Am Ende kackt die Ente! Hinten sind die Schweine fett. Wer zu letzt lacht usw. Was ich eigentlich sagen will, ist, dass NFL-Teams auch am dritten Tag des Drafts noch ein paar Diamanten für ihren Roster finden können. Fragt mal die New England Patriots… Eine Woche ist seit dem Draft nun schon vergangen und trotzdem klammern wir uns immer noch wie besessen daran. Aber warum auch nicht, in denn nächsten Monaten steht in unserer Lieblingsliga ja kein wichtiger Termin mehr an.
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Aber um den Draft doch mal langsam abzuschließen, stelle ich euch hier zehn Spieler vor, die, obwohl sie spät gedraftet wurden, schon bald von sich reden machen könnten.
Samaje Perine, RB, Washington Redskins (114.)
Perine hat in der Saison 2016 als Backup von Joe Mixon trotzdem noch 1060 und 12 Touchdowns erzielen können. Dabei ist er eine merkwürdige Kombination zwischen Powerrusher und Pass Catching Back. In einem Running Back-Komittee zusammen mit Fat Rob würde es mich nicht wundern, wenn Perine auch in seiner ersten Profi-Saison über 1000 Yard from Scrimmage käme.
Carl Lawson, DE, Cincinnati Bengals (116.)
Lawson ist ein 2nd Round Talent, das sich die Bengals am dritten Draft Tag sichern konnten. Nach schweren Verletzungen – und mehr oder weniger verlorenen Saisons in 2014 und 2015 – kam er in der vergangenen Spielzeit mit starken 9,5 Sacks zurück und sollte früh seinen Weg in die Rotation finden.
Jamaal Williams, RB, Green Bay Packers (134.)
Die Running Back-Situation in Green Bay war in der abgelaufenen Spielzeit alles andere als rosig. Um nicht wieder in solche Schwulitäten zu geraten, haben sich die Packers im Draft gleich drei RB gesichert. Der Beste von ihnen: Jamaal Williams. Williams ist ein starker Downhill Runner, der viele Carries bekommen wird.
Joshua Dobbs, QB, Pittsburgh Steelers (135.)
Dobbs war mein Lieblings-Quarterback in diesem Draft. Nicht der Beste, aber derjenige, der entsprechend seiner Draft-Position am meisten Value bringt. Dobbs hat seinen Abschluss als Luftfahrt-Ingenieur gemacht und ist athletischer, als man ihm es zutraut. An seiner Wurftechnik sollte er zwar nochmal arbeiten, aber da Big Ben ja gerne 1-2 Spiele pro Saison Pause hat, sehen wir vielleicht schon bald, was Dobbs wirklich kann.
Marlon Mack, RB, Indianapolis Colts (143.)
Frank Gores Production in Indianapolis grenzt schon fast an ein Wunder. Der 33 Jahre alte Bowling Ball Back kann immer noch die harten Yards erzwingen, allerdings geht ihm mittlerweile ein wenig das Big Play Potential ab. Und genau da kommt Marlon Mack ins Spiel. Der All-Time Rushing Leader der University of South Florida ist eine Rakete, die nur darauf wartet, gezündet zu werden. Da er Andrew Luck auch im Passing Game helfen kann, werden wir den Jungen wohl sehr schnell oft zu Gesicht bekommen.
George Kittle, TE, San Francisco 49ers (146.)
Der Draft war gespickt mit guten Tight Ends, was dazu geführt hat, dass die 49ers in der fünften Runde einen potentiellen Starter draften konnten. Kittle ist bei der Combine trotz seiner stattlichen 113kg die 40 Yards in 4,53 Sekunden gelaufen. Er ist zwar kein sicherer Passcatcher wie Vance McDonald, aber dafür blockt er wesentlich besser. Shanahan wird schon wissen, wie er den athletischen TE in die Offense einbinden kann.
Isaac Asiata, OT, Miami Dolphins (164.)
Isaac ist Matt Asiatas schwerer Cousin. Auch wenn Matt als Running Back der Vikings in der letzten Saison keine Bäume ausgerissen hat, Football scheint in der Familie zu liegen. Isaac hat vergangene Saison bei den Utah Utes zusammen mit Garrett Bolles, seines Zeichens Erstrunden-Pick der Broncos, die Mitte dicht gemacht bzw. Löcher für Joe Williams gerissen. An seiner Technik kann Asiata noch ein wenig feilen, aber dank seiner Power wäre ich nicht überrascht, wenn er mehr als 10 Spiele für die Dolphins startet.
Caleb Brantley, DT, Cleveland Browns (185.)
Brantley hätte den Speed und die Power um sofort zu starten, hätte er doch nur bloß ein paar Pussrush Moves drauf. Stattdessen sieht es bei ihm manchmal aus, als würde er sich im Backfield verlaufen und nicht mehr genau wissen, wo er jetzt hin muss. Aber für den Passrush haben die Browns ja jetzt jemand anderen und gegen den Lauf ist Brantley ein absolutes Biest.
Stacy Coley, WR, Minnesota Vikings (219.)
Keine guten Nachrichten für Moritz Böhringer: Stacy Coley ist ein Speed Receiver, der gleichzeitig auch ein starker Route Runner ist. Hätte er nicht immer wieder mit seinem Knie zu kämpfen und wäre er zehn Kilo schwerer, hätte er auch in der ersten Runde weg gehen können.
Chad Kelly, QB, Denver Broncos (253.)
Mr. Irrelevant 2017 ist alles andere als irrelevant. Allein von seinem Talent und seinen Fähigkeiten vergleichen viele Experten ihn mit dem an Position 10 gedrafteten Patrick Mahomes. Beide sind wahre Gunslinger mit einer Rakete als Arm. Durch Verletzungen und mehr oder minder schweren Fehlverhaltens ist Kelly bis auf den letzten Platz im Draft gefallen. Sollte er die Probleme aber ablegen können, wäre ich nicht überrascht, wenn der Neffe von Quarterback-Legende Jim Kelly Siemian und Lynch auf die Bank verweist.
Für die Draft Noten der ersten beiden Tage bitte einmal HIER klicken.
Fotos: Instagram