Normalerweise funktionieren Top 10 ja, indem man die besten zehn von irgendetwas aufzählt. Ich mach heute aber lieber einen auf Ekel Alfred und konzentriere mich auf die Würste der NFL. Offensiven, die den Geist von Brock Osweiler verkörpern. Mannschaften, die die gegnerische Endzone nicht finden, wenn sie mit dem nackten Arsch drin säßen.
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Insgesamt muss man allerdings sagen, dass es in der NFL gar nicht so viele Teams gibt, von deren Offensiven wirklich so gar nichts zu erwarten ist. Einige Franchises setzen traditionell mehr auf die Defense, andere haben Verletzungspech und einige scheinen einfach unfähig zu sein. Sorry, Rams und Jets…
So scheiße sind die gar nicht!
Für diese zwei Teams war die Einleitung vielleicht etwas zu reißerisch, immerhin haben sie den einen oder anderen Könner im Kader. Eine Top-Offensive werden wir von ihnen allerdings nicht sehen.
10. Arizona Cardinals
Die Cardinals haben mit David Johnson einen der besten Offense-Spieler der Liga im Kader. Der Mann kann alles! Aber da hört es dann auch schon fast wieder auf. Fitzi und Palmer sind kurz davor, ihren Lebensabend auf einem Schaukelstuhl in Florida zu verleben. John Brown muss letztes Jahr im Zeugenschutzprogramm gewesen sein, so unauffällig wie der war. Und die Offensive Line sieht aus wie ein Kondom von Antonio Cromartie: Löchrig.
9. Minnesota Vikings
Zwar hat Sam Bradford in der vergangenen Saison einen Rekord für Completion Percentage aufgestellt, dabei aber gefühlt auch nur zweimal im Spiel über die Line of Scrimmage geworfen. Stefon Diggs und Adam Thielen sind gut, würden aber davon profitieren, wenn ihr Quarterback vielleicht doch mal ne Hantel angucken würde. Das größte Problem ist allerdings die katastrophale O-Line…
Weder Fisch noch Fleisch
Wenn alles gut läuft sind die Teams vielleicht gar nicht mal so schlecht in der Offense. Aber wie gesagt, dafür müsste schon einiges zusammen kommen.
8. Jacksonville Jaguars
„Bist du bescheuert, die Jags haben einen geilen Kader!“ Ganz ruhig Freunde, auf dem Papier sind die Jags ja quasi heute schon Super Bowl-Kandidaten. Aber ich gebe zu bedenken: Leonard Fournette ist ein Rookie, die Allens haben letzte Saison auch keine Bäume ausgerissen und Blake „Steinschleuder“ Bortles sieht meist aus, als würde er Topfschlagen und nicht Football spielen.
7. Buffalo Bills
Die Bills haben die Fifth Year Option für Sammy Watkins nicht gezogen. Warum? Weil Watkins lieber Krankenhaus-Kittel als Football-Pads trägt. LeSean McCoy ist auch nicht gerade Mr. Unbreakable und für Tyrod Taylor ist die Mitte des Feldes sowas wie die verbotene Zone. Zay Jones ist eine gute Ergänzung. Aber ich glaube erst dran, wenn alle zusammen auf dem Feld stehen.
6. Cleveland Browns
„Wie die Browns sind nicht Letzter?“ Tja, die Browns haben einiges richtig gemacht. Mit Kessler und Kizer haben sie zwei junge Quarterbacks mit unterschiedlichen Skillsets. Dazu kommt eine stark verbesserte O-Line, Kenny Britt, David Njoku und ein wiedergenesener Corey Coleman – und schon hast du nur noch die sechstschlechteste Offense der NFL…
Keine Optionen für die Offense weit und breit
Bei folgenden Teams ist zwar nicht alles völlig Kacke, aber viel Hoffnung machen die Kader auch nicht.
5. San Francisco 49ers
Einziger offensiver Lichtblick: Kyle Shanahan! Carlos Hyde ist zwar auch gut, aber leider immer nur für ca. acht Spiele. Auf der Quartberack-Position warten sie in San Francisco auf Kirk Cousins oder den nächsten Draft. Und auch sonst haben die Niners nicht viel Spieler, die ein bisschen Offense kreieren können. Garcon ist ein WR2 ,der als Hauptanspielstation agieren muss, und Kyle Juszczyk hat nicht nur einen unaussprechlichen Nachnamen, sondern ist als Full Back auch keine Yards produzierende Allzweckwaffe.
4. Chicago Bears
Drei Teams sollen noch schlechter sein als die Bears offensiv? Ich hab mich auch gewundert, aber wartet ab. Die Bears haben mit Jordan Howard zumindest einen zuverlässigen Running Back, der hinter einer guten O-Line ordentlich Yards rausprügeln kann. Außerdem haben sie ja noch Mitch Trubisky! Nein Spaß, die Offense von Chicago besteht aus Howard. PUNKT.
3. Baltimore Ravens
Bevor sich hier einige von euch lila Ornithologen aufregen, lasst mich erklären. Joe Flacco ist meiner Meinung nach völlig überschätzt. Der Mann hatte einen unglaublichen Playoff-Run, surft aber sonst auf einer Welle mit Jay Cutler und Sam Bradford. Und jetzt, wo wir etabliert haben, dass Flacco keine Elite-Quartberack ist, darf ich euch darin erinnern: Euer bester Skill Position Player ist Mike Wallace… Case closed.
Die Blinden unter den Einäugigen
Alles einpacken, nach Übersee verschiffen und die Cheerleader spielen lassen. Ich sehe keine andere Möglichkeit, wie diese Offensiv-Legastheniker sonst eine unterhaltsame Offense-Sequenz aufs Feld bringen sollen.
2. Los Angeles Rams
Jared Goff war in seiner Rookie-Saison schlechter als Case Keenum und das mit Abstand. Der #1 Receiver ist jetzt weg. Tavon Austin verdient viel zu viel Geld und die Offensive Line leidet unter dem Matador-Syndrom. Selbst ein ohne Frage extrem begabter Running Back wie Gurley musste kapitulieren.
1. New York Jets
Petty, Hackenberg oder McCown! Muss ich mehr sagen? Na gut, Starting Running Back Matt Forte ist 31 Jahre alt und hat es in den letzten drei Jahren einmal geschafft, über 4 Yards im Schnitt zu laufen (4,1 Yards AVG 2015). Eric Decker wurde seit seinem letzten Spiel an der Schulter und der Hüfte operiert und Quincy Enunwa ist zwar ab und an echt gut, ist aber definitiv kein #1 Receiver. Für die kommende Spielzeit müsst ihr ganz stark sein, liebe Jets-Fans. Immerhin besucht euch Eric Deckers Frau bestimmt mal im MetLife Stadium.
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