„Never bench your studs.“‘ Diese Fantasy-Weisheit sollte sich jeder auf die Fahne schreiben oder in Stein meißeln. Bewahrheitet sie sich doch Woche für Woche, Jahr für Jahr. Der Hintergrund hier ist klar: Spieler, in die man einen hohen Draftpick investiert hat und die bereits in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie zu großen Leistungen imstande sind, verdienen Vertrauen – auch in schlechten Zeiten!
Übersetzt heißt das: Bevor man ernsthaft darüber nachdenkt, Cam Newton auf die (Fantasy-)Bank zu setzen, bedarf es schon etwas mehr als ein paar Wochen, in denen er für seine Verhältnisse doch arg enttäuscht hat. Zu gut war Super-Cam 2015 und hat Fantasy-Matchups im Alleingang entschieden. Aktuell stoppt ihn womöglich aber eine Gehirnerschütterung, die er aus dem vergangenen Spieltag gegen die Falcons mitgenommen hat…
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Fällt Cam fürs Monday Night Game tatsächlich aus, ist sogar sein Backup bei den Panthers eine Option als Ersatz im Fantasy-Team: Derek Anderson hat gegen Tampa Bay ein traumhaftes Matchup. Und in der Vergangenheit bei den Panthers immer überzeugt, wenn Newton ausgefallen ist.
„Never bench your studs.“ Aus diesem Grund werdet ihr in diesem Blog nie den Rat bekommen, Spieler wie Tom Brady (he’s back!!!), David Johnson oder Antonio Brown aufzustellen. Erklärt sich von selbst. Aber wie sieht’s mit Todd Gurley, DeAndre Hopkins oder Rob Gronkowski aus? Nur ein paar weitere „Studs“, die bis jetzt teilweise weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.
Augen zu und durch. Oder?
Starts of the week
Quarterback
Eli Manning (New York Giants)
Außer mit Abstrichen zum Saisonauftakt gegen die Cowboys (3 TD’s, 1 INT) legte Eli einen dürftigen Start 2016 aufs Parkett. Gegen die Packers im Sunday Night Game sollte Manning dem Hype endlich gerecht werden, der aufgrund des Receiver-Corps um Rookie Sterling Shepard, den endlich genesenen Victor Cruz und natürlich Odell Beckham jun. eine explosive Passing Offense erwarten ließ. Hinzu kam die Tatsache, dass die Giants traditionell auch 2016 wieder Probleme im Laufspiel haben, da ein überdurchschnittliches Talent auf der Running Back-Position im Kader schlichtweg nicht vorhanden ist. Und der kommende Gegner Green Bay wird mit der derzeit besten Laufverteidigung der NFL in dieses Spiel gehen.
Green Bay wird aber auch an diesem Spieltag wohl erneut auf seinen besten Cornerback Sam Shields (Gehirnerschütterung) verzichten müssen – und der Rest der Secondary wurde zuletzt von Sam Bradford und Matthew Stafford vorgeführt. Abgesehen davon: Liegt nicht irgendwie eine Explosion von Odell Beckham in der Luft? Auf dem Feld und weniger an der Sideline…?
Running Back
Todd Gurley (Los Angeles Rams)
Wie bereits oben erwähnt, kommt irgendwann im Laufe einer Saison der Punkt, an dem man sich fragen muss, ob allein die Tatsache, einen 1st oder 2nd round-Pick im Fantasy-Draft investiert zu haben, noch ausreicht, um sein vermeintliches Goldstück Woche für Woche im Lineup zu haben. Bei Gurley sind wir noch nicht soweit. Zwar blieb er in den ersten beiden Spielen bei den 49ers sowie gegen Seattle ohne Touchdown und konnte nicht mehr als 51 Yards erlaufen. In Woche 3 & 4 halfen ihm aber 2 Touchdowns gegen Tampa Bay sowie letzten Sonntag der Umstand, dass er gegen die Cardinals erstmals in die Passing Offense involviert war (5 Catches, 49 Yards). Und: Die Buffalo Bills haben bereits 5 Rushing Touchdowns zugelassen. „Never bench your studs!“
Wide Receiver
DeVante Parker (Miami Dolphins)
https://www.instagram.com/p/BKozau2AfLO/?taken-by=vante_11
Etwas in Vergessenheit geraten ist der letztjährige 1st round Draftpick der Miami Dolphins. Im nahezu geglückten Comeback gegen die Patriots in Woche 2 deutete er zwar mit 106 Yards sein Potential an und ließ einen Touchdown gegen Cleveland folgen. Nach dem üblen Auftritt von Quarterback Ryan Tannehill ging im Thursday Night Game gegen die Bengals aber nicht viel. Die Aussichten gegen die Tennessee Titans am Sonntag sehen jedoch deutlich rosiger aus.
Dies liegt zum Großteil an Cornerback Perrish Cox, einem der schlechtesten seiner Zunft. Der versuchte in den letzten Spielen äußerst erfolglos, Michael Crabtree und Will Fuller zu stoppen. Im Gegensatz zu Dolphins-Star Jarvis Landry, der seine Routen meist aus der Slot-Position läuft, wird es Parker oft genug mit Cox zu tun haben, um das Beste aus seinem Nachmittag zu machen.
Tight End
Zach Ertz (Philadelphia Eagles)
https://www.instagram.com/p/BIYWK5YgrNd/?taken-by=zachertz&hl=de
Nach einem vielversprechenden Start gegen die Browns gaben die Eagles nach dem Spiel bekannt, dass sich Ertz eine Rippe gebrochen hatte. Pause. 3 Wochen und eine Bye-Week später ist der Tight End wieder einsatzfähig – und darf zur Belohnung gegen die Detroit Lions ran. Bereits 6 Touchdowns durch Tight Ends kassiert, zweitschlechteste Defense der Liga gegen diese Position. Hinzu kommt: In den letzten 4 Wochen der Saison 2015 fing Ertz insgesamt 35 Pässe für im Schnitt über 100 Yards/Spiel. Der Mann hat einen Lauf…
Sits of the week
Quarterback
Matt Ryan (Atlanta Falcons)
Ein unfassbarer Saisonstart katapultierte Ryan an die Spitze der NFL. Ihn also – vor allem nach der Explosion letzte Woche gegen die Panthers – nun tatsächlich auf die Bank setzen zu wollen, kann nicht unser Ernst sein, oder!?!
Naja, formulieren wir es anders: Wir wären nicht überrascht, würde Ryan auswärts gegen die Broncos stolpern. So wie alle anderen Quarterbacks vor ihm. Drittbeste Passverteidigung, 17 Sacks, bisher nur zwei Touchdown-Pässe zugelassen, mit Talib und Harris zwei der besten Cornerbacks der NFL. Aber gut: „Never bench your studs“, richtig?
Running Back
Matt Jones (Washington Redskins)
Gerade nach seinem besten Auftritt dieser Saison (und seiner bisherigen NFL-Karriere; 117 Yards, 1 TD gegen Cleveland) bekommt es Jones diesen Sonntag mit einer ganz starken Ravens-Laufverteidigung zu tun. Schlechtes Timing. Baltimore lässt pro Spiel durchschnittlich nur 80 Rushing Yards zu und hat 2015 erst zwei Rushing Touchdowns hinnehmen müssen. Mit einer brutalen Defense Line um Nose Tackle Brandon Williams ist nicht zu scherzen. Und da Matt Jones vermutlich eher in späteren Runden vieler Fantasy-Drafts geholt wurde, habt ihr vielleicht eine Alternative mit einem besseren Matchup in der Hinterhand.
Wide Receiver
DeAndre Hopkins (Houston Texans)
https://www.instagram.com/p/BKl-Vm9g9jh/?taken-by=deandrehopkins
Um dem Motto des heutigen Blogs gerecht zu werden, darf ein wahrer „Stud“ hier nicht fehlen. Die Fakten: In 3 von 4 Spielen 2016 blieb der letztjährige Superstar bei unter 60 Yards. Letzten Sonntag fing Hopkins gegen die Tennessee Titans 1 Pass. Für 4 Yards. Während Kollege Will Fuller gegen den bereits erwähnten Cox heiß lief. Die Defense der Minnesota Vikings um Xavier Rhodes hat bis jetzt erst 3 Passing TD’s zugelassen und verurteilte bereits Kelvin Benjamin (0 Catches) und zuletzt Odell Beckham (3 Catches, 23 Yards) zur absoluten Tatenlosigkeit. Im Zweifel für den Angeklagten?
Tight End
Rob Gronkowski (New England Patriots)
Der Oberschenkel quält den Gronk schon seit Wochen. Nun kommt Brady zurück. Der Oberschenkel auch? Gronkowski ist seit Jahren der Prototyp eines „Studs“ – solange er aber kein Lebenszeichen von sich gibt, bleibt er ein Risiko. 1st round Fantasy-Draftpick hin oder her. Aber Vorsicht: Nichts wird man beim Fantasy Football mehr bereuen, als seinen Superstar im falschen Moment auf die Bank verbannt zu haben. Fazit: Was für Hopkins gilt, gilt auch für Gronkowski. Im Zweifel für den Angeklagten.
SLEEPER
DeAndre Washington (Oakland Raiders)
Interessant: Wenige Stunden vor Spielbeginn vergangene Woche kam das Gerücht auf, die Raiders wollen DeAndre Washington auf Kosten von Latavius Murray mehr Möglichkeiten, sprich mehr Rushes, geben, um sich zu beweisen. Viel zu sehen war davon gegen die Ravens noch nicht („nur“ 5 Rushes für 30 Yards). Gestern wurde nun bekannt, dass Murray Probleme mit dem Zeh hat – für nen Running Back immer recht ungünstig.
Die Zeit scheint also nun mit ein wenig Verspätung für Washington gekommen zu sein. Mit einem beeindruckenden Schnitt von 6,4 Yards/Lauf geht der Rookie aus Texas Tech also wohl nun als Starter in das Divisionsduell mit den Chargers. Auch wenn er sich die Arbeit mit seinem Rookie-Kollegen Jalen Richard teilen muss. Da könnte was gehen!
Foto-Quelle: Instagram