Eine Diskussion, die die gesamte Sportwelt in Atem hält: Wer ist der GOAT? Kaum eine Frage wird unter Sport-Enthusiasten heißer diskutiert. NFL-Fans bilden dabei keine Ausnahme. Für einige geht nichts über Joe Cool, andere verehren Tom Brady wie die Auferstehung von Jesus und mein Großvater würde wahrscheinlich den Johnny Unitas Hypetrain anführen, hätte er sich für Football interessiert.
Zeit, dass diese Frage endlich ein für alle Mal geklärt wird. Dabei geht es, wie der Name schon sagt, nicht um den erfolgreichsten Quarterback aller Zeiten, sondern um den „Greatest“. Den GOAT eben. Neben sportlichen Erfolgen und überragenden Statistiken zählen eben auch Fähigkeiten, Persönlichkeit und Einfluss auf den Sport.
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Bevor wir zu den Top 10 kommen muss ich eine „Honorable Mention“ raushauen, die mir sehr am Herzen liegt: Broadway Joe. Joe Namath war der erste wahre „Superstar“ der NFL und der einzige QB in dieser Liste der mehr Interceptions (220) als Touchdowns (173) geworfen hat. Namath war ein Gunslinger wie er im Buche steht und ein echtes „Original“. Das Highlight seiner Karriere war mit Abstand der Sieg im Super Bowl III als er seine Jets, denen niemand den Sieg gegen Johnny Unitas Baltimore Colts zugetraut hatte, zum vorab versprochenen Sieg führte. Eine absolute Legende. Für die Top 10 hat es leider trotzdem nicht gereicht
10. Drew Brees (2001 – heute)
Von seinen Statistiken her, könnte Brees ganz vorne in dieser Liste stehen. Mit 74.437 Passing Yards führt Brees diese Statistik schon vor der Saison 2019 ganz entspannt an und könnte jetzt, da ihr das hier lest, als erster Spieler die 75.000 Yards geknackt haben. Und auch die 539 Passing Touchdowns von Peyton Manning sind für Drew Brees in Reichweite. Warum ist der dann nur an #10? Ganz einfach, so gut Brees auch ist, macht er auf dem Feld nichts, was andere nicht auch oder sogar besser können. Nichtsdestotrotz ist der Saints-Held natürlich ein First-Ballot Hall of Famer und einer der besten QBs, die ich je gesehen habe.
9. Aaron Rodgers (2005 – heute)
Aaron Rodgers ist der vielleicht talentierteste Quarterback, der je ein Football-Feld betreten hat. Die Frage ist nur, warum hat dieses Ausnahmetalent „nur“ einen Ring vorzuzeigen? Sind Packers Front Office und Headcoaches schuld oder kann man das auch Rodgers auf die Kappe schreiben? Sein Super Bowl Run im Frühjahr 2011 ist eine der besten Postseason Performances aller Zeiten und genau vor solchen Leistungen müssen sich Packers-Gegner immer fürchten.
8. John Elway (1983 – 1998)
Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Das wusste auch John Elway, der nach zwei aufeinanderfolgenden Super Bowl Siegen und dem SB XXXIII MVP seine Schuhe an den Nagel gehängt hat. John Elway ist ein Gunslinger der alten Schule, was auch dazu geführt hat, dass Elway in keiner seiner 16 Saisons unter 10 Interceptions geworfen hat. Ist aber auch egal, der Erfolg gibt ihm Recht. Immerhin hat er die Broncos nach drei verlorenen Endspielen zu zwei Titeln in Folge geführt.
7. Steve Young (1985 – 1999)
Hätte Steve Young nicht seine ersten fünf Jahre in San Francisco auf der Bank sitzen müssen, wäre er vermutlich wesentlich weiter vorne in dieser Top 10. Young ist der kompletteste Quarterback seiner Zeit und war durch seine Athletik unberechenbar. In nur sieben vollständigen Saisons als Starter hat Young einen Super Bowl gewonnen, war zweimal MVP und hat die NFL sechsmal beim Passer Rating angeführt.
6. Brett Favre (1991 – 2010)
Meine Vermutung ist, dass kein Konterfei eines Quarterbacks öfter tätowiert wurde als das von Brett Favre (siehe Stolle). Fans der Packers schwillt jetzt noch das Hörnchen, wenn sie den Namen hören. Favre brachte die Packers zurück auf die Landkarte und da ist es auch egal, dass Favre die meisten Interceptions und Pick Sixes in der Geschichte der NFL geworfen hat. Selten hat ein Spieler mehr elektrisiert und mehr Freude verbreitet. Außerdem sieht Favre auch heute immer noch aus, als könne er das Brot locker über das ganze Feld feuern.
5. Johnny Unitas (1955 – 1973)
1955 drafteten die Steelers Unitas in der 9. Runde (damals gab es 30 Draft-Runden, 30!), entschieden sich aber noch vor der Saison, den Jungen von der University of Louisville nicht halten zu wollen. Der Rest ist Geschichte. Unitas ist der einzige Hall of Famer des 55er Jahrgangs, 3-maliger NFL MVP und führte seine Baltimore Colts 1971 zum Titel gegen die Dallas Cowboys. Vor Johnny U war die Position des Quarterbacks fast irrelevant und nur gefragt, sollte das Team spät noch zurück liegen. Er hat große Anteile an der Art, wie Football heute gespielt wird.
4. Peyton Manning (1998 – 2015)
Manning ist wahrscheinlich der beste Regular Season Quarterback, der je die Pille geworfen hat. Mit 539 Touchdowns führt er die All-Time Liste der NFL an und auch seine 55 Touchdowns aus der Saison 2013 sind bislang ungeschlagen. Und dank seines Super Bowl Sieges mit den Broncos 2015 ist er auch in dieser Kategorie mit seinem Bruder gleichgezogen. Das alles hat Peyton Manning erreicht, obwohl er ungefähr so athletisch war wie Angela Merkel.
3. Dan Marino (1983 – 1999)
Kein anderer Quarterback in dieser Liste ist ohne Championship Ring und trotzdem ist Marino an Position drei. Einfach, weil er so verdammt gut war. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir von Dan the man als GOAT sprechen würden, hätte er zwei Ringe geholt. Seine 84er Saison ist in meinen Augen immer noch die statistisch beeindruckendste Saison, die je gespielt wurde. 48 Touchdowns und 5.000 Yards sind für die 80er das, was heutzutage 60 Touchdowns bei 6.000 Yards wären. I see you Patrick Mahomes…
2. Joe Montana (1979 – 1994)
Eiskalt! Anders kann ich Joe Cool nicht beschreiben. Obwohl Montana nie mehr als 4.000 Yards und nur einmal mehr als 30 TDs in einer Saison geworfen hat, hat er regelmäßig Spiele dominiert. Vier Super Bowl Starts – Vier Ringe! Es gibt keinen Quarterback, den ich in einem entscheidenden Spiel lieber under Center hätte…
1. Tom Brady
Seitdem Tom Brady 2001 die Rolle des Starting Quarterback Drew Bledsoe übernahm, hat er an 50% aller Super Bowls teilgenommen und dabei sechs Ringe abgestaubt. Bitte glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ich nach Gründen gesucht habe, um Brady weiter hinten zu platzieren – Es gibt keine. System-QB ist meiner Meinung auch das schwachsinnigste Argument in der gesamten NFL GOAT Debatte. Jeder Quarterback braucht ein richtig gutes System um HOF-Leistungen abzurufen.
Schön, dass wir die Frage nach dem GOAT nun auch endlich geklärt haben.
Bis dahin, euer Remo.