Die New England Patriots haben den dritten Spieltag der NFL mit einem ordentlichen Knall begonnen. Die Konkurrenz ist gewarnt und muss jetzt nachlegen. Auch diesen Sonntag gibt es wieder einige Spiele, die einem Football-Fan das Wasser im Mund zusammen laufen lässt.
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„Defense vs. Offense“: Minnesota Vikings @ Carolina Panthers
Die Defense der Vikings hat bislang überragenden Football geboten. Sie ist vor allem an der Line of Scrimmage schwer zu überwinden. Und auch die Secondary steht gut, jetzt wo auch Trae Waynes andeutet, weswegen Minnesota ihn in der ersten Runde des letztjährigen Drafts gewählt hat. Auch wenn die Männer in lila hauptsächlich von ihrer Defense leben, muss sich auch die Offense nicht verstecken. Vor allem mit Second Year-Receiver Stefon Diggs hat man eine absolute Waffe für das Passspiel in den eigenen Reihen.
Die Panthers haben ohne Zweifel eine der talentiertesten Offensiven der NFL zur Verfügung. Mit Cam Newton, Greg Olsen, Ted Ginn Jr. und Kelvin Benjamin sollte das Team aus Charlotte eigentlich immer in der Lage sein, reichlich Punkte aufs Scoreboard zu zaubern. Allerdings müssen die Mannen von Ron Rivera auf Jonathan Stewart verzichten. Dafür macht auch die Defensive um Luke Kuechly dieses Jahr wieder einen ordentlichen Eindruck, obwohl Josh Norman in der Secondary ab und zu doch fehlt.
Der Gradmesser
Die Vikings stehen trotz der Verletzung von Teddy Bridgewater bei 2-0 und spielen, als meinten sie es ernst. Die Carolina Panthers haben das erste Spiel in Denver zwar knapp verloren, haben aber bei ihren bisherigen Auftritten durchaus gezeigt, dass auch in dieser Saison wieder mit ihnen zu rechnen ist. Für die Vikings gilt es zu zeigen, dass man – dank einer überragenden Defense – auch ohne Bridgewater und Peterson noch zu den Top-Teams zählt. Carolina muss dagegen zeigen, wie stark die Offense um Cam Newton und Kelvin Benjamin wirklich ist. Für beide Teams ist das Spiel ein wichtiger Gradmesser.
Gewinnrezepte
Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit, Carolinas Offense unter Kontrolle zu bekommen, ist, Cam Newton schnell unter Druck zu setzen. Die Blaupause dafür haben die Broncos im Super Bowl geliefert. Auf der anderen Seite müssen die Panthers gucken, dass sie Ihrem Quarterback Zeit geben, um den Ball an seine Receiver zu verteilen.
Einschätzung
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sam Bradford wieder so stark spielt wie gegen die Packers, zumal mit Adrian Peterson der Offensiv-Anker ausfällt. Cam Newton wird es zwar auch nicht einfach haben gegen Barr und Co., aber „Superman“ und seine Justice League aus Receivern werden einen Weg finden.
MIN 17 – 24 CAR
„Der Geist der Hail Mary“ – Detroit Lions @ Green Bay Packers
Wenn wir an das Duell Lions vs. Packers denken, erinnern wir uns sofort an das letzte Spiel der beiden Teams. Die Uhr ist abgelaufen und Green Bay liegt mit zwei Punkten zurück. Aaron Rodgers zündet an der eigenen 35 Yard Linie eine Rakete und feuert das Ding in die Endzone, wo Richard Rodgers aus dem Nichts auftaucht und sich das Brot angelt. Wow! Auch das Rematch am Sonntag verspricht ein enges Spiel zu werden.
Wo ist der Flow?
Beide Teams haben ihr erstes Spiel auswärts knapp gewonnen und das zweite zu Hause knapp verloren. In Green Bay scheint man den Rhythmus von 2014 noch nicht wieder gefunden zu haben, während man sich in Detroit fragt, wem Stafford in Schlüsselsituationen den Ball zuwerfen soll, jetzt da „Megatron“ nicht mehr da ist. Die Packers sind ausrechenbar mit Ihrer Offense, zumal die Receiver nicht den Speed haben, einfach mal einen Verteider stehen zu lassen. Auch Eddie Lacy ist nach seiner Diät noch nicht wieder so effektiv, wie sich Mike McCarthy das wahrscheinlich gewünscht hat.
Für beide Teams ist es ein richtungsweisendes Duell. Besonders Green Bay steht unter Druck, das Spiel zu gewinnen, denn ein 1-2 Start mit zwei Heimniederlagen gegen Division Rivals wird den eigenen Ansprüchen in keinster Weise gerecht.
Gewinnrezepte
Für die Packers-Offense wird es – gegen eine löchrige Verteidigung der Lions – wichtig sein, schnell ins Laufen zu kommen und ein paar frühe Punkte zu machen. Stafford sollte nicht zu viel versuchen und Fehler vermeiden.
Einschätzung
Aaron Rodgers und McCarthy müssen zeigen, dass sie trotz bisher enttäuschend spielender Receiver, eine Möglichkeit finden können, Punkte zu produzieren. Der Druck in Wisconsin ist ungleich höher, das Spiel zu gewinnen, aber Rodgers hat oft genug gezeigt, wie stark er in solchen Situationen sein kann. Daher tippe ich auf Green Bay.
DET 23 – GB 31
„Blast from the Past“ – San Francisco 49ers @ Seattle Seahawks
Vor drei Jahren wäre der geneigte NFL-Zuschauer bei diesem Duell noch an die Decke gesprungen vor Freude, mittlerweile sieht das leider anders aus. Die 49ers haben zwar das erste Spiel gegen die Los Angeles Rams souverän gewonnen, bringen aber nicht gerade ein Spitzenteam auf den Rasen. Und auch die hoch gehandelten Seahawks sehen bisher alles andere als souverän aus – magere 15 Punkte haben sie in den ersten beiden Spielen erzielt.
Nun sind die Seahawks aber dafür bekannt, eher gemächlich in eine NFL Saison zu starten, um sich dann stetig in Playoff Form zu bringen.
Die 49ers haben seit 2011 nicht mehr in Seattle gewonnen und auch wenn Russell Wilson nicht hundertprozentig fit ist, sehe ich (leider) kaum Hoffnung auf einen Sieg der Rot-Goldenen.
SF 12 – 17 SEA
„Big Ben vs. Baby Ben“ – Pittsburgh Steelers @ Philadelphia Eagles
Carson Wentz, der von einigen schon mit Ben Roethlisberger verglichen wird, hat mit seinen starken Leistungen in den ersten beiden Spielen alle überrascht und seine Eagles zu einem 2:0 Record geführt. Allerdings kommt mit den Steelers jetzt ein richtiges Pfund nach Philly. Denn auch Big Ben und seine Jungs stehen – trotz diverser Suspendierungen – bei 2:0 und sehen wie ein Contender aus. Zwar darf Le’Veon Bell gegen die Eagles immer noch nicht wieder mitspielen, aber dafür läuft sein Ersatz, DeAngelo Williams, alles in Grund und Boden und führt nach zwei Wochen die NFL in Rushing Yards an. Die Steelers werden für Wentz und Co. wahrscheinlich eine Nummer zu groß sein, spielen gegen vermeintliche schwächere Gegner aber auch oft bescheiden. Ich denke trotzdem, dass sich die Steelers das nicht nehmen lassen.
PIT 28 – 20 PHI