Das letzte Spiel der Pittsburgh Steelers gegen die Miami Dolphins sollte als schwarzer Sonntag der Saison 2016 in die Geschichtsbücher des Traditionsteams aus Pennsylvania eingehen. Nicht nur wurde die Laufverteidigung von einem bis dahin nicht gerade furchteinflößenden Running Back namens Jay Ajayi mit über 200 Yards vorgeführt. Die Steelers verloren am Sonntag auch noch ihren Franchise-Quarterback, Ben Roethlisberger. Wie lange Big Ben ausfällt, ist noch nicht klar. Nach seiner Meniskus-OP machen aber derzeit Gerüchte die Runde, es könnten 4 bis 6 Wochen werden.
Bad News. Nicht nur für Roethlisberger selbst, sondern auch für Antonio Brown. Und mit Abstrichen LeVeon Bell. Bereits letzte Saison fiel der stets verletzungsanfällige Quarterback aus. Browns Bilanz in diesen 4 Spielen: 17 Catches, 235 Yards, kein Touchdown. Davon fing er in einem Spiel 6 Bälle für 124 Yards (gegen die Chiefs). In den restlichen waren es nur 11 für 111 Yards.
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Roethlisbergers Ersatzmann heißt wie 2015 Landry Jones. Der 27-jährige von der University of Oklahoma wurde 2013 in Runde 4 des NFL-Drafts von den Steelers geholt – und hatte letzte Saison erstmals erwähnenswerte Einsatzzeit. Unter 60% an den Mann gebrachte Pässe, 3 Touchdowns, 4 Interceptions. So liest sich die Bewerbungsmappe von Jones. Nicht wirklich beeindruckend.
Fantasy-Besitzer von Antonio Brown sollten ihre Erwartungen für die nächsten Wochen jedenfalls deutlich herunterschrauben. Und auch LeVeon Bell dürfte zwar nun die zentrale Figur im Angriff der Steelers sein. Aber eine bisher unaufhaltsame Offense mit großem Punktepotential wird nun vermutlich eine eher durchschnittliche sein. Und darunter könnte auch der Running Back leiden…
Starts of the week
Quarterback
Blake Bortles (Jacksonville Jaguars)
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Die Oakland Raiders wurden 2016 durch die Luft geradezu geschreddert und erlauben mit 1914 Passing Yards die meisten der Liga. Blake Bortles konnte bis jetzt nicht an seine großartige Fantasy-Saison 2015 anknüpfen und wartet immer noch auf ein überzeugendes Spiel. Und dies, obwohl er mit knapp 40 Passversuchen pro Spiel eigentlich jede Woche genügend Gelegenheiten dazu hätte.
Oakland reist quer durchs ganze Land nach Jacksonville. Eine müde Defense sollte Bortles und seinen Fantasy-Besitzern endlich einmal einen schönen Sonntagabend bescheren.
Running Back
Jacquizz Rodgers (Tampa Bay Buccaneers)
35 Mal durfte Rodgers im Monday Night Game gegen die Panthers den Ball berühren – so oft wie noch kein Running Back in dieser Saison vor ihm. Allein beim ersten Drive der Buccaneers lief er ganze 11 Mal. Dies durfte zu Beginn eines Spiels seit 2001 (!) kein Running Back mehr in der NFL.
Die 49ers erlauben die zweitmeisten Fantasy-Punkte für Running Backs und mit 881 Rushing Yards die meisten der Liga. Dazu kommt: In den letzten drei Spielen (seit dem Saison-Aus für All-Pro-Linebacker Navorro Bowman) öffnete San Francisco komplett die Pforten und kassierte 7 Rushing Touchdowns – bei im Schnitt knapp 6 Yards/Lauf. Dies sind die Fakten. Jacquizz wird auch diese Woche im eigenen Team wieder konkurrenzlos sein. Doug Martin verletzte sich im Training erneut und Charles Sims befindet sich auf Injured Reserve.
Wide Receiver
Jeremy Maclin (Kansas City Chiefs)
Eine der größten Fantasy-Enttäuschungen der laufenden Saison mit mageren 293 Yards und einem mickrigen Touchdown. Dazu in keinem einzigen Spiel über 78 Yards. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Vor der letzten Regenschlacht gegen die Raiders, in der an ein normales Passspiel nicht zu denken war, wurde Maclin im Schnitt pro Spiel knapp 9 Mal angeworfen.
Durch die solide Anzahl an Targets ist klar: Der 28-Jährige ist zumindest weiterhin Anspielstation Nummer 1 bei den Chiefs. Gegen die Saints mit ihren schwachen Cornerbacks Ken Crawley und Sterling Moore (nie gehört? Eben…) heißt es: Jetzt oder nie.
Tight End
Hunter Henry (San Diego Chargers)
Der Rookie tauchte vor einigen Wochen bereits in unserem Waiver Wire-Blog auf – und hat die Erwartungen mehr als übertroffen. Seit der Rückkehr von Antonio Gates stand Henry bei knapp doppelt so vielen Snaps auf dem Feld wie sein Tight End-Kollege. Letzte Woche hatte Henry im Team der Chargers die meisten Catches, Targets und Receiving Yards – und fing außerdem den einzigen Touchdown von Philip Rivers.
Nur die Cleveland Browns lassen mehr Yards gegen Tight Ends zu als die Atlanta Falcons und kassierten gegen diese Position bereits 5 Touchdowns.
Sits of the week
Quarterback
Carson Wentz
Die Defense der Minnesota Vikings ist Fantasygift. So auch für den Rookie Wentz, der nach großem Saisonstart letzte Woche gegen die Redskins erstmals enttäuschte. Die viertwenigsten Passing Yards und die drittmeisten Interceptions stehen 2016 zu Buche für das Team von Head Coach und Defensivguru Mike Zimmer.
Er dürfte sich einige Tricks einfallen lassen, um Wentz und die Eagles unter Druck zu setzen. Hinter einer Offense Line ohne Right Tackle Lane Johnson (suspendiert) wurde dieser in den letzten beiden Spielen 8 Mal zu Boden gebracht. Und unter Druck macht man Fehler…
Running Back
Frank Gore
Unfassbar: Frank Gore lief letzten Sonntag zum ersten Mal im Trikot der Colts über 100 Yards – dies allein macht deutlich, wie passlastig normalerweise die Offense um Andrew Luck ist…
Gegen Tennessee sollte Indianapolis auch wieder zurück zu ihren alten Gewohnheiten kehren: Unter den Top 10 der Laufverteidigungen, lassen die Titans nur 3,85 Yards/Lauf zu und im Schnitt unter 90 Yards/Spiel. Verwundbar sind sie durch die Luft. Fantasybesitzer von TY Hilton oder Tight End Jack Doyle (den wir diese Woche ja bereits im Waiver Wire angepriesen haben) dürfte dies freuen – die von Frank Gore eher weniger.
Wide Receiver
John Brown
In den letzten drei Spielen mit Carson Palmer als Quarterback sah der pfeilschnelle Brown mit 32 Targets die meisten im Team der Cardinals. Nicht nur die Aussicht auf Richard Sherman und der Rest der Secondary lässt einen dazu verleiten, Brown auf die Fantasybank zu setzen.
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Der Hauptgrund für ein unauffälliges Spiel von Brown ist am ehesten die Tatsache, dass sich die Offense der Cardinals 2016 offensichtlich etwas geändert hat – weg von tiefen Passbomben und einem aggressiven Playcalling hin zu einer eher konservativen Herangehensweise. Viel Laufspiel um den besten Running der Liga (David Johnson) und kurze, sichere Pässe. „Dink-and-dunk“, so nennt man das. Kennt man eigentlich von Carson Palmer nicht. Aber solang sich dies nicht ändert, ist John Brown zu riskant.
Tight End
Kyle Rudolph
A propos „Dink and Dunk“: Rudolph ist seit der Installation von Sam Bradford eine der zentralen Figuren in der Offense von Offensive Coordinator Norv Turner. Bradford ist kein „Gunslinger“ und wirft am liebsten auf seinen Slot Receiver – und eben den Tight End.
Wie auch immer, für Woche 7 sind die Aussichten trübe:Eine absolute Macht gegen Tight Ends, erlaubte die Defense der Philadelphia Eagles in der Saison 2016 ganze 93 Yards durch diese Position. Nicht pro Spiel. Insgesamt!!! Letzte Woche kassierten die Eagles den ersten Touchdown eines Tight Ends 2016.Wiederholung natürlich nicht ausgeschlossen. Aber gegen die starken Safetys und Linebacker stehen die Chancen für Rudolph denkbar schlecht.
Foto-Quelle: Instagram