Die NFL lässt sich nicht lumpen und packt im letzten Viertel der Regular Season ein paar Highlights auf den Spielplan. Bereits das Thursday Night Game läutete Woche 14 mit den Chiefs gegen die Raiders standesgemäß ein.
Ein Duell, in dem die Playoff-Hoffnungen der beteiligten Teams ebenso auf dem Spiel stehen wie bei weiteren Duellen am Wochenende: Seahawks bei den Packers, die Steelers in Buffalo, die Titans zuhause gegen die Broncos, der Klassiker Baltimore gegen die Patriots – dazu runden heiße Divisionsduelle wie Indianapolis gegen Houston, Tampa gegen die Saints oder Dallas bei den Giants den Spieltag ab.
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Im Fantasy Football brennt der Baum an diesem Wochenende sowieso. Der Beginn der Playoffs steht an – oder der letzte Spieltag davor, je nach Liga-Settings. Fehler im Lineup sollten also tunlichst vermieden werden. Wir versuchen wie immer, euch dabei behilflich zu sein…
Starts of the week
Quarterback
Jameis Winston (Tampa Bay Buccaneers)
Mit Mike Evans wirft der 1st Overall Draftpick 2015 auf einen der besten Receiver der NFL. Evans alleine sollte gegen New Orleans bereits genügend tun, um einen Start von Winston zu rechtfertigen. Die Secondary der Saints verfügt einfach über keinen Cornerback, der es mit Evans aufnehmen kann.
Während sich deren Laufverteidigung in den letzten Wochen stabilisiert hat (nur knapp über 3 Yards/Lauf in den letzten 5 Spielen zugelassen), sind die Saints gegen den Pass weiter äusserst anfällig – wie Matthew Stafford letzten Sonntag eindrucksvoll nachgewiesen hat. Winston darf gegen New Orleans sogar zweimal in den nächsten 3 Wochen ran. Er ist der Quarterback für eure Fantasy-Playoffs.
Running Back
Todd Gurley (Los Angeles Rams)
Wer? Der grösste Fantasy-Bust der Saison 2016? Der Running Back, der es nach einem fantastischen Rookie-Jahr 2015 in der laufenden Saison erst ein einziges Mal geschafft hat, über 100 Gesamt(!)-Yards zu erreichen? Genau der. Die meisten von euch (der Verfasser dieses Artikels mit eingeschlossen) haben für Gurley einen Erstrunden-Fantasy-Draftpick investiert – wenn ihr es TROTZDEM tatsächlich in die Playoffs eurer Liga geschafft hat, ist der kommende Sonntag die vorerst letzte Möglichkeit für den 22-jährigen, das Vertrauen zurückzuzahlen.
Gurley ist 2016 immerhin auch in das Passspiel der Rams involviert – die Atlanta Falcons lassen die meisten Catches für Running Backs zu. Zudem genehmigen sie pro Lauf über die letzten 5 Spiele im Schnitt 4,59 Yards. Los Angeles spielt zuhause deutlich besser als in fremden Gefilden. Sprich: sie wehren sich wenigstens. Sollte Gurley auch tun.
Wide Receiver
DeSean Jackson (Washington Redskins)
DeSean Jackson war während seiner ganzen Karriere immer ein (Fantasy-)Spieler zum Haare raufen – Konstanz ist und bleibt für den 30-jährigen Receiver aus Kalifornien ein Fremdwort. Große Spiele wechseln sich stets mit Stinkbomben ab. Am kommenden Sonntag steht für Jackson allerdings ein ganz besonderes Spiel auf dem Programm: nach 6 Jahren zu Beginn seiner Karriere in Philadelphia kehrt er mal wieder zum Showdown gegen die Eagles zurück.
Und die Voraussetzungen könnten nicht besser sein. Das Cornerback-Duo der Eagles, Leodis McKelvin und Nolan Carroll, wurde in den letzten Spielen nach starkem Saisonstart geradezu vorgeführt – zuletzt von Aaron Rodgers und Andy Dalton. Die Laufverteidigung ist weiterhin solide, daher werden die Redskins ihr Glück vermutlich durch die Luft suchen. Gerüchte, dass die Eagles starkes Interesse zeigen und Jackson nach der laufenden Saison wieder in Philadelphia unterschreiben könnte, werden seiner Motivation nicht schaden…
Tight End
Jason Witten (Dallas Cowboys)
Autsch. Zum ersten Mal seit 2008 fing Jason Witten letzte Woche keinen Pass. Keinen einzigen! 0 Punkte fürs Fantasy-Team. Viele von euch werden ihm das nicht verzeihen können… Aber: im Topspiel kommenden Sonntag trifft Witten mit seinen Cowboys auf die New York Giants und ihre starke Passverteidigung. Diese wird Rookie Dak Prescott das Leben sicher schwer machen – und jener nicht nur einmal seinen erfahrenen Tight End suchen.
Im ersten Aufeinandertreffen dieser Saison am ersten Spieltag fing Witten 9 Bälle für 66 Yards. Ähnliches kann man durchaus wieder erwarten. Die Giants haben starke Cornerbacks, durch die Mitte aber Probleme.
Sits of the week
Quarterback
Dak Prescott (Dallas Cowboys)
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… und wenn wir schon mal bei den Dallas Cowboys sind: die drittwenigsten Fantasy-Punkte gegen Quarterbacks lässt die Defense der New York Giants zu. Die Rookie-Saison von Prescott ist und bleibt sensationell. Wenn es aber um die Playoffs in eurer Fantasy-Liga geht, sollte man gerade auf der Position des Quarterbacks kein Risiko eingehen.
Ezekiel Elliott wird Montag früh nach dem Sunday Night-Klassiker in New York sicher mit nem anständigen Muskelkater aufwachen. Das Laufspiel dürfte der Focus im Gameplan der Cowboys sein… Ob Prescott viel Risiko eingehen wird, ist dagegen fraglich. Und dass die Secondary der Giants Dez Bryant in Schach halten kann, ist ihr durchaus zuzutrauen.
Running Back
Rashad Jennings (New York Giants)
Das Problem bei Spielen gegen die Dallas Cowboys aus Sicht des Fantasy Footballers ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich: ist deren Defense mit 4,34 Yards/Lauf zwar durchaus generös, haben gegnerische Running Backs einfach nicht genügend Gelegenheiten, brauchbare Fantasy-Stats zu produzieren. Mit Abstand am wenigsten Offensiv-Spielzüge ihrer Gegner lassen die Cowboys 2016 zu – ihre eigenen Drives fressen einfach zuviel Zeit und lassen die Offense des Kontrahenten am Spielfeldrand versauern.
Was das Laufspiel betrifft, befinden die Giants sich unabhängig davon gerade in ihrer schlechtesten Saison seit Jahrzehnten. Und Rashad Jennings verliert Woche für Woche mehr Snaps an Rookie Paul Perkins. Hände weg.
Wide Receiver
Rishard Matthews (Tennessee Titans)
Der ehemalige Miami Dolphin war einer dieser Free Agents, die in der letzten Offseason unter dem Radar flogen – und die Vertragsunterzeichnung bei den Titans lockte wohl auch in Nashville keinen Fan hinter dem Ofen vor. Nach schwachem Saisonstart etablierte sich Matthews zuletzt allerdings als Nummer 1-Receiver in Tennessee. Seit 5 Spielen fing er entweder mindestens 1 Touchdown oder aber Pässe für über 100 Receiving Yards.
Gegen den amtierenden Super Bowl-Champion Denver Broncos könnte diese Serie aber reissen. Bekanntermaßen eine Top 3-Defense gegen den Pass, dürfte Matthews am Sonntag die Mehrzahl seiner Pass-Routen gegen Aqib Talib laufen – der ist laut dem Expertenteam von ‚Pro Football Focus‘ der zweitbeste Cornerback der NFL. Und falls Matthews ihm mal aus dem Weg gehen kann, warten mit Chris Harris und Bradley Roby auch nicht gerade Leichtgewichte auf den 27-jährigen.
Tight End
Dwayne Allen (Indianapolis Colts)
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Vielleicht werden sich einige gewundert haben, warum Allen vor einigen Tagen nicht in unserem Waiver Wire-Artikel genannt wurde. Nach 3 Touchdowns im Monday Night Game gegen die New York Jets? Nun ja, der erfahrene Fantasy Footballer weiß, dass nichts älter ist als der letzte Spieltag. Der Versuchung zu widerstehen, Fantasy-Punkten ’nachzujagen‘, ist nicht leicht.
Die Fakten sprechen allerdings gegen 26-jährigen: bis zum Spiel in New York fing Allen gerade mal 2 Touchdowns 2016. Die Houston Texans sind die drittbeste Fantasy-Defense gegen Tight Ends – und Kollege Jack Doyle im eigenen Team ist auch weiterhin Teil des offensiven Gameplans bei den Colts.
Sleeper of the week
Tevin Coleman (Atlanta Falcons)
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Ein hoher Draftpick 2015, schien Coleman in Atlanta auf die Rolle des Starters als Running Back festgelegt zu sein. Diverse Verletzungen verhinderten dies, Davonta Freeman nutzte die Chance und war einer besten Spieler auf seiner Position in der letzten Saison. Im laufenden Jahr ist die Offense der Falcons eine der besten der Liga – und Coleman spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Über die letzten 5 Spiele sind die Los Angeles Rams mit 5,12 Yards/Lauf eine der schlechtesten Verteidigungen der NFL. Freeman ist weiterhin die Nummer 1A im Team – aber mit zuletzt 12 Rushes für 49 Yards gegen Kansas City zeigte Coleman, dass mit ihm nach längerer Verletzungspause wieder zu rechnen ist. Hinzu kommt, dass die Falcons in Los Angeles verstärkt auf den Lauf setzen sollten. Mit Mohamed Sanu und Julio Jones stehen ihre beiden stärksten Receiver nicht zur Verfügung (Sanu) bzw. sind zumindest stark angeschlagen (Jones).
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