Autsch. Wer mit seinem Fantasy-Team in den vergangenen Spieltag mit Spielern wie Russell Wilson, Ben Roethlisberger, Drew Brees, Derek Carr, Dak Prescott, Marcus Mariota oder Philip Rivers gegangen ist, hatte sicherlich eine unruhige Nacht. Matt Forte, Melvin Gordon und Mark Ingram werden auch nicht zu einem erholsamen Schlaf beigetragen haben… Geschweige denn Dez Bryant, Mike Evans, Amari Cooper oder Brandon Marshall. Oder Jimmy Graham. Oder, oder, oder.
Sie alle waren sich offensichtlich ihrer großen Verantwortung nicht bewusst und sorgten dafür, dass Fantasy Footballer in aller Welt am vergangenen Spieltag in ihr Kissen gebissen haben.
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Wir können uns jedenfalls nicht an ein Wochenende erinnern, das von so vielen enttäuschenden Auftritten vermeintlicher ‚Studs‘ geprägt war. Unglaublich. Und was das Ganze nicht besser macht: für viele Fantasy Footballer bedeutete dies auch noch das Aus in ihren Playoffs. Autsch.
Für alle die, die es trotzdem ne Runde weiter geschafft haben – euer Fantasy-Karussell dreht sich noch!
Quarterback
Sam Bradford (Minnesota Vikings)
Still und heimlich spielt Sam Bradford eine ordentliche Saison bei den Vikings. Knapp 3.000 Yards, dabei 14 Touchdowns und nur 3 Interceptions. Die recht geringe Anzahl von Touchdowns und die konservative, auf Sicherheit bedachte Offense in Minnesota (die allerdings genau den Stärken von Bradford entspricht) sorgen aber nicht gerade dafür, dass der ehemalige 1st-Draft-Pick Overall ein beliebter Fantasy-Quarterback wäre.
In Woche 15 spielen die zuhause deutlich stärkeren Vikings gegen die Indianapolis Colts um ihre letzte Playoff-Chance. Die fünftschlechteste Passverteidigung der Colts und ein solides Receiver-Trio mit Diggs (wieder fit), Thielen und Patterson sowie Tight End Kyle Rudolph sprechen für Bradford. Ebenso die beiden letzten Spiele, in denen der 29-jährige gegen Dallas und Jacksonville starke Auftritte hingelegt hat.
Running Back
Bilal Powell (New York Jets)
Hinter Le’Veon Bell machte Powell am letzten Sonntag die zweitmeisten Fantasy-Punkte auf der Position des Running Backs. Die Gründe? Ein sehr früh verletzter Matt Forte (der es nach eigener Aussage in seinem Knie ‚knallen‘ hörte) sowie die wie gewohnt miserable Laufverteidigung der 49ers.
Bilal Powell ist ein 28-jähriger ‚ewiger‘ Backup, der keine Stärken hat, die bei Scouts für erhöhten Blutdruck sorgen – aber er hat vielleicht für den Rest der (NFL- und Fantasy-) Saison die große Chance, für Furore zu sorgen. In seiner gesamten Karriere erreicht er seit 2011 einen Schnitt/Lauf von über 4 Yards.
Kenneth Farrow (San Diego Chargers)
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Sobald man die Playoffs im Fantasy-Football erreicht hat, sollte man sich gerade bei Running Backs nach Möglichkeit deren sogenannte ‚Handcuffs‘ sichern – also Spieler, die bei einer möglichen Verletzung des Starters dessen Rolle fast vollständig übernehmen. Unser Fallbeispiel diese Woche neben Powell ist ein ungedrafteter Rookie aus Houston: Kenneth Farrow.
Nachdem Melvin Gordon das Feld mit einer Hüftverletzung gegen die Panthers verlassen hatte, spielte Farrow in der Folge fast 90% der Offensiv-Snaps und ersetzte Gordon ansprechend (16 Rushes, 6 Catches). Ob und wie lange Gordon ausfällt, ist noch nicht klar. Am kommenden Wochenende geht’s gegen die Raiders.
Wide Receiver
Marqise Lee (Jacksonville Jaguars)
8 Targets, 5 Catches, 113 Yards gegen die starke Pass-Defense der Minnesota Vikings. Sein letzter Auftritt krönt vorläufig die Entwicklung des 25-jährigen Receivers von der University of Southern California (USC). Seit er 2014 gedraftet wurde, war er mehr oder weniger durchgehend verletzt und konnte sein Potential nie abrufen. Während seiner College-Zeit galt er zwischenzeitlich gar mal als potentieller Erstrunden-Draftpick.
Bei den Jaguars profitiert er derzeit davon, dass Receiver-Kollege Allen Hurns und Tight End Julius Thomas verletzt ausfallen. In vier der letzten sechs Spiele fing er Bälle für mindestens 50 Yards.
Ty Montgomery (Green Bay Packers)
Gut, richtig schlau wird man aus den Packers dieses Jahr nicht – zurück auf dem Weg in die Playoffs oder reicht’s doch nicht ganz? Aus Sicht des Fantasy Footballers stellt sich seit Wochen aber vor allem die Frage, wer denn nun das Laufspiel in Green Bay anführt. Nach der Verletzung von Lacy begann der Positionswechsel von Receiver Ty Montgomery zum Running Back. Dieses Experiment geriet aber schnell ins Stocken – vermutlich gesundheitliche Gründe verdammten Montgomery lange mehr oder weniger auf die Bank. Was es genau mit der Sichelzellenanämie bei Montgomery auf sich hat, wird man wohl nie erfahren…
Seit zwei Spielen darf er aber wieder ausgiebig als Running Back ran – und nachdem James Starks wohl vorerst durchs Raster von Coach McCarthy gefallen ist, gibt es im Kader nur noch Konkurrenz in Person von Christine Michael. Und: Im Fantasy Football ist Montgomery weiterhin als Wide Receiver gelistet.
Tight End
Charles Clay (Buffalo Bills)
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Nach dem ersten (!) Touchdown der Saison findet sich Charles Clay auch das erste Mal 2016 in dieser Rubrik wieder. Der ehemalige Miami Dolphin war dieses Jahr einfach nie ein wirklicher Teil des Gameplans bei den Buffalo Bills. Eigentlich verwunderlich, da Quarterback Tyrod Taylor so gut wie keine erfahrenen Anspielstationen durch die Luft im Team hat – gerade Receiver Sammy Watkins findet jetzt erst wieder zu alter Form.
Wie auch immer… Seinem ersten guten Spiel in der laufenden Saison könnte Clay bereits nächste Woche ein weiteres folgen lassen. Es geht gegen die Cleveland Browns. Schlechteste Verteidigung der Liga gegen Tight Ends: bereits 11 Touchdowns haben sie kassiert.
Defense
Atlanta Falcons
Geradezu zerlegt hat die Defense der Atlanta Falcons die harmlosen Rams um Rookie Jared Goff am Sonntag in Los Angeles. 3 Sacks, 2 Interceptions, 3 Fumbles erzwungen, 2 Touchdowns – so liest sich der Arbeitsnachweis der Truppe von Head Coach Dan Quinn (ehemaliger Defensive Coordinator bei den Seahawks).
Bereits seit Wochen mausern sich die Falcons auch defensiv, vor allem in Person von Outside Linebacker Vic Beasley. Gegner in Woche 15 werden die San Francisco 49ers sein. Sollte Atlanta den starken Running Back Carlos Hyde in den Griff kriegen, könnte zuhause wieder was gehen.
Foto-Quelle: Instagram