Der fünfte Sonntag der NFL-Saison steht vor der Tür und uns erwarten wieder Spiel, Spaß und Spannung vom Allerfeinsten. Thursday Night Football war eher etwas für hart Gesottene, dafür wird der Sonntag umso besser. Wie jeden Samstag gebe ich euch einen kleinen Überblick über die wichtigsten Spiele und worauf ihr achten solltet.
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Revenge Tour Stop #1: New England Patriots @ Cleveland Browns
„I’ll be back!“- hatte Tom Brady verkündet, als er die vier Spiele Sperre akzeptierte. Oder war es Arnold Schwarzenegger? Ist auch egal, denn der Star-Quarterback der Patriots ist zurück. Brady startet seine Revenge-Tour gegen Roger Goodell und die gesamte NFL gegen die Browns in Cleveland. Gerade gegen die sieglosen, chronisch schlechten Browns…
Brady back = Gronk Back?
I'll be Back to the Future #FilmsForRobots@efoxband @KaceyecaK pic.twitter.com/mTm1cdSfNf
— Palmer (@vasego1) October 8, 2016
Auch ohne den vielleicht besten Quarterback aller Zeiten und einem angeschlagenen Rob Gronkowski sahen die Patriots wie ein Superbowl-Kandidat aus. Nun ist Tommy zurück. Und da Tommy seine Bälle gerne auf Gronk wirft, gehen viele Experten davon aus, dass auch der Tight End wieder zurück zu seinem Spiel finden wird.
Wer soll diese Offense stoppen? Die Cleveland Browns sicher nicht. Dabei sahen die Browns in ihren bisherigen Spielen wesentlich besser aus, als der 0-4 Record vermuten lässt. Hue Jackson hat schon ganze Arbeit geleistet in Cleveland. Klar hört sich das komisch an, so ganz ohne Sieg, aber die Spiele waren alle knapp und hätten auch anders ausgehen können. Nach den Verletzungen von Robert Griffin III und Josh McCown musste Jackson seinen Rookie-QB Cody Kessler ins kalte Wasser schmeißen. Natürlich ist Kessler kein Wentz oder Prescott, aber er hat eben auch weniger Talent um sich rum.
Einschätzung
Die löchrige Defense der Browns ist der optimale Gegner für Brady auf seinem Weg zurück auf den NFL-Thron. In Cleveland bewegt sich etwas, aber ziemlich sicher nicht gegen die Patriots.
New England 30 : 16 Cleveland
For Real?: Houston Texans @ Minnesota Vikings
Ein Härtetest für beide Teams. Sam Bradford sah gut aus in seinen ersten drei Spielen, hat aber auch noch keinen richtig guten Passrush vor der Nase gehabt. Nicht falsch verstehen, wie die Vikings ihre Ausfälle verkraftet haben und die Art und Weise wie die Defense Spiele dominiert, ist beeindruckend. Nur bringe ich es noch nicht übers Herz, Sam Bradford vollkommen zu vertrauen.
Aber auch die Offense der Texans hat Einiges zu beweisen. In der Offseason haben die Texaner ordentlich Geld in die Hand genommen, um Brock Osweiler und Lamar Miller zu verpflichten. Bisher hat sich das Investment noch nicht bezahlt gemacht. Miller hat noch keinen Touchdown erlaufen und Osweiler findet DeAndre Hopkins noch viel zu selten.
Defensiv-Schlacht
Beide Mannschaften fahren ihre Siege hauptsächlich dank ihrer starken Verteidigung ein. Die Vikings haben nach den Broncos die beste Defense der NFL und die Texans haben trotz des Ausfalls von JJ Watt immer noch einen knallharten Passrush.
Will Houston dieses Spiel gewinnen, müssen sie einen Weg finden, Sam Bradford ordentlich Gras fressen zu lassen. Auch ohne JJ. Der Quarterback der Vikings hat es bislang aber gut drauf, den Ball schnell an den Mann zu bringen. Muss er auch, denn die O-Line ist nicht wirklich Pro Bowl Material.
Auf der anderen Seite muss aber auch Osweiler höllisch aufpassen, nicht regelmäßig von der Front Seven der Vikings planiert zu werden.
Einschätzung
Die Texans haben sich in der Offense noch nicht genug gefunden, um Minnesotas Defense unter Druck zu setzen. Zwar rennt will Fuller regelmäßig seinen Verteidigern davon, aber alleine wird er das Spiel nicht gewinnen können. Minnesota sollte ein low scoring game mit der Defense dominieren können. Und wenn Bradford keine groben Fehler macht, sollten sie das Spiel auch gewinnen.
Houston 13 : Minnesota 17
Der Preis ist heiß: Atlanta Falcons @ Denver Broncos
Nicht nur der Preis, auch „Matty Ice“ ist unglaublich heiß. Der Quarterback der Falcons führt im Moment jedes relevante Quarterback-Rating der NFL an. Allerdings trifft er am Sonntag auf die Denver-Defense– und mit denen ist bekanntermaßen nicht zu spaßen. Was Von Miller, Derek Wolfe, DeMarcus Ware und Shane Ray zur Zeit mit gegnerischen Quarterbacks anstellen, gehört eigentlich verboten. Schon 17 Sacks haben die Broncos eingefahren. 17! Schöne Grüße an Cam Newton, Andy Dalton, Andrew Luck und Jameis Winston…
Offense vs. Defense
https://www.instagram.com/p/BLGfsDOgokt/?tagged=falconsvsbroncos
Zum Glück für Atlanta, haben die Falcons auch ein extrem gutes Laufspiel und wenn es irgendein Mittel gibt, mit dem man Denvers Defense schlagen kann, ist es ein starkes Running Game. Devonta Freeman und Tevin Coleman bilden eines der effektivsten Backfields der Liga. Das einzige, große Problem der Falcons ist aber leider, ihre Unfähigkeit die Gegner aus der eigenen Endzone zu halten.
Bei Denver spielt es zu diesem Zeitpunkt kaum eine Rolle, wer als Quarterback startet. Trevor Siemian sowie auch Paxton Lynch haben bewiesen, dass sie die Offense der Broncos effektiv und ohne grobe Fehler führen können. Die Defense um Superbowl-MVP Von Miller erledigt normalerweise den Rest.
Einschätzung
Julio Jones kann nicht in jedem Spiel 300 Yards fangen, ganz besonders nicht gegen Aqib Talib und den Rest von Denvers Secondary. Auch Matt Ryan wird in diesem Spiel öfter getackelt werden, als Ihm lieb ist und wird versuchen, die Bälle schnell loszuwerden. Freeman wird ein statistisch gutes Spiel machen, aber ich glaube nicht, dass das gegen diese Broncos reichen wird.
Atlanta 17 : Denver 24
Trying to get it right: New York Giants @ Green Bay Packers
Die Giants stehen bei 2-2. Das an sich, ist noch nicht tragisch. Aber die Offense der Giants ist momentan auf Platz 27 der NFL in Punkten pro Spiel. Das ist schon verwunderlich, da man mit Odell Beckham, Victor Cruz und Sterling Shepard drei absolute Ausnahme-Receiver im Kader hat. Auch die Defensive, in die man während der Offseason viel investiert hat, konnte noch nicht zu überzeugen.
Die Packers stehen nach ihrer Bye-Week mit 2:1 zwar ordentlich da, überzeugt haben sie bislang aber noch nicht. Nach der Rückkehr von Jordy Nelson haben einige die Packers-Offense schon zur besten der gesamten Liga gekürt, bevor auch nur ein Snap gespielt worden ist. Diese zweifelsohne hochtalentierte Offense hat ihren Rhythmus aber noch nicht gefunden und blieb bislang hinter den Erwartungen zurück.
Eli Manning vs. Aaron Rodgers
— Bleacher Report (@BleacherReport) October 4, 2016
In New York hängt der Haussegen schief. Odell hat momentan gar keine Lust auf Football. Der Star-Receiver der Giants hat in dieser Saison noch keinen Touchdown gefangen und schon einen Kampf gegen ein Kicking-Netz verloren. Unterschätzen sollte man das Passspiel der Giants aber trotzdem nicht, wenn Eli und seine Mannen ihren Rhythmus finden, sind sie schwer zu stoppen.
Gleiches gilt für Aaron Rodgers und seine Passempfänger. Zwar ist man in Green Bay noch nicht komplett zufrieden mit den bisherigen Auftritten, aber solange man sich zum Ende der Saison immer noch weiter steigern kann, ist alles in Ordnung.
Einschätzung
Die Verteidigungsreihen beider Teams sind nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, wobei man in Wisconsin sicherlich besser dasteht als die Giants. Besonders der mangelnde Passrush sollte den New Yorkern vor diesem Spiel Kopfschmerzen bereiten. Denn wir wissen alle, was Rodgers mit dem Football anstellen kann, wenn er genug Zeit bekommt.
Aber auch Eli Manning wird gegen eine durchschnittliche Secondary einige Pässe an Odell & Co. verteilen können. Dennoch sollte der bessere Quarterback dieses Spiel gewinnen…
New York 20 : 27 Green Bay
Fotos: Instagram/Twitter/Flickr