenden Antworten am Start. Und denselben Friseur haben sie auch.

3 (9) – Minnesota Vikings: In der eigenen Division sind sie gerne mal der „Big Player“. Aber auf nationaler Ebene reichte es nie zu mehr als zur Nummer zwei. Gilt für die Vikings. Und für Sigmar Gabriel. Aber der Siggi hat keinen Zimmer, Mike. Der räumt gerade ordentlich auf im Wikingerland.

4 (11) – Philadelphia Eagles: Ein Aushängeschild der Liga auf der ganzen Welt, aber schon lange nicht mehr gefürchtet. Der Frank-Walter Steinmeier der NFL. Außenminister for Life. Notiz am Rande: Carson Wentz und der Frank haben doch dasselbe Lächeln, oder?

5 (3) – Carolina Panthers: Cam hat den Swag. Und unter den Politikern hat ihn eben Richard Mofe Damijo. Zwar hat Cams Swag am Sonntag ordentlich einstecken müssen, die coolsten Hüte trägt Carolinas Allzweckwaffe dennoch.

6 (8) – Green Bay Packers: Lange überlegt. Die einzig passende Antwort? Die Gallier. Ein kleines Dorf, das sich allen Gepflogenheiten des Profisports widersetzt. Asterix und Favrix eben. Und Rodgerix sah auch wieder ganz relaxt aus am Sonntag…

7 (10) – Seattle Seahawks: Abraham Lincoln war der vielleicht coolste Präsident vor Obama. Beliebter Kerl. Und glaubt man Hollywood, hat er auch Vampire abgeschlachtet. Die Seahawks machen mit gegnerischen Offensivreihen seit Jahren kurzen Prozess und sie sind das neue „Cool“ der NFL.

8 (2) – Arizona Cardinals: Viel zu lange im Schatten anderer. Aber schon ewig im Business. Die Hillary Clinton der Liga. Der große Wurf soll dieses Jahr endlich gelingen. Apropos Wurf: Carson Palmer sollte seine eigenen Mitspieler besser anvisieren, wenn das Ziel Titelgewinn erreicht werden soll.

9 (5) – Pittsburgh Steelers: Die Steelers sind wie Franklin D. Roosevelt. Verdammt lange dabei (bzw. im Amt), beliebt und erfolgreich. Unter Roosevelt wurde die USA zu einer Weltmacht. Auch die Steelers sind eine große Nummer im Football. Nur die Defensive hat schon bessere Zeiten (und noch keinen Carson Wentz) gesehen.

10 (6) – Houston Texans: Die Texans erinnern an James Madison, US-Präsident zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Er galt als „Vater der Verfassung“. Houston ist dank J.J. Watt quasi das Gesicht für knallharte Defensive in der NFL. Doch Madison hat sich mit den Briten angelegt, woraufhin das White House in Brand gesteckt wurde. Auch die Texans können nur bellen. Aber wenn es dann gegen die ganz Großen geht, liegt alles in Schutt und Asche…

11 (12) – Kansas City Chiefs: Nicht nur Andy Reid erinnert einen an Reiner Calmund. Jaja, kein richtiger Politiker. Aber dennoch dick im Geschäft. Und ewig knapp gescheitert. Auch die Chiefs gehörten oft genug fast zur Elite.

12 (7) – New York Giants: Ronald Reagan war Hollywood. Die Giants – vor allem Odell Beckham Jr. – sind es auch. Viel Drama. Viel Tragik. Viel Komödie. Und mit Eli Manning den besten Mimiker der Liga.

13 (14) – Oakland Raiders: Die Raiders sind der ewige Einzelkämpfer der Liga. Ständig missverstanden. Davon kann Gregor Gysi ein Lied singen. Aber im Gegensatz zu „Double G“ kommen die Raiders wieder aus den Miesen. Die Offense rockt. Und die Defense war endlich auch mal zusehen.

14 (16) – Atlanta Falcons: Der Philipp Rösler unter den Football-Teams. Voll der Aufsteiger. Voll der Absturz. Kann sich noch jemand an die Vick-Jahre erinnern? Kann sich noch jemand an Rösler erinnern? Das aktuelle Falcons-Team sieht aus wie immer. Matty Ice + Julio = Touchdown. Etwas Defensive wäre wünschenswert.

15 (15) – Baltimore Ravens: In Baltimore herrscht ein eisernes Regime. Wie einst bei Maggie Thatcher. Aber der langjährige Erfolg gibt den Machern Recht. Wenngleich die Ravens aktuell einfach nur von ihrem fast schon lächerlich leichten Spielplan leben.

16 (17) – Dallas Cowboys: Die Cowboys sind doch der Franz Beckenbauer unter den Leadern dieser Welt. Jetzt erspart mir die Weisheit, dass der „Kaiser“ kein echter Präsident sei. Der ist der heimliche Chef von Deutschland. Wissen wir doch spätestens seit 1990. Und wie die Cowboys und ihre Führungsriege gibt er beinahe täglich gefährliches Halbwissen von sich. Aber man wird ihn einfach nicht los… Wen die Cowboys aber bald loswerden müssen, ist Tony Romo, sollte Dak Prescott so weiterspielen.

17 (21) – Los Angeles Rams: „Eill bii bäck!“ sagte Arnold Schwarzenegger einst im Terminator. In der Politik hat er auch das Rampenlicht genossen. Passt doch für die Rams wie die Faust aufs Auge von Sarah Connor. Oder von Jeff Fisher.

18 (18) – Cincinnati Bengals: Marvin Lewis hat seinen „Hood“ voll im Griff. Und wir wissen ja, dass es bei den Bengals immer wieder echte Gangster gibt. Das ist wie bei Heinz Buschkowsky. Der hatte Neukölln eine halbe Ewigkeit im Griff.

19 (13) – New York Jets: Die Jets würden alles tun, um endlich mal wieder die Nummer eins am Broadway zu sein. Wie damals unter Joe Namath. Wer tickt ebenso? Cam Brady. Nein, nicht eine Labormischung aus Newton und Tom, sondern Will Ferrell als Politiker Cam Brady im Film „The Campaign“. Da werden selbst Babys verprügelt für den Erfolg…

20 (19) – San Diego Chargers: Sonne. Heiße Bräute. Aber ohne Ehering. Genau das Ding der Chargers. Genau das Ding von Silvio Berlusconi. Hinweis am Rande: Auch wenn Berlusconi seine Nudel nicht im Zaum halten kann, hat er weniger Kinder als Philip Rivers. Der hat fast sein Football-Team voll (8).

21 (23) – Detroit Lions: In der „Motor City“ verschwinden First-Round-Talente und Meisterschaftshoffnungen wie Regime-Gegner in Nordkorea. Der ganz kleine Kim Jong Il der Liga. Aber in nett und harmlos.

22 (20) – Tampa Bay Buccaneers: Der tut ein wenig weh für alle Bucs-Fans, aber das Team erinnert doch ein wenig an Egon Krenz. Ewig die zweite Geige gespielt, dann kurz mal ganz oben und danach beinahe in Vergessenheit geraten. Aber Egon hat ja auch keinen Jameis Winston.

23 (28) – Washington Redskins: George W. Bush ist doch ein ganz passender Vergleich. Der hat so viele Brandherde geschürt. Das schafft das NFL-Team mit dem immer noch umstrittenen Beinamen ja auch. Wartet nur auf die nächste Woche…

24 (29) – Indianapolis Colts: Jimmy Carter war ein ehemaliger Erdnuss-Farmer, der keine Ahnung von Politik hatte und die Zeichen (und Probleme) der Zeit nicht erkannte. Wann werden die Colts endlich merken, dass ein Andrew Luck allein zwar immer gut für Highlight-Filme ist, aber den Laden nicht allein schmeißen kann.

25 (24) – Tennessee Titans: Erinnert sich noch jemand an Horst Köhler? Nö? Siehe Titans. Daran ändern auch ein Music City Miracle und ein Mariota nichts.

26 (30) – Buffalo Bills: „I’m not a crook“ sagte Richard Nixon einst. Kurze Zeit später nahm er freiwillig seinen Hut. Ich glaube zwar nicht, dass Rex Ryan freiwillig gehen würde, aber den Hut nehmen muss er sicher auch bald. Der Sieg gegen Arizona war nur „Zeitspiel“.

27 (25) – Miami Dolphins: Ein passender Vergleich für Miami? William Harrison. Seine Amtszeit als US-Oberhaupt dauerte nur 30 Tage. Dann war er tot. Der Grund: Seine Rede zum Amtsantritt war die längste der US-Historie. Mehr als zwei Stunden plauderte er bei Dauerregen. Er zog sich eine Lungenentzündung zu und der Rest ist Geschichte. Miami wird die Saison zwar überleben, aber das Hoch bei den Dolphins wird auch nur von kurzer Dauer sein.

28 (22) – New Orleans Saints: Bundeswehr. Ein Mienenfeld für Ursula von der Leyen. Abwehrverhalten. Ein Mienenfeld für die Saints.

29 (31) – Jacksonville Jaguars: Die Jags – allen voran Blake „Sorry für den Hype“ Bortles – haben wir wirklich alles versucht, auch Spiel 3 zu verlieren. Dennoch sind sie der Gewinner unter den Losern. So eine Art Al Gore ohne grünen Daumen.

30 (27) – Chicago Bears: Der Christian Wulff der NFL. War mal für einige Jahre ganz oben. Dann kam der schleichende Tod. Und die Scheidung von seiner Braut (Brian Urlacher). Und seither herrscht komplett tote Hose. Aber zumindest haben die Bears ja noch Jahrhunderttalent Jay Cutler.

31 (26) – San Francisco 49ers: Hier fällt mir nur Helmut Kohl ein. Einst war der ne große Nummer. Aber heutzutage hat doch keiner mehr ein Poster vom Kartoffelkopf im Wohnzimmer zu hängen. Ähnlich ist es mit den 49ers. Als Joe und Steve noch die Show im Griff hatten, war es „hip“, in rot und gold rumzurennen. Heute verheimlicht man doch seine Liebe für die Niners eher (außer Remo). Ist aber auch kein Wunder, wenn Blaine Gabbert dein Quarterback ist…

32 (32) – Cleveland Browns: Nicht einmal Donald Trump kann so viel falsch machen wie die Browns. Empfehlung: Cody Parkey als Vize-Präsident…

Fotoquelle: Twitter/Irish Moxie

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