Moin, Freunde des gepflegten Tacklings, auch der zweite Tag in London liegt hinter mir. Im heutigen Blog erfahrt ihr, was es mit dem NFL Fan House auf sich hat, warum es Torte für Andy Dalton und Buh-Rufe für Domata Peko gab. Ich erzähle euch was von Männerschmuck und ein wenig Justin Bieber gibt es auch…

Es muss gegen 4:00 Uhr in der Nacht gewesen sein, als Flo wie ein Zombie auf Valium aus dem Bett gefallen ist. Der Mann, der sich bei uns in der Footballerei am liebsten hinter der Kamera versteckt, musste schnell zum Flughafen. Zurück nach Deutschland. Denn da wartete noch mehr Arbeit auf ihn. Aber keine Angst, am Sonntagmorgen düst er wieder rüber nach London. Jetsetter!

Nach Flos Flucht hab ich mich nochmal geschmeidig umgedreht und geschlafen. Aber auch ich hatte einen Termin. Um 11:00 Uhr öffnete das NFL Fan House in der Innenstadt. Da hat sich die NFL mal wieder nicht lumpen lassen und ein ganz neues Konzept aus dem Boden gestampft, um die internationalen Fans zu unterhalten. Ihr hättet mal die Schlange vorm Victoria House sehen sollen. Die letzte Schlange dieser Art habe ich gesehen, als es Mitte der 80er in der DDR ne Ladung Bananen im Intershop in Schönefeld zu kaufen gab. Dem Medienausweis sei Dank, konnte ich mich locker dran vorbeischleichen.

Kleiner Londoner Footballtempel

Also direkt rein ins Vergnügen. Im Erdgeschoss gab es Merchandise zu kaufen – natürlich von den Bengals und den Redskins, aber auch von vielen anderen NFL-Teams (außer den Browns versteht sich). Das Kellergeschoss wurde zu einer fetten Partymeile ausgebaut. Neben einer exklusiven VIP-Area gab es ein mächtig großes, buntes und lautes Party-Areal für uns normalsterbliche Fans. Dennoch war hier nichts normal oder 0815. Es gab drei große Glasvitrinen mit Memorabilia jedes NFL-Teams, die Vince Lombardi Trophy hatte den Weg ebenso nach London gefunden wie ein Ring von jedem einzelnen Super Bowl. Ich hab noch nie so viele Kerle vor einer Schmuckvitrine mit Tränen in den Augen gesehen…

Der allererste Super Bowl Ring. Haben wollen! #FBei #FBeiUK #footballerei #Packers #SuperBowl #ring #NFL

Ein von Footballerei (@footballerei) gepostetes Foto am

Aber das war noch längst nicht alles. Es gab eine Gaming Area, eine Bar, an der man sich schon zum Lunch ein Bierchen reinstellen konnte (oder doch nur nen Hot Dog), und auch im Keller konnten sich die Fans mit Merchandise eindecken. Highlight war aber die Bühne. Denn hier war den ganzen Tag was los. Stars vergangener Tage der Redskins und Bengals waren gekommen, um mit den Fans zu feiern. LaVar Arrington war da und plauderte darüber, wie er Troy Aikman das Licht ausgeknipst hat. Hall-of-Fame-Lineman Anthony Munoz könnte wohl heute noch spielen. Der Star früherer Bengals-Teams sprühte vor Energie und erklärte den Fans, wie man am besten O-Line spielt. Auch Joe Theisman war am Start. Der wohl berühmteste Quarterback, den die Hauptstädter je gehabt haben, verglich den Gewinn des Super Bowls mit einem Treffen mit Justin Bieber.

Natürlich waren auch Vertreter beider Teams am Start. Den Anfang machten die Bengals. Unter anderem standen Quarterback Andy Dalton, Head Coach Marvin Lewis und Tight End Tyler Eifert auf der Bühne. Da Dalton Geburtstag hatte, gab es ein Ständchen der Fans (natürlich mit jeder Menge schiefen Tönen) und ne Torte der Londoner Kollegen. Den Vogel hat bei den Bengals aber Defensive Tackle Domata Peko abgeschossen. Der präsentierte nämlich stolz sein Chelsea-Trikot. Damit hatte er allerdings eine Menge Buh-Rufe geerntet. Ein großer Spaß für alle. Fazit: Football ist nicht gleich Football und Dalton ist auf Diät (die Torte ließ er nämlich stehen; ein Glück für die Fans in Reihe 1).

Die Redskins-Spieler habe ich leider verpasst (immerhin ging die Fan Ralley von 11-17 Uhr), aber ich kann euch das NFL Fan House nur empfehlen. Aber: früh anstellen lohnt sich!

London privat

Ich musste wie gesagt weiter, denn ich war noch mit meinem Kumpel Aden Durde verabredet. Ich hatte euch ja schon im ersten Blog Aden kurz vorgestellt. Für alle, die das gute Stück nicht gelesen haben (schämt euch), hier die Kurzfassung: Aden war/ist Linebacker/Coach/NFL-Angestellter/Coole Sau/MoBo-Entdecker. Ich hatte euch ja versprochen, dass wir mit Aden noch länger sprechen würden. Leider mussten wir das kurzfristig canceln, da er von der NFL zu einem Bankett eingeladen wurde. Ich durfte also miterleben, wie ein unter enormem Zeitdruck stehender Hühne verzweifelt auf Schuhsuche war. Aber er war erfolgreich und musste dann auch sofort weiter. Ich hoffe, wir können das am Spieltag nachholen. Falls das wieder nicht klappt, laden wir Aden definitiv zu einer unserer nächsten Montagssendungen live ein.

Den Rest des Tages (oder eher den Abend) habe ich tatsächlich freigemacht. Ein bisschen Sightseeing und der Versuch, noch ein paar Kleinigkeiten für die Family zu kaufen. Gar nicht so einfach bei dem Trubel auf den Straßen hier. Das verlangte zum Abschluss des Tages nach einer fettigen und ungesunden Stärkung.

Aber verratet den anderen Jungs unserer WG nichts davon, dass ich mir hier echt ein paar Stunden Freizeit gegönnt hab. Sonst muss ich nach meiner Rückkehr zur Strafe den Abwasch der vergangenen 132 Tage machen…

Das soll’s für heute auch schon gewesen sein. Der Sonntag steht ganz im Zeichen des NFL-Spiels der Bengals und Redskins. Das sind zwei der besten Offensivreihen dieser Saison, da sollte eine Menge Feuerwerk drin sein in dem Spiel. Wir sind live für euch vor Ort und versorgen euch mit Fotos (checkt unser Instagram-Profil), Infos (auf Twitter) und Videos (u.a. Facebook). Was wir rund um den Spieltag alles erleben, erfahrt ihr spätestens am Montag.

Dann macht’s mal gut. Bis morgen.
Euer Stolle

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