Die 6. Woche der NFL hat schon mal mit einer fetten Überraschung begonnen. Die San Diego Chargers haben nicht nur die Denver Broncos geschlagen, sondern sie haben vor allem mal eine Führung über die Zeit gebracht.
Aber auch der Sonntag bietet wieder einige Hammerspiele. Und was vielleicht noch wichtiger ist, Colin „Afroman“ Kapernick ist zurück auf dem Feld. Es gibt also wieder einigen Grund zur Vorfreude…
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„Time to step up!“ – San Francisco 49ers @ Buffalo Bills
Corn Rows oder Afro, das ist hier die Frage. Abgesehen von Colins Frisur wirft dieses Spiel natürlich auch sportlich einige Fragen auf. Ist die Defense der Ryan-Brüder jetzt wirklich so gut? Kann Colin Kaepernick zu alter Form zurück finden? Ist Shady McCoy ein Kandidat für die meisten Rushing Yards? Nach den Leistungen der letzten Wochen gibt es in dieser Partie einen ganz klaren Favoriten, aber man weiß ja nie…
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Kaepernick vs. Bills Defense
Der Mann, der bisher nur durch seinen regelmäßigen Kniefall aufgefallen ist, steht wieder in der Startformation der Kalifornier. Möglich gemacht haben das die desaströsen Leistungen von Blaine Gabbert und ein umstrukturierter Vertrag. Kaepernick hat die 49ers vor nicht allzu langer Zeit zum Superbowl geführt und hat auf dem Weg dahin einige Verteidigungsreihen genarrt (Packers, Hust!). Allerdings ist sein erstes Spiel zurück auf der großen Bühne kein leichtes.
Die Bills Defense hat in den letzten drei Spielen keinen einzigen Passing Touchdown zugelassen, sechs Pässe intercepted und zwölf Mal den Quarterback gesackt. Keine schönen Aussichten, wenn man auf der anderen Seite steht.
Einschätzung
Wer bei diesem Spiel viele spektakuläre Catches erwartet, wird höchstwahrscheinlich enttäuscht werden. Beide Teams werden sich hauptsächlich auf ihr Laufspiel konzentrieren. Kaepernick hat einfach keine andere Option, als im Wechsel mit Carlos Hyde, den Ball durch die gegnerischen Reihen zu tragen. Und Buffalo wird einen Teufel tun, das Ei übermäßig viel zu werfen, wenn sie LeSean McCoy auf eine Bowman-lose 49ers Defense loslassen können. Ich glaube trotz allem trotzdem an eine ordentliche Leistung von Kaepernick und auf einen schlechten Tag für Buffalo.
San Francisco 21 – 20 Buffalo
„The Rivalry“ – Philadelphia Eagles @ Washington Redskins
Die Eagles und Carson Wentz mussten am vergangenen Spieltag ihre ersten ersten Turnover in Kauf und haben deswegen auch prompt das erste Mal verloren. Trotzdem haben die Eagles gezeigt, dass mit ihnen auch dank Wentz jederzeit zu rechnen ist. Dagegen bleibt Kirk Cousins, trotz dreier Siege in Folge, eine Schwachstelle im Spiel der Redskins. Und obwohl die Mannschaft aus der Hauptstadt mit 3-2 ganz gut dasteht, waren die Leistungen bislang wenig überzeugend.
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„Lauf Ryan, lauf!“
Das Einzige, was bei den Redskins bisher wirklich funktioniert, ist die Passverteidigung. Wie groß der Anteil von Josh Norman daran ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Und da Wentz keinen Julio Jones oder Antonio Brown in seinen Reihen weiß, wäre Philadelphia auch gut beraten den Ball möglichst viel zu laufen, denn gegen den Lauf sehen die Redskins sehr anfällig aus. Außerdem hat Ryan Matthews Einiges wieder gut zu machen, nach seinem unpässlichen Fumble gegen die Lions.
Auf der anderen Seite macht die Verteidigung der Eagles einen richtig guten Job, wenn man vom ersten Viertel gegen die Detroit Lions mal absieht. Kirk Cousins muss höllisch aufpassen, nicht zu viele Turnover zu produzieren. Ansonsten wird es für die Skins nahezu unmöglich. Dabei wird sich „Captn Kirk“ auf seinen Tight End Jordan Reed verlassen müssen. Der ist zwar noch nicht in wieder in der Form der letzten Saison, ist aber definitiv einer der talentiertesten Spieler auf seiner Position.
Einschätzung
Die Offensive läuft bei Washington noch nicht so, wie sie sich das vor der Saison erhofft haben. Cousins ist mehr Fragezeichen, als Franchise Quarterback. Und die Receiver machen auch noch nicht den Unterschied. In Phildelphia kann man dagegen sehr zufrieden sein mit der Entwicklung. Ich sehe die Eagles hier deutlich im Vorteil, da sie gegen die schwache Front Seven der Redskins den Ball gut laufen können.
Philadelphia 27 – 23 Washington
„Krieg der Vögel“ – Atlanta Falcons @ Seattle Seahawks
Wer hätte das vor der Saison gedacht, die Falcons sorgen für ein Spitzenspiel bei den Seahawks. Klar, Seattle hatte man auf dem Schirm, aber den Falcons hat wohl kaum jemand so eine Saison zugetraut. Nach den Siegen gegen die Panthers und Broncos wäre es aber grob fahrlässig Atlanta zu unterschätzen.
Offense vs. Defense
Matt Ryan führt die Liga in Passing Yards und Passer Rating an und Julio Jones fängt Pässe wie kaum ein Zweiter. Dazu kommt ein überragend vielseitiges Backfield und fertig ist die beste Offensive der Liga.
Die Seahawks sind die erste Franchise in der Geschichte der NFL, die den Titel der besten Scoring Defense der Liga vier Jahre hinter einander holen könnte. In Seattle verbreiten Jahr für Jahr die Gleichen Angst und Schrecken bei gegnerischen Teams. Die Atlanta Offense wird aber dennoch ein echter Härtetest.
Russel Wilson und seine Seahawks kommen erholt aus ihrer Bye Week. Damit hatte auch Ilsons Knöchel eine Woche länger um zu heilen. Gegen Trevor Siemian und die O-Line der Broncos sahen Vic Beasley und der Passrush der Falcons richtig stark aus. Allerdings wird es gegen einen fitten und mobilen Wilson ungleich schwerer genug Druck aufzubauen.
Einschätzung
Würde das Spiel in Atlanta stattfinden, ich wäre mittlerweile echt geneigt, den Falcons den Sieg zuzutrauen. Nun findet das Spiel aber in Seattle statt und die Seahawks sind nach ihrer Pause frisch und heiß darauf, „Matty Ice“ zurück auf den Boden zu holen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Man darf die Julio und Matty in dieser Saison aber niemals abschreiben, da sie einem sonst 500 passing- und 300 receiving yards um die Ohren ballern. Dennoch glaube ich, dass Wilson gegen eine durchschnittliche Passverteidigung der Falcons die Oberhand behalten wird.
Atlanta 17 – Seattle 28
„Der Klassiker“ – Dallas Cowboys @ Green Bay Packers
Schon unsere Urgroßeltern haben vor Freude geweint, wenn dieses Spiel auf dem Plan stand. In den letzten Jahren hatte es aufgrund schwächelnder Cowboys allerdings an Attraktivität verloren. Aber die Cowboys sind wieder da und mit Ihnen, auch die Freudentränen.
Dak Prescott und Ezekiel Elliott mischen die Liga auf und die Cowboys sind dank Ihres Rookie Gespanns eines der interessantesten Teams der NFL. Auf Seiten der Packers überstrahlt Aaron Rodgers natürlich alle, aber auch Green Bays Laufverteidigung kann sich sehen lassen.
„Zeke“ gegen den „Claymaker“
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Bislang in dieser Saison, konnten sich die Cowboys auf ein dominantes Laufspiel verlassen. Ihr Rookie Running Back führt die NFL in Rushing Yards an und sieht von Spiel zu Spiel besser aus. Allerdings hat Zeke auch noch nicht gegen Clay Matthews und ie Packers front Seven gespielt. Andersrum habe die aber auch noch nicht gegen einen wie Elliott gespielt.
Klar werden auch die Quarterbacks eine große Rolle spielen, zumal beide Teams Schwächen in der Passverteidigung haben. Rodgers hat theoretisch genug Anspielstationen, um der Cowboys Defense auch mal 30-40 Punkte einzuschenken, aber die Offense der Packers schöpft noch nicht ihr volles Potenzial aus. Zudem leistet Rodgers sich noch ungewöhnlich viele Fehler, ganz im Gegenteil zu Dak Prescott, der noch nicht eine Interception geworfen hat.
Einschätzung
Sollte Dallas dieses Spiel im Lambeau Field tatsächlich gewinnen können, schreibe ich höchstpersönlich einen Brief an Jerry Jones mit der Bitte, seinen Standpunkt zum Thema Romo vs. Prescott noch einmal zu überdenken. (Ich bin kein Cowboys-Fan, aber die machen einfach Spaß). Ich denke aber, Rodgers Erfahrung und der Heimvorteil, geben den Packers den entscheidenden Schub.
Dallas 26 – 30 Green Bay