Vor einer Woche habe ich damit begonnen, euch aufzuklären über Wahrheit und Alternative Facts. Diese Woche gehen wir gemeinsam in die nächste Runde. Ich packe knallharte Fakten auf den Tisch: der Klimawandel ist so echt wie die Zähne von Jerry Jones.

Wenn ihr Angeln geht, und die Fische schwimmen oben, dann nur, weil sie sich ausruhen. Wenn das Eis am Polarkreis schmilzt, dann nur, weil ihr den Kühlschrank zu lange offen gelassen habt. Und eines ist doch wohl völlig klar: Es gibt nicht zu viel Plastik im Meer sondern einfach zu wenig Meer!

Genauso verhält es sich mit der NFL. Auch hier gibt es Wahrheiten, die man euch verheimlichen will. Doch dank der Footballerei seid ihr im Bilde. Es ist wieder soweit: „Make NFL Great Again!“. Diese Woche nehme ich mir die NFC East zur Brust.

21. These: Eklat in Dallas – Norman dreht durch

Hier erfahrt ihr, dass Kirk Cousins eigentlich eine Cousine ist. Hier hört ihr exklusiv, dass Rocky Balboa um Haaresbreite am Head Coach Job der Eagles vorbeigeschrammt ist. Den hat seinerzeit Chip Kelly bekommen – und das nur, weil er dem Vorstand in Philly Nike-Schuhe mit Adlerfedern geschenkt hat.

Und wo sonst bekommt ihr die Wahrheit über Eli Mannings Gesicht zu lesen. Der arme Kerl kann seine Gesichtsmuskeln nicht mehr nutzen, weil er als Neunjähriger einen kleinen Unfall im Kinderzimmer hatte.

Dallas Cowboys

Es könnte alles so schön und harmonisch laufen in Dallas. Doch wer Jerry Jones als Chef hat, der weiß, dass es irgendwann rundgehen wird. Dabei fing die Saison so toll an. Gerüchten um Übergriffe auf Frauen und Busenblitzern zum Trotz rockt RB Zeke Elliott auch in seiner zweiten Saison zwischen den Hashmarks. Gleich im Season Opener gegen die Giants läuft er 156 Yards und 3 TDs. Eine Woche später lässt er auch die Broncos alt aussehen (144 Yds, 2 TDs). Bis zur Bye Week kommt er bereits auf 683 Yards in 5 Spielen.

Doch wo Erfolg ist, sind auch Neider. WR Dez Bryant mault bereits nach zwei Wochen rum, er würde nicht genügend Bälle bekommen, da Dallas nur auf das Laufspiel setzen würde. Die Situation eskaliert am 9. Spieltag. Wieder einmal steht das Verhältnis von Läufen zu Pässen bei 60:40. Bryant ist frustriert, lässt die Schultern hängen und man sieht ihn an der Seitenlinie mit den Coaches argumentieren. Im dritten Viertel kommt es zum Eklat. Bryant soll bei einem Lauf über seine Seite blocken. Doch im letzten Moment bleibt er einfach stehen, lässt seinen Gegenspieler ungehindert vorbeirauschen. Dieser wirft sich mit Inbrunst ins rechte Knie des Running Backs. Das Kreuzband ist Futsch.

Es kommt aber noch schlimmer. Denn nur wenige Minuten später sieht man Jerry Jones, wie er in die Sprecherkabine des übertragenden TV-Senders CBS huscht und sich dort in einer Werbeunterbrechung mit Tony Romo unterhält, der erstmals ein Spiel der Cowboys kommentiert. Dumm nur, dass die Mikros offen waren. Was der Sender verschweigen will, kommt dank eines eifrigen Praktikanten aus Iowa ans Licht: Jones bitten Romo zurückzukommen. Im Wortlaut sagt er: „Tony, wir brauchen dich als Leader. Und spätestens in zwei Jahren mache ich dich zum Head Coach.“

Das Drama schlägt wochenlang Wellen. QB Dak Prescott, der in seiner zweiten Saison bis zum Eklat über 63% seiner Pässe angebracht hat, fällt in ein Loch. Ohne Elliott, ohne Rückendeckung vom Boss und aufgrund einiger Verletzungen an der O-Line schleppt sich Prescott in die Playoffs. Am Ende stehen 25 TDs und 23 INTs zu Buche.

Einzig der Defensive ist es zu verdanken, dass Dallas die Division an Weihnachten gewinnt. Denn Rookie Taco Charlton trumpft mächtig auf. 17 Sacks gelingen ihm in seiner ersten Saison. Dazu gehören die Rookies CB Chidobe Awuzie und CB Marquez White zu den Entdeckungen der Spielzeit. Dallas hat endlich eine Abwehr.

Doch was hilft die, wenn der Angriff ein Wrack ist. In der Wild-Card-Runde der Playoffs unterliegen die Cowboys zuhause gegen Carolina. Und das vor den Augen von CBS-Kommentator Romo…

New York Giants

Wer dachte, die Bootstour vor den Playoffs 2017 wäre Lehre genug gewesen für Odell Beckham Jr., der irrt. Der gute Mann mag es exzentrisch. Und so wundert es niemanden, dass er derzeit bei den OTA’s seiner Giants nicht anwesend ist. Es geht ums liebe Geld. Natürlich. Und so wird die wilde Achterbahnfahrt auch weitergehen. Vor dem für OBJ völlig uninteressanten vierten Auswärtstestspiel in Foxboro Ende August setzen sich der Receiver und seine Ballfängerkollegen ab in eine Bostoner Bar. Dort kommt es zu Streitereien mit Fans der Patriots. Am Ende werden Beckham, das Kicking Net und Brandon Marshall in Handschellen abgeführt.

Marshall kann sich rausreden und wird lediglich für den Season Opener gesperrt. OBJ hingegen wird für sechs Partien aus dem Verkehr gezogen. Als er wiederkommt, hat Marshall den Laden bereits voll im Griff und führt das Team mit 589 Yards in 5 Spielen an. Eli Manning hat seine neue Nummer 1. Beckham lässt den Frust an allem aus, was an der Seitenlinie zu finden ist. Bei einer Auseinandersetzung mit einem Microsoft Surface Pro 5 schneidet er sich so derbe die Hand, dass er operiert werden muss und für den Rest der Saison fehlen wird. In den Stats-Büchern wird stehen: 4 Spiele – 17 Catches – 172yds – 2 TD.

Über 172 Yards nach vier Spielen würde sich Head Coach Brian McAdoo für sein Run Game auch freuen. Doch die Giants, die das Laufspiel sowohl 2016 als auch in der aktuellen Offseason komplett vernachlässigt haben, gehen am Stock. In den ersten vier Partien des Jahres bringt es New York nur auf unterirdische 124 Rushing Yards. Nachdem beim Heimspiel gegen Seattle am 22. Oktober eine Gesamtzahl von -12 Rushing Yards erzielt wurde, zieht McAdoo die Reißleine. Er holt Jonathan Stewart, den die Panthers im Camp rausgeschmissen haben. Der alte Mann bringt die Giants endlich einigermaßen auf Spur. Im Spiel bei den 49ers knackt er als Erster und einziger Giant in dieser Saison die 100-Yard-Marke. Am Saisonende steht Stewart bei 189 Carries für 775 Yards und 6 TDs.

Während Stewart eine Art Rettungsanker ist, wirft Manning in jedem zweiten Spiel das Handtuch. 57 Sacks stehen am Ende zu Buche. In nur zwei Saisonspielen wirft Manning keine INT. Er beendet das Jahr mit 21 Picks bei 27 TDs. Die Boooh Birds begleiten ihn wie der lange Schatten seines Bruders.

Die Defense soll es also auch 2017 richten. Doch die utopisch guten Zahlen des Vorjahres lassen sich nicht duplizieren. Die Defensive gibt rund 5 Punkte pro Spiel mehr ab (immer noch starke 22,5 pro Spiel). Statt 17 abgefangenen Pässen sind es dieses Mal nur 7. Ein Grund dafür ist eine frühe Verletzung von Safety-Star Landon Collins.

Und so kommt es, wie es kommen muss. In einer erstarkten NFC East landen die Giants auf dem letzten Platz.

Philadelphia Eagles

Es geht heiß her im Trainingscamp der Eagles. LeGarrette Blount und Ryan Mathews zanken sich wie zwei kleine Mädchen, die einander die Haarbürste klauen wollen. Das Thema artet schließlich völlig aus. Blount verpasst Mathews einen Kopfstoß, nachdem dieser ihn mit einer rechten Gerade knapp verpasst hat. Glücklicherweise haben Fans diesen Moment auf Video festgehalten. Philly setzt beide für Spiel3 der Preseason auf die Bank. In dieser Partie läuft Donnel Pumphrey zu Höchstform auf. Und so fliegen am Ende des Camps gleich zwei Running Backs: Mathews und Darren Sproles.

Die Entscheidung zahlt sich aus. Blount knackt erneut die 1.000-Yard-Marke und erzielt 14 TDs für die Eagles. Pumphrey wird der neue Publikumsliebling der Fans. Er erzielt 1.284 Total Yards und erreicht neunmal die Endzone. Mehr als die Hälfte der Yards erzielt er als Ballfänger. Der Rookie wird der neue Rettungsring von Carson Wentz. Der Quarterback knackt in seiner zweiten Saison erstmals die 4.000er Marke. Er wirft 29 Touchdowns bei nur 12 Picks. Der Pro Bowl winkt. Am liebsten wirft er zu WR Jordan Matthews, der 89 Bälle für fast 1.400 Yards fängt. Alshon Jeffery ist der Big Play Guy und schnappt sich 11 TDs.

Die Playoffs werden dennoch knapp verpasst. Nach einem überragenden November und einem guten Start in den Dezember gibt es zum Finale zwei Klatschen. Und beide auch noch zuhause. Erst kann die Defensive Derek Carr nicht stoppen und eine Woche später macht Dak Prescott das beste Spiel seiner Saison. Die Eagles schauen erneut nur zu, wenn es ums Eingemachte geht.

Washington Redskins

In Washington beherrschen drei Personen die Medienlandschaft: Donald Trump, Josh Norman und Kirk Cousins. Daran wird sich auch während der Saison 2017 nichts ändern. Zwei von ihnen legen sich mit allem und jedem ein. Der andere will einfach nur liebgehabt werden. Während Trump also einfrig am Ende der Welt bastelt, schraubt Cousins seinen Marktwert in die Höhe.

Das gelingt aber nicht ganz ohne Drama. Denn unter dem neuen OC Matt Cavanaugh, der als QB Coach der Redskins maßgeblich am Erfolg Cousins‘ beteiligt war, läuft es zu Beginn überhaupt nicht. In den ersten vier Saisonspielen bringt Cousins nur 54% seiner Pässe an und leistet sich 9 Ballverluste. Doch in der Bye Week fahren beide zusammen nach South Dakota zum Fliegenfischen. Danach ist die Luft bereinigt und Washington geht ab wie ein Zäpfchen. Cousins wirft in den verbleibenden 12 Spielen 31 TDs bei nur 7 INTs. WR Terrelle Pryor und WR Jamison Crowder knacken beide die 1.000-Yard-Grenze und auch auf der RB-Position gibt es endlich eine klare Nummer 1.

Denn Rookie Samaje Perine steigert sich nach durchwachsenem Camp von Woche zu Woche. Am 7. Spieltag feiert er in Philly sein erstes 100-Yard-Spiel. Vier weitere folgen und so entscheiden sich die Redskins schließlich mitten im November, Chris Thompson zu verkaufen.

Wer aber dachte, die Offensive biete genügend Zündstoff in der Hauptstadt, der hat die Rechnung ohne Norman gemacht. Der Cornerback, der schon im Frühjahr versicherte, er würde alle Receiver der NFC East wie Amateure aussehen lassen, lieferte sich Woche für Woche intensive verbale und sozialmediale Battles mit seinen Kontrahenten. Dabei geht es oft unter der Gürtellinie zu – und das nicht nur mit Worten. Im Spiel gegen Dallas Ende Oktober tritt er Dez Bryant „versehentlich“ in die Weichteile. Die Aktion kostet ihn 125.000 Dollar und zwei Spiele. Doch Norman kommt zurück wie Phoenix aus der Asche. Bis Saisonende lässt er nie mehr als 75 Yards zu und erlaubt lediglich Larry Fitzgerald einen Touchdown.

Washington wird zu den unterhaltsamsten Teams der Saison gehören – immer im Kampf um die besten Schlagzeilen der Capitol City. Als die Redskins aber am 31. Dezember durch einen 27:10-Sieg bei den Giants die Playoffs sicher machen, reicht es am 1. Januar 2018 nur zu einem Artikel in der Sportseite. Denn in der Nacht hat sich Trump entschieden, er wolle nach Russland auswandern. Ohne sein Haarteil…

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Das war es für diese Woche. Seid auch nächste Woche am Start, wenn ich euch erzähle, wie die Saison in der AFC North laufen wird.

In diesem Sinne,
Euer Stolle

Grafikquelle: UPROXX

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