Es war so überfällig wie eine Bartrasur bei mir: Ich rede von der Entlassung von Ben McAdoo, dem nun nicht mehr Head Coach der New York Giants. Nach einer völlig verpatzten Saison und unzähligen Verfehlungen wurde seine viel zitierte Keycard am Montag gesperrt. Da NFL aber für Not For Long steht, wird er mit Sicherheit nicht der einzige Cheftrainer sein, der gefeuert wird.
Footballerei als Podcast: 3x wöchentlich & kostenlos — jetzt auch bei Spotify!
Die Footballerei bedeutet "NFL frei Schnauze": Höre den beliebten deutschsprachigen NFL Podcast wann immer und wo immer du willst:
Das bringt mich direkt zum großen Thema meines neuen Concussion Protocols: Head Coaches mit hoher Fluggarantie. Ich stelle euch sechs Coaches vor, die meiner Meinung nach bereits die Koffer gepackt haben und nur noch auf den Abschiedsbrief warten. Neben einigen logischen Kandidaten nenne ich euch aber auch zwei Coaches, die vielleicht nicht jeder auf der Rechnung hat.
Neben meiner persönlichen „Coach’s Raus Corner“ erhaltet ihr auch diese Woche die „Wurst der Woche“ und den Gewinner des „Shane Falco Memorial Awards“ – wobei es hier sogar zwei Gewinner gibt… Auch College Football spielt erneut eine gewichtige Rolle und last but not least habe ich Antworten auf eure Fragen bei #SachmaStolle.
Power Ranking:
Aus Zeitmangel fällt das Power Ranking in der Show ausnahmsweise weg. Aber dafür gibt es ja zum Glück noch den Blog…
1 Minnesota Vikings (#3): Es gibt einen neuen Spitzenreiter. Die Vikings haben dank einer erneut souveränen Performance gegen ein echt starkes Team das Zepter in der Hand. Case Keenum spielte auch mit einem unsichtbaren Adam Thielen eine perfekte zweite Halbzeit und die Defense machte den Falcons das Leben den ganzen Nachmittag lang schwer. Ist Julio Jones eigentlich wieder aufgetaucht?
2 New England Patriots (#2): Der Champ bleibt auf Platz 2. Irgendwie hat mich der Sieg gegen die Bills nicht begeistern können. Da war der Ausraster von Tom Brady an der Seitenlinie. Da war Gronks hirnrissige Aktion. Und dann hat Buffalo eigentlich das ganze Spiel ohne Quarterback bestritten: Tyrod Taylor verletzte sich früh, kämpfte lang, aber war nie er selbst. Und Nate Peterman ist kein Quarterback.
3 Philadelphia Eagles (#1): Das war wohl ein Weckruf zur rechten Zeit. Vielleicht waren die Eagles auch schon zu sehr an dominante Siege gewöhnt, aber das Ding in Seattle war alles andere als „wow“. Kaum Laufspiel, zu viel Druck auf Carson Wentz, kein Mittel gegen Russell Wilson und dazu einige fragwürdige Entscheidungen von Head Coach Doug Pederson.
4 Los Angeles Rams (#4): Das war eine durchweg solide Performance. Nicht mehr, nicht weniger. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass man einen Sieg der Rams so nüchtern beschreiben könnte.
5 New Orleans Saints (#6): Trotz einiger wichtiger Ausfälle (Marshon Lattimore, Coby Fleener, Terron Armstead) ein souveräner Sieg. Alvin Kamara ist ganz klar Offensive Rookie des Jahres.
6 Pittburgh Steelers (#5): Die Spiele gegen die Bengals haben so langsam nichts mehr mit Football zu tun. Es sollte Aufgabe der Coaches sein, die ganzen Hitzköpfe in den Griff zu bekommen. Ansonsten eine starke zweite Halbzeit. Aber eben wieder keine 60 guten Minuten.
7 Seattle Seahawks (#9): Die beste Saisonleistung der Hawks – mit Abstand! Extrem viel Druck auf Carson Wentz gemacht, dazu wieder nen Zauberer als Quarterback und sogar ein wenig Laufspiel war erkennbar.
8 Jacksonville Jaguars (#11): Großer Sprung für die Katzen. Aber was will man tun, wenn selbst Blake Bortles ein Ausnahmespiel vorzuweisen hat.
9 Atlanta Falcons (#7): Knappe Niederlage gegen Minnesota. Irgendwie hatte man in Halbzeit eins das Gefühl, die Falcons würden früher oder später schon eine Lücke für nen Touchdown finden. Doch das änderte sich mit zunehmender Spieldauer. Zudem kam der Pass Rush nie durch.
10 Los Angeles Chargers (#10): Die Chargers sind eines der heißesten Teams der Liga. Vieles spricht dafür, dass sie sich in der extrem schwachen AFC West durchsetzen werden. Philip Rivers und Keenan Allen spielen seit einem Monat wie von einem anderen Stern. Der Pass Rush ist brutal und wenn sie wollen, können sie ja auch noch Melvin Gordon von der Kette lassen.
Back 2 School Poll:
Der Drops ist gelutscht! Wir haben unsere vier Playoff-Teams. Nach einem größtenteils ernüchternden Conference-Championship-Samstag kommt es also zu den Duellen Oklahoma gegen Georgia und Clemson gegen Alabama (mal wieder). Aber mehr dazu, zur Heisman Trophy und zum Army-Navy-Klassiker gibt’s im Video.
1 Oklahoma (12-1): Der Big12 Champ geht als Favorit ins Halbfinale gegen Georgia. Warum? Baker Mayfield. Der Heisman-Finalist warf seine Touchdown-Pässe 38-41 und auch die Defensive zeigte sich von ihrer besseren Seite.
2 Clemson (12-1): Einseitiger und damit leider auch langweiliger hätte das ACC-Endspiel gegen Miami (38:3) nicht sein können. Obwohl das Laufspiel nie funktionierte gegen die Canes, dominierten die Tigers durch die Luft und mit ihrer überragenden Defense.
3 Georgia (12-1): Die Niederlage gegen Auburn vor rund einem Monat war wohl nur ein Ausrutscher. Im Rückspiel, dem SEC-Finale, hatten sie fast 200 Rushing Yards mehr als bei der Pleite gegen die Tigers.
4 Alabama (11-1): Kein Finalticket gelöst und trotzdem in den Playoffs. Die Diskussionen werden für immer andauern. Aber Fakt ist, dass Bama konstanter war als Ohio State im gesamten Saisonverlauf.
5 Ohio State (11-2): Ein versöhnlicher Saisonabschluss für die Buckeyes. Mit drei Plays (für mehr als 210yds) knackten sie die Defense der Badgers. Allein RB J.K. Dobbins hatte 174 Yards Rushing.
6 Wisconsin (12-1): Die Badgers verpassten die historische Chance auf ihre erste Playoff-Teilnahme dank dreier untypischer Aussetzer ihrer Defense und eines nicht funktionierenden Laufspiels (32 Carries für 60 Yards).
7 Central Florida (12-0): Das Playoff-Komitee mag ihnen keinen Respekt zollen, ich tue es. Als einziges Team sind die Knights ungeschlagen. Es war ein hartes Stück Arbeit im AAC-Finale gegen Memphis (62:55 nach 2OT). Nun wartet ein fettes Bowl Game samt Abschiedstour für Head Coach Scott Frost (geht nach Nebraska).
8 Auburn (10-3): Die Tigers begannen stark, schauten sich danach aber zu viel von Alabama aus dem letzten Spiel ab. Fehler, Ballverluste, Strafen. So kann man keine Conference gewinnen.
9 USC (11-2): Erstmals seit 2008 (!) haben die Trojans die PAC12 gewonnen. In einem Krimi gegen Stanford war Sam Darnold der absolute Überflieger. 325 Yards bei nur 17 Completions warf der Quarterback, den viele als First Overall Draft Pick 2018 sehen.
10 Memphis (10-2): Die Tigers verlangten die Knights im AAC-Endspiel alles ab. Zwei späte Touchdowns brachten die Overtime. Riley Ferguson warf 471 Yards und 4 Touchdowns, doch sein überhasteter Wurf unter Druck kostete Memphis eine Chance auf den Sieg in der zweiten Overtime.
++++++++++++++++++++++
In diesem Sinne,
Euer Stolle