Das passiert also, wenn man das kürzeste Streichholz zieht. Man bekommt das Power Ranking übergeholfen. Das ist, als würde man als Tierpfleger auf einer Krokodilfarm als Steak verkleidet zur Arbeit erscheinen. Aber einer muss ja der Honk sein, der den Zorn der Footballgemeinde wohlwollend auf sich zieht.


Nun denn, lasset eure virtuellen Schmährufe auf mein Twitter-Profil herniederrasseln (@Footballerei)…

Wir starten in unseren wöchentlichen Power-Ranking-Wahnsinn mit einer ganz harmlosen Nummer. Ich will niemanden überfordern. Mich inbegriffen.

Nach einer mega-spannenden Auftaktwoche, in der es nur drei Blowouts gab (im Vorjahr waren es sieben), brachte uns Woche 2 jede Menge Drama. Und Verletzungen. Und Touchdown Jesus. Denn Charlie Whitehurst ist zurück. Heißt, die weibliche NFL-Fangemeinde wird ab sofort wieder schnurren, wenn sie den Mann mit dem schönsten Haar der Footballgeschichte an der Seitenlinie lungern sieht.

Power Ranking: Von komischen Hüten, Ace Ventura und Angela Merkel…

1 – Denver Broncos: Biste Champion, biste ungeschlagen, bist und bleibste Spitze.

2 – Arizona Cardinals: Ja, der Start gegen die Brady-losen Patriots war nicht optimal, aber am Sonntag haben die Cards Jameis Winston zurück in die Vorschule geballert. Und wie geil ist eigentlich David Johnson! Das ist keine Frage!

3 – Carolina Panthers: Hut ab, Cam. Der MVP der vergangenen Saison war für die Defensive der 49ers untouchable. Aber was war das für eine Kopfbedeckung auf der Pressekonferenz? Wohl doch einen zu viel abbekommen gegen die Broncos…

4 – New England Patriots: Das Belichick-Imperium schlägt weiter zu. Egal, wer da im Millenniumfalken am Steuerknüppel sitzt. Schade für Jimmy Garoppolo, gut für Jacoby Brissett.

5 – Pittsburgh Steelers: DeAngelo Williams wird sich nicht ohne Gegenwehr in die zweite Reihe zurückschieben lassen. Aber Konkurrenz soll ja das Geschäft beleben. Und die Defensive erinnert an die guten, alten Zeiten.

6 – Houston Texans: Die Defensive ist schon jetzt in Pro-Bowl-Form. Da kommen die Patriots mit ihrem dritten Quarterback gerade recht. Und Will Fuller sieht bislang aus wie der Offensive Rookie of the Year.

7 – New York Giants: Zwei knappe Siege. Aber da fragt am Ende keine Sau mehr nach. Respekt an die Defensive der G-Men, die Brees im Zaum halten konnte. Victor Cruz tut alles dafür, Comeback Player of the Year zu werden.

8 – Green Bay Packers: Klar, die Offensive war in Minnesota zu selten top und Mike McCarthy wird sich noch lange drüber ärgern, beim Stand von 7:10 einen vierten Versuch in entspannter Field-Goal-Reichweite ausgespielt (und damit einen möglichen Sieg verspielt) zu haben. Aber immerhin haben die Packers noch Quarterback und Running Back…

9 – Minnesota Vikings: Neues Stadion mit Knalleffekt eröffnet. Dazu ein ordentlicher Einstand von Sam Bradford. Aber A) können sich nur eingefleischte Oklahoma-Fans daran erinnern, wann Bradford das letzte Mal eine komplette Saison verletzungsfrei geblieben ist und dabei dauerhaft gut gespielt hat, und B) fehlt Adrian Peterson. Noch weiß niemand, wie lange. Also abwarten.

10 – Seattle Seahawks: Solange die Defensive wie entfesselt spielt und Russell Wilson seine Gegenspieler dämlich aussehen lässt, können die Hawks jedes Spiel gewinnen. Aber das Laufspiel kann kaum schlechter werden.

11 – Philadelphia Eagles: Es kommen sicher noch schwerere Gegner, aber bislang sehen Carson Wentz und die Defensive der Eagles sehr solide aus.

12 – Kansas City Chiefs: Nach elf aufeinanderfolgenden Siegen in der Regular Season war Schluss mit lustig. Zu viele Ballverluste, als es drauf ankam gegen die Texans.

13 – New York Jets: Eine ordentliche Portion #FitzMagic gab es da zu sehen am Donnerstag. Diese Offensive kann echt Spaß machen. Sorgen sollte man sich eher um Revis Island machen. Die Insel steht vorm Untergang…

14 – Oakland Raiders: Als ich das letzte Mal so viel Spaß daran hatte, die Offensive der Raiders spielen zu sehen, war Rich Gannon noch keine 75. Nur leider hat die Defensive den Saisonstart komplett verschlafen. #BackToTheLab , Freunde.

15 – Baltimore Ravens: Es macht sich ein wenig Optimismus breit in Baltimore. Aber dann wiederum hießen die Gegner auch nur Cleveland und Buffalo…

16 – Atlanta Falcons: Bislang nichts Neues aus Atlanta. Der Angriff kann es mit fast jedem Team aufnehmen. Aber die Defensive, von der man sich doch so viel erwartet hatte, spielt noch etwas flügellahm.

17 – Dallas Cowboys: Der Hype-Train dreht wieder einmal seine Runde in Dallas. Jetzt gibt es schon die ersten Experten, die fordern, dass Dak Prescott auch nach einer Genesung von Tony Romo die Nummer 1 der Cowboys bleiben soll. Echt jetzt? Nach zwei Spielen? Aber es wäre nicht Dallas, wenn wir nicht irgendwelchen Zirkus hätten.

18 – Cincinnati Bengals: Vielleicht waren die Bengals einfach zu brav dieses Mal gegen die Steelers. Ein wenig Laufspiel würde auch helfen.

19 – San Diego Chargers: Mag komisch klingen, aber nach dem Offseason-Hype um die Jaguars war der Chargers-Sieg vom Sonntag echt fast schon sowas wie ein Upset. Starke Vorstellung. Nur leider gehen Philip Rivers so langsam die Anspielstationen aus (Keenan Allen, Danny Woodhead). Vielleicht muss Casey Heyward ab sofort auch im Angriff Bälle fangen…

20 – Tampa Bay Buccaneers: Die Hoffnung hier ist, dass der Ausfall von Doug Martin die Bucs aus der Bahn geworfen hat bei der 7:40-Klatsche in Arizona. Denn ansonsten würde das ein gaaaanz langes Jahr für alle Piratenfreunde werden.

21 – St. Louis Rams: LeBron war da. Die Red Hot Chili Peppers waren da. Die Defensive der Rams war da. Und auch ein wenig Case Keenum war da. Aber was ist los mit Hollywood Gurley (bisher 2,7 Yards pro Lauf)?

22 – New Orleans Saints: Wie es diese (nicht vorhandene) Defensive geschafft hat, gegen die Giants nur 16 Punkte zuzulassen, ist mir schleierhaft. Aber zumindest heißt das, dass alle Drew Brees Besitzer im Fantasy Football eine weitere Top-Saison ihres Quarterbacks erwarten können.

23 – Detroit Lions: Wenn nichts mehr geht, kann Matthew Stafford doch noch zum Fullback umsatteln. Geiler Truck Stick Move.

24 – Tennessee Titans: Ein Sieg ist ein Sieg. Der letzte Drive von Marcus Mariota war bestes Joe-Montana-Material. Und laufen können die Titans auch. Sie werden wenige Spiele gewinnen, aber immerhin sind sie entertaining.

25 – Miami Dolphins: Ach was waren das noch für Zeiten, als die Dolphins „in“ waren und Dan Marino selbst in Hollywood eine passable Figur machte (Ace Ventura). Heute haben selbst die Browns Vorrang in der Traumfabrik (Draft Day). Aber ist ja auch kein Wunder, wenn man sich anschaut, wie diese Truppe Woche für Woche neue Wege der Selbstzerstörung findet.

26 – San Francisco 49ers: Da haben die 49ers aber überraschend lange mithalten können gegen Carolina. Aber am Ende ist Blaine Gabbert eben doch ne Wurst.

27 – Chicago Bears: Die Offensive der Bears und der Gesichtsausdruck von Jay Cutler nach einem Turnover sind so inspirierend wie eine Rede unserer Kanzlerin.

28 – Washington Redskins: Kirk Cousins spielt, als würde es um seinen Job gehen. Dem Kerl fehlt die Leichtigkeit. Seine Receiver sind schon jetzt stinksauer. Und in der Defensive kann Josh Norman auch nur noch mit heißer Luft dienen. Klingt nach nem Killer-Cocktail.

29 – Indianapolis Colts: Irgendwie treten die Colts auf der Stelle. Ein Quarterback, der als Alleinunterhalter dient. Kein Laufspiel. Keine Defensive. Aber da erzähl ich euch ja nichts Neues.

30 – Buffalo Bills: Was ist nur aus dem guten, alten, großmäuligen Rex Ryan geworden? Die Bills ziehen schon jetzt die Reißleine mit Alibi-Entlassungen. Schmeißt der dicke Mann des Footballs als nächstes seinen eigenen Bruder raus? Oder wird dieser ihn ersetzen?

31 – Jacksonville Jaguars: Nach der knappen Niederlage gegen Green Bay schossen sich die Jaguars am Wochenende direkt ins Jahr 2015 zurück. Ganz großer Bullshit. Der Stuhl von Head Coach Gus Bradley wackelt gewaltig.

32 – Cleveland Browns: Zwei Spiele. Zwei kaputte Quarterbacks. Und wie zum Geier kann man eine 20:0-Führung so verspielen? Aber Browns-Fans dürfen die Hoffnung nicht verlieren. Hue Jackson ist ein klasse Coach und Typ. Der Mann hat alles im Blick und im Griff. Einer meiner liebsten Leute, die ich in zehn Jahren bei den Raiders kennenlernen durfte.

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