Die „Unterwäsche Olympics“ sind in vollem Gange. Und wie jedes Jahr wird es wieder einige Athleten geben, die durch eine starke Combine ihre Draft-Position enorm verbessern werden. Andere wiederum fallen hinter die Erwartungen und ihren angedachten Spot zurück. Aber lasst uns doch mal auf die Performances schauen, bei denen ich mir die Augen reiben musste. Schauen wir auf die ultimativen Workout Warriors.

10. Mike Mamula, DE

Mamula war 1990 der erste wirkliche Workout Warrior. Vor der Combine hatte kaum ein Scout ihn weit vorne im Draft gesehen. Das änderte sich nach der Combine aber schlagartig, als der 1,93 m große und 114 kg schwere Passrusher Bestwerte in jeder Kategorie aufstellte, sogar beim Wonderlic Test (49 von 50 Punkte). Am Schluss haben die Eagles beim Draft sogar upgetraded für ihn. Leider konnte er nicht annährend so gut Football spielen wie für die Combine trainieren.

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9. Matt Jones, WR

Jemanden wie Matt Jones hatten die Verantwortlichen der NFL noch nie gesehen. Der College-Quarterback lief die 40 Yards in 4,38 Sekunden und das bei einer Größe von 1,98m. Daraufhin entschieden die Jacksonville Jaguars kurzerhand, den Mann zu einem Wide Receiver umzuschulen und drafteten ihn in der ersten Runde.

8. Byron Jones, CB

Wegen einer Schulter-OP konnte Jones in seinem Senior-Jahr kaum spielen und flog deswegen bei einigen Scouts völlig unter dem Radar – bis zur Combine. Denn da drehte der Mann aus Connecticut mal so richtig auf: Nach einem saustarken 44,5 Inch Vertical Jump stellte er mit 3,74 m mal eben einen Weltrekord im Weitsprung aus dem Stand auf. Kein Wunder, dass die Cowboys am Ende der ersten Runde zugeschlagen haben.

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7. Dominique Rodgers-Cromartie, CB

DRC ist das perfekte Beispiel für jemanden, der die Combine für sich nutzen konnte. Wenige Scouts hatten den Cornerback überhaupt auf dem Zettel. Weil die Spiele der Tennessee State University nicht übertragen wurden und das Programm nicht bekannt dafür ist, gute Footballspieler heraus zu bringen, musste DRC sich über den Senior Bowl und die Combine empfehlen. Nach 4,29 Sekunden beim 40 Yard Dash war ihm jedoch die Aufmerksamkeit der NFL-Verantwortlichen sicher. Schließlich drafteten ihn die Cardinals an 16. Stelle.

6. Darrius Heyward-Bey, WR

Frisch aus der University of Maryland hätte wohl niemand Heyward-Bey als einen der Top-Receiver des Jahrgangs betrachtet. Und auch die Raiders werden ihn vor der Combine garantiert nicht als einen Top 10-Pick bewertet haben. Allerdings war des damaligen Owners Al-Davis liebstes Motto: Speed kills. Als DHB die 40 Yards dann in 4,3 Sekunden lief, war es um den Raiders-Owner geschehen. Alle Pläne wurden über Bord geworfen und DHB ging als erster Receiver vom Board, noch vor Crabtree, Harvin und Maclin…

5. Chris Johnson, RB

Jeder NFL-Fan kennt die 40 Yard-Zeit von Chris Johnson: 4,24 Sekunden. Damit hält er immer noch den Rekord seit Einführung der elektronischen Zeitmessung. Mittlerweile verspricht Adidas jedem Spieler, der es schafft den Rekord in Adidas-Schuhen zu brechen, eine Million Dollar oder eine eigene Insel. Chris Johnsons 40 Yard-Zeit hat also die Combine geprägt und ihr zu ihrem heutigen Status verholfen.

[Anm.d.Red.: Johnsons Zeit wurde am Wochenende von WR John Ross unterboten (4,22).]

4. Dontari Poe, DT

Poe, besser bekannt als der schwerste Quarterback der Welt, hat schon zu seiner Zeit auf dem College gute 156 kg auf die Waage gebracht. Das hat ihn allerdings nicht davon abgehalten, die 40 Yards in 4,9 Sekunden zu laufen und die 225 lbs 44 Mal zu stemmen. So einen athletischen Klops wollten sich die Chiefs damals natürlich nicht durch die Lappen gehen lassen und wählten ihn an 11. Stelle.

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3. Vernon Davis, TE

Zugegebenermaßen sieht Davis auch schon aus wie ein Überathlet. Aber was er 2006 bei der Combine veranstaltet hat, war phänomenal. Der Tight End hat 42 Wiederholungen beim Bankdrücken geschafft und ist bei aller Stärke trotzdem die 40 Yards in unter 4,4 Sekunden gelaufen. Diese unglaubliche Kombination aus Stärke und Schnelligkeit ist einmalig – dachten sich auch die 49ers und drafteten Davis an 6. Stelle. Eine Wahl, die sie wohl nicht bereut haben.

2. Deion Sanders, CB

Sanders war zwar schon auf dem College immer sehr extrovertiert, aber die Legende von „Prime Time“ hat erst bei der Combine so richtig Fahrt aufgenommen. Er kam mit einer Stretch-Limousine zum Stadion vorgefahren und hat der Legende nach dem Fahrer gesagt, er solle den Motor laufen lassen. Deion stieg aus, ging zur Startlinie des 40 Yard Dashes und lief, ohne sich warm zu machen, eine Zeit zwischen 4,19 und 4,29 Sekunden. Doch damit nicht genug, ohne anzuhalten lief er direkt wieder zu seiner Limousine und fuhr von dannen. Leider gibt es von der Combine 1989 kein Filmmaterial mit dem Lauf von Sanders…

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1. Bo Jackson, RB

Bo knows Football, Bo knows Baseball and Bo knows Running! Bo weiß also quasi alles. Jackson war vielleicht der athletischste Spieler, der je ein Football-Feld betreten hat. Als er 1986 vom College in Auburn in die NFL wechselte, musste auch der wohl umworbenste College-Spieler des Landes seinen Speed bei der Combine unter Beweis stellen. Zwar gab es damals noch kein verlässliches elektronisches Messverfahren, aber die Stopuhr bedienenden Herrschaften einigten sich auf eine Zeit von 4,12 Sekunden. 4,12!!!!! Folgerichtig drafteten ihn die Raiders an 1. Stelle. Leider musste er seine Karriere nach nur vier Saisons wegen einer schweren Hüftverletzung beenden.

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