Fantasy-Drafts gewinnen Spiele. Waiver Wire-Pickups gewinnen Fantasy-Titel.

Dies wird jeder bestätigen können, der beispielsweise letzte Saison zum richtigen Zeitpunkt das richtige Knöpfchen gedrückt hat. Bis zum 12. Spieltag 2015 etwa war David Johnson nur ein kleines Licht im Kader der Arizona Cardinals und zu Fantasy-Zwecken eigentlich nicht zu gebrauchen.

Als Kick-Returner eingesetzt und in der Hierarchie von Arizonas Running Backs klar hinter Namensvetter Chris Johnson und Andre Ellington nur sporadisch auf dem Feld zu finden. Verletzungen von beiden Konkurrenten zur gleichen Zeit – und plötzlich zündet der Rookie. Knapp 100 Rushing Yards gegen die Rams und die Vikings, bis er in Woche 15 dann mit 29 Rushes für 187 Yards und 3 Touchdowns völlig eskalierte. Der Rest ist Geschichte.

Gut, in die Hall of Fame muss er Stand heute noch nicht zwingend aufgenommen werden – aber er ist neben LeVeon Bell derzeit der beste Running Back der NFL. Und im Fantasy Football. Gedraftet wurde er 2015 sicherlich in den meisten Fantasyligen. Ein Rookie verspricht immer jede Menge Upside, gerade auf der Position des Running Backs.

Aber bis er im Dezember dann sein Geld tatsächlich wert war, wurde Johnson von seinen Fantasyteams oft mehrmals wieder „freigestellt“ und fand sich Woche für Woche auf dem Waiver Wire wieder. In diesem Sinne: Gehen wir auch diese Woche wieder auf die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Quarterback

Marcus Mariota (Tennessee Titans)

Eine Schwalbe – oder besser, die Defense der Miami Dolphins – macht noch keinen Sommer. Da der nächste Gegner aber aus Cleveland kommt, könnte der Hawaiianer seinen kurzfristigen Trend fortsetzen. Knapp 300 Passing Yards/Spiel lassen die Browns zu, bereits 13 Touchdowns 2016. Wie ein geprügelter Hund wird das ewige Verlierer-Team aus Ohio nächste Woche daherkommen. Wurden sie doch soeben von Tom Brady als erstes Opfer auf seinem Rachefeldzug geschreddert.

So effizient wie man es selten erlebt (163 Passing Yards, 3 Touchdowns, 1 Rushing Touchdown) besiegte Mariota die Dolphins am Sonntag im Alleingang – und freut sich nun auf die Browns. Wie schon so viele vor ihm…


Running Back

James White (New England Patriots)

Die Rolle des „pass catching“ Running Backs hat in New England unter Bill Belichick eine lange Tradition. Kevin Faulk, Shane Vereen, Dion Lewis. Letzterer wird noch wochenlang ausfallen – und als Lewis das gleiche Schicksal bereits letzte Saison ereilte, nahm White dessen Rolle bei den Patriots ein. 40 Catches, 410 Yards, 4 Touchdowns standen am Ende zu Buche.

Mit der Rückkehr von Brady ändert sich so ziemlich alles in dieser Offense. Und schon gegen Cleveland stand White in fast 50% der Snaps auf dem Platz und fing 4 Bälle für 63 Yards (dazu 5 Rushes, 26 Yards). So ähnlich könnte es weitergehen.


Wide Receiver

Sammie Coates (Pittsburgh Steelers)

Okay, gegen die New York Jets, deren schönste Eigenschaft es 2016 ist, Pässe >50 Yards NICHT zu verteidigen, kam diese Explosion nicht so ganz überraschend. 6 Catches, 139 Yards und 2 Touchdowns vom Receiver aus Auburn waren aber nun auch nicht unbedingt zu erwarten. Fakt ist jedoch, dass die Offense der Steelers ein unglaubliches Tempo in dieser Saison vorlegt (abgesehen von der Stinkbombe in Woche 3 gegen die Eagles) und Ben Roethlisberger auf MVP-Niveau agiert.

https://www.instagram.com/p/BKx8DE1BZjY/?taken-by=sammiecoates&hl=de

Bereits gegen die Chiefs deutete Coates mit 79 Yards an, dass er die Rolle einnehmen könnte, die Martavis Bryant die letzten Jahre so eindrucksvoll ausgefüllt hatte. Dieser ist aber die komplette Saison von der NFL gesperrt worden. Coates wird nun voraussichtlich auch weiterhin als Spezialist für tiefe Pässe von der Doppeldeckung profitieren, die gegnerische Teams anwenden müssen, um Antonio Brown einigermaßen in den Griff zu bekommen.


Tight End

Austin Seferian-Jenkins (New York Jets)

Dieser Kandidat ist jemand für die ganz tiefe Fantasy-Trickkiste… Seit er 2014 in der 2. Runde von der University of Washington weggedraftet wurde, gilt er in Fantasykreisen nämlich als „ewiges Versprechen“. Immer wieder deutete er bei den Buccaneers an, dass er mit seiner Athletik vor allem in der Redzone schwer zu verteidigen ist. In seiner Rookie-Saison kam er kaum zum Zug – und nachdem er 2015 zum Auftakt mit >100 Yards und 2 Touchdowns gegen die Titans auf sich aufmerksam machte, war eine große Zukunft zu erwarten. Eine Schulterverletzung wurde zur gefühlten Ewigkeit und als sich Seferian-Jenkins dann in der Preseason 2016 mit Head Coach Dirk Koetter angelegt hatte, war seine Zeit in Tampa auch schon wieder vorbei.

https://www.instagram.com/p/BLPHwJEA0hR/?taken-by=i.am.asj

Vorhang auf bei den New York Jets, deren Offense in jüngster Vergangenheit nicht dafür bekannt ist, großartig auf die Position des Tight Ends zu setzen. Die Tatsache, dass Eric Decker aber noch auf unbestimmte Zeit (oder vielleicht sogar bis Saisonende) ausfallen wird und die Defense der Jets die eigene Offense Woche für Woche quasi dazu zwingt, das Schicksal in den Wurfarm von Ryan Fitzpatrick zu legen, lässt zumindest hoffen, dass das ewige Talent in New York über kurz oder lang eine wichtige Rolle spielen wird.


Defense

Tennessee Titans

Als Prügelknaben haben wir die Cleveland Browns hier ja bereits erwähnt. Neben Mariota könnten sich auch seine Kollegen aus der Defense auf ihr Heimspiel am kommenden Sonntag freuen.

Vor allem der D-Line der Titans sollte das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nach 6 Sacks und 2 Interceptions gegen Ryan Tannehill ist nun ein angeschlagener Cody Kessler (oder, Gott bewahre, Clipboard Jesus Charlie Whitehurst!) an der Reihe. Und der übernächste Gegner aus Indianapolis hat mit Andrew Luck zwar einen großen Namen als Quarterback zu bieten. Aber auch die vermutlich schlechteste Offense Line der NFL. Schöne Aussichten.

 

Foto-Quelle: Instagram

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