Wenn das Thursday Night Spiel schon spannend war, wie geil soll dann erst der Sonntag werden? Die NFL sorgt jedenfalls regelmäßig für Adrenalin und einen erhöhten Puls. Am 11. Spieltag erwartet uns wieder einmal ein Spielplan zum Zunge schnalzen.

Arizona Cardinals @ Minnesota Vikings

Beide Teams sind mit großen Erwartungen und einer „we want to win now“-Mentalität in die Saison gestartet. Mittlerweile kämpfen beide Mannschaften um einen Platz in den Playoffs. Carson Palmer sieht aus, als würde er jetzt schon in seiner typischen Playoff-Form sein. Und die Offensive Line der Vikings gleicht momentan einem Schweizer Käse.

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„Defense wins championships“

Nach diesem Motto müssen die Vikings und Cardinals agieren, denn offensiv bringen beide wenig zustande. Dabei darf man die Schuld nicht nur bei den Quarterbacks suchen. Vor allem die O-Lines beider Teams spielen sehr bescheiden. Wenn der Rest deiner Offense dann auch noch zu wünschen übrig lässt (Run Game bei den Vikings und Receiver nach Fitzgerald bei den Cardinals), bist du als QB natürlich angeschissen. Fragt mal bei Aaron Rodgers nach…

Das Glück beider Teams sind ihre starken Defensiv-Reihen, die sie immer im Spiel halten. Aber irgendwie muss man halt auch Punkte aufs Brett bringen, um zu gewinnen. Die Cardinals haben mit David Johnson einen der besten Running Backs der Liga in ihren Reihen und den nutzen sie in jedem Down. Gefielen die Cardinals in der letzten Saison noch durch regelmäßige Highlight Plays, glänzen sie in diesem Jahr vor allem mit vielen kurzen Pässen.

Bei den Vikings geht im Ground Game sogar noch weniger als bei den Giants, also rein gar nichts. Das liegt vor allem an der schwachen Leistung der Offensive Line, mit der auch Bradford zuletzt so seine Probleme hatte. Zumindest haben sie mit Stefon Diggs einen starken WR1, der auch mal ein paar Plays machen kann.

Einschätzung

Das sollte ein ganz enges Spiel werden, in dem beide Teams nicht oft die Endzone finden. In so einem low scoring Game wird das Spiel auch ganz gerne mal durch die Kicker entschieden. Die Vikings haben ihren (Blair Walsh) grad entlassen und setzen nun auf Kai Forbath… Daher sage ich, Cantanzaro gewinnt das Ding für die Cardinals.

Arizona 16 – 14 Minnesota

Baltimore Ravens @ Dallas Cowboys

Die Cowboys mit ihrem Rookie-Quarterback Dak Prescott haben den besten Record der gesamten NFL – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und das ,obwohl die Defense die erwarteten Schwächen offenbart.

Die Ravens sind nach ihrer verletzungsgeplagten letzten Saison wieder im Rennen um einen Playoff-Platz. Verantwortlich dafür ist vor allem die unglaublich starke Front Seven.

„Zeke gegen Sizzle und Co.“

Der Rushing Leader gegen die beste Run-Defense der Liga. Zeke Elliott und die Dallas O-Line laufen Woche für Woche alles über den Haufen, was sich ihnen in den Weg stellt. Mit der Ravens Run-Defense steht jetzt aber wirklich mal ein ganz dicker Brocken im Weg des Super-Rookies. Baltimore lässt pro Spiel nur 71,3 yards Running zu, während Dallas pro Spiel für 161 Yards läuft. Für beide Seiten wird es eine Feuerprobe.

Für die Cowboys wird es umso wichtiger sein, dass Dak Prescott auch gegen Baltimore so souverän agiert wie bislang. Wenn der junge Quarterback mit so einem Selbstvertrauen und einer Zielstrebigkeit wirft wie in der zweiten Hälfte gegen Pittsburgh, können die Cowboys wirklich jeden schlagen.

Einschätzung

Diese Baltimore-Defense ist ein harter Test für die Dallas-Offense. Da die Cowboys aber zu Hause spielen und uns noch keinen Grund gegeben haben, an ihnen zu zweifeln, sollten sie auch gegen die Ravens einen Weg finden, das Spiel für sich zu entscheiden.

Baltimore 23 – 27 Dallas

Tennessee Titans @ Indianapolis Colts

Auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Spitzenspiel, aber dieses AFC South Matchup ist eines der spannendsten Spiele in dieser Woche. Beide Teams haben in ihrem letzten Spiel die Packers besiegt (Colts hatten eine Bye Week) und dürften mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel gehen.

„Kampf der Football-Philosophien“

Die Titans spielen allerfeinsten old school „Smashmouth“ Football, während die Colts sich allein auf den Arm von Andrew Luck verlassen. Die Gründe für die verschiedenen Spielstile liegen auf der Hand: Die Titans haben eine gute O-Line, einen mobilen Quarterback und zwei starke Power-Runningbacks. Die Colts haben dagegen einen unglaublich guten Quarterback und Top-Receiver, aber eine katastrophale Offensive-Line.

Dieses Spiel ist gleichzeitig ein Gradmesser für die Playoff-Hoffnungen der beiden Mannschaften. Der Gewinner hat eine knapp 50prozentige Chance die Playoffs zu erreichen, während der Verlierer nur noch eine knapp zehnprozentige Chance hat. Für beide Teams geht es also um eine Menge.

Einschätzung

Offensiv können es die Colts mit jedem Team aufnehmen, nur bekommen sie defensiv zu wenig Hilfe. Ein weiteres großes Problem in Indianapolis ist die fehlende Pass Protection. 33 Sacks, die Andrew Luck bislang einstecken musste, sind einfach zu viel. Die Titans spielen seit einigen Wochen exzellenten Football und sollten sich daher auch bei den Colts behaupten können.

Tennessee 36 – 30 Indianapolis

Philadelphia Eagles @ Seattle Seahawks

Oha, wieder Vogelkampf und wieder ein spannender. Auf dem Papier sieht das Spiel deutlich zu Gunsten der Seahawks aus. Wenn man sich die Matchups auf den einzelnen Positionen anguckt, ist das Ganze schon nicht mehr so klar. Die Front Seven der Eagles hat in der letzten Woche schon die Falcons gestoppt. Und gegen Seattles schwache Offensive Line können sie auch auf Wilson ordentlich Druck aufbauen.

„Wir sind alle großartige Quarterbacks“

Unter der Woche haben sich Carson Wentz und Russell Wilson gegenseitig in den Himmel gelobt. Die Komplimente reichten von „Ich war schon immer ein großer Fan“ bis zu „Er wird mal ein ganz Großer“. Schön und gut, aber am Sonntagabend ist es vorbei mit den Streicheleinheiten. Denn beide Teams werden es gegen diese Defensiven nicht einfach haben.

Für die Eagles wird es vor allem auf Ryan Mathews und das Laufspiel ankommen. Wenn sie das frühzeitig etablieren können, hat Philadelphia auch in Seattle eine Chance. Auch auf der anderen Seite wird es interessant sein, was die Seahawks im Running Game zustande bringen. Ihren Starting RB der ersten Wochen haben sie ja unter der Woche einfach mal abgesägt. Dafür teilen sich jetzt C.J. Prosise und der wiedergenesene Thomas Rawls die Carries, wobei Prosise wohl vor allem für 3rd Downs zuständig sein wird.

Einschätzung

Dieses Spiel wird deutlich enger als viele es wohl erwarten. Aber die Eagles haben in den letzten Spielen wieder zu ihrer Anfangsform gefunden und können Seattle genau da wehtun, wo sie verletzlich sind. Seattle bleibt natürlich, vor allem wegen des Heimvorteils, klarer Favorit.

Philadelphia 20 – 23 Seattle

 

 

Fotos: Twitter/Instagram

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