Hört auf euch selbst zu belügen. Denn ihr wisst es längst: ihr seid süchtig nach der NFL. Jeden Sonntag von September bis Februar rauft ihr euch bei semi-anonymen Treffen in eurer Mancave zusammen und lebt diese Sucht hemmungslos aus. Von 19 Uhr bis spät in die Nacht. Doch was ist, wenn ich euch sage, dass es noch krasser geht. Dass es eine noch härtere Droge gibt. College Football!
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„Blasphemie“, höre ich die Ersten unter euch gleich schreien. „Wie kann Amateursport geiler sein als die beste und erfolgreichste Profiliga der Welt?!“ Doch anderen unter euch sehe ich an, dass sie komplett meiner Meinung sind. Und der Rest unter euch ist so gierig nach Football, dass er zumindest vorsichtig fragt: „Warum ist College Football angeblich besser als die NFL?“
32. These: 15 Gründe, warum College Football mehr Fun bringt als die NFL
Lasst es mich euch erklären und on top noch einen kurzen Ausblick auf die Saison 2017 geben – damit ihr gleich mitreden könnt, wenn die neue Saison am 26. August startet und am ersten September-Samstag mit zwei echten Krachern (Michigan vs. Florida, Alabama vs. Florida State) aufwartet.
1. Größere Stadien voller Geschichte:
Das größte NFL-Stadion ist eigentlich nur eine Übergangslösung. Denn eigentlich ist es ein College-Stadion. Die Rede ist vom Los Angeles Memorial Coliseum. Hier spielt eigentlich die USC vor bis zu 93.607 Zuschauern. Doch seit einem Jahr suchen hier die Rams Asyl. Das größte reine NFL-Stadion ist mit 82.566 Plätzen das MetLife Stadium der Giants und Jets. Und doch ist es im Vergleich zu den größten College-Tempeln nur ein Spielplatz. Die acht größten Stadien der USA haben allesamt jeweils mehr als 100.000 Plätze – und sie sind alle Heimat eines Uni-Teams. Platz 1 geht ans Michigan Stadium (107.601), gefolgt vom Beaver Stadium der Penn State (106.572) und dem Ohio Stadium (auch als Horseshoe bekannt) der OSU (104.944). Nun glaubt aber mal nicht, dass ihr einfach so an ein Ticket für ein Spiel der dort ansässigen Teams kommt. Ausverkauft. Ausverkauft. Ausverkauft. Dazu kommt, dass all diese Stadien voller Geschichte stecken. In der NFL kann eigentlich nur das Lambeau Field noch in dieser Kategorie mithalten. Am College aber sind all diese Steinbrocken vor 1930 erbaut worden.
2. Geilere Partys von morgens bis nachts:
Wenn die Wände dieser alten Gemäuer sprechen könnten, würden sie aber nicht nur von legendären Spielen zu erzählen wissen. Sie würden uns auch von gigantischen Partys berichten. Es gibt Orte, an denen das Tailgating wie eine Religion betrieben und begriffen wird. Egal ob in Baton Rouge (LSU) oder auf dem Campus der Ole Miss. Hier gibt es das beste Barbecue des Landes. Die Marching Bands sind unglaublich kreativ, witzig und haben einen unglaublich hohen Unterhaltungswert – obwohl Blaskapellen sonst nur etwas für alternde Kriegshelden sind. Apropos alt: College Football hat unglaublich viel mit Tradition zu tun. Als NFL-Fan wächst man mit seinem Team auf, hatte aber nie einen direkten Draht dazu. Als College-Fan warst du Teil dieser Historie. Du hast dort studiert, Freunde fürs Leben und deine berufliche Bestimmung gefunden. Es ist also mehr als Fan sein. Es ist Teil deines Lebens. Für immer. Natürlich sind aber nicht nur Ehemalige in den Stadien zu finden. Die Arenen sind voll mit Studenten – und viele von denen sind auch schon morgens um 10 Uhr voll. Viele Uni-Städte sind genau das – Uni-Städte. Und an den Spieltagen verwandelt sich die Innenstadt in eine riesige Partymeile.
3. Rivalitäten:
Die NFL versucht aus jedem noch so bedeutungslosen Spiel eine Rivalität zu machen. Das machen ja auch alle anderen Profiligen so. Da ist plötzlich ein Thursday Night Game zwischen Jacksonville und Tennessee der Hype des Jahres. Natürlich gibt es auch in der NFL echte, traditionsreiche und mit viel Liebe zum Hass gepflegte Rivalitäten (Eagles vs. Giants oder Packers vs. Bears oder Cowboys vs. Redskins). Doch eine Rivalität in den Pros wirkt wie ein Buddelkastenstreit im Vergleich zu College-Rivalitäten. Vielleicht liegt es daran, dass es die großen NFL-Duelle immer zweimal pro Saison gibt oder aber, dass viele Rivalitäten keine wirkliche Vergangenheit haben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Rivalitäten am College anders gepflegt werden.
Wenn USC und UCLA aufeinandertreffen, geht es quasi um die Vorherrschaft an der Westküste. Und da sprechen wir noch nicht einmal von der „Rivalry Week“. Denn wenn die anbricht, weiß man besser, auf welcher Seite man steht. In dieser Woche hat jedes der Duelle auch noch einen Spitznamen und eine Trophäe, um die gestritten wird. Der Iron Bowl zwischen Alabama und Auburn ist ebenso legendär wie der Red River Shootout zwischen Texas und Oklahoma. Wisconsin und Minnesota kämpfen bereits seit 1907 um eine überdimensional große Axt. Beim Egg Bowl streiten sich Mississippi State und Ole Miss. Georgia und Georgia Tech nennen ihre Rivalität ganz einfach nur „Clean Old-Fashioned Hate“. Army und Navy „besetzen“ förmlich ein ganzes Stadion im Kampf um Ruhm und Ehre. Und wenn ein Spiel einfach nur den Titel „The Game“ trägt und doch jeder weiß, dass es sich um das Duell zwischen Michigan und Ohio State handelt, dann sollte auch dem letzten Zweifler klar sein, dass Rivalitäten am College weitaus mehr sind als nur Spiele.
4. Ergebnisse der anderen:
Als NFL-Fan interessiert man sich vor allem für sein Team – und nur für sein Team. Vielleicht wirft man am Ende der Saison, wenn es ums Eingemachte geht, mal einen Blick auf die direkte Konkurrenz im Kampf um einen Playoff-Platz. Aber eigentlich interessiert es nur beiläufig, wenn die Steelers mit einer 8:2-Bilanz gegen die Jaguars mit einer 3:5-Bilanz verlieren.
Anders ist das am College: Big Upsets bleiben hängen – und zwar noch Jahre später. Denn jeder Sieg oder jede Niederlage kann in einer Saison, die noch kürzer ist als die der NFL, über eine Bowl-Teilnahme, eine Teilnahme am Finale einer Conference oder sogar die Teilnahme an den Playoffs entscheiden. Noch heute weiß jeder, wo er war, als Michigan 1994 dank eines 70-Yard Hail-Mary-Passes vom späteren Steelers QB Kordell Stewart, der auch noch abgefälscht wurde, in letzter Sekunde gegen Colorado verlor. Jede Hausfrau kann sich an die 30:31-Niederlage der Florida Gators gegen Ole Miss 2008 erinnern, als Tim Tebow beim 4. Versuch und 1 gestoppt wurde und nach dem Spiel schwor, dass sein Team kein Spiel mehr verlieren würde (er sollte Recht behalten und damit für immer zum ultimativen Leader aufsteigen). 2006 sorgte das unbekannte Boise State für einen nationalen Aufschrei, als es mit zwei Trickspielzügen Oklahoma in Overtime 43:42 im Fiesta Bowl besiegte. Und mit Sicherheit kann euch jeder Amerikaner sagen, was er in dem Moment getan hat, als das übermächtige Michigan 2007 vor ausverkauftem Haus gegen das damalige „Zweitligateam“ von Appalachian State durch ein Last-Second geblocktes Field Goal verloren hat.
Und wenn die Sensation perfekt ist, gibt es kein Halten mehr. Zehntausende Fans stürmen das Feld und wollen ihre Helden umarmen und mit den Jungs feiern, die von Montag bis Freitag neben ihnen die Schulbank drücken. Fans, die ein Feld stürmen – würde es in der NFL nie geben.
5. Traditionen:
Das bringt mich zum nächsten Punkt. Das Stürmen des Feldes gehört auch dazu – zu den Traditionen. Jede Universität in den USA hat seine eigenen Traditionen. Die sind alles – von klassisch bis bunt, von erhaben bis völlig gaga. Ein paar Beispiele gefällig? Wie wäre es mit dem „War Eagle“-Ruf von rund 90.000 Fans in Auburn vor jedem Spiel, während ein majestätischer Adler ins Stadion fliegt. Oder 85.000 Zuschauern, die in der Pause zwischen dem dritten und vierten Viertel im Camp Randall Stadium der Wisconsin Badgers zu House of Pains „Jump Around“ auf- und abspringen – Spieler beider Teams inklusive. Oder den Fight Song jeder Uni, den man als Student und Fan im Schlaf beherrscht. Oder wie wäre es mit einem Einlauf eines echten Büffels oder Longhorn-Stiers: Bei Colorado und Texas könnt ihr das vor jedem Heimspiel haben. Nicht fehlen darf die wöchentliche Voraussage von TV-Experte Lee Corso, der seinen Siegertipp verrät, indem er sich den Kopf des jeweiligen Maskottchens aufsetzt.
6. Man sieht die Stars von morgen reifen:
Man kann den Draft der NFL erst so richtig verstehen und genießen, wenn man die Jungs, um die es geht, hat spielen sehen. Einige kamen schon als Stars von ihren High Schools. Andere mussten sich alles hart erkämpfen. Mein Liebling ist und bleibt J.J. Watt. Der kam als wenig beachteter Tight End nach Central Michigan – zwar eine Uni der „ersten Liga“ (FBS), aber doch ein kleiner Fisch. Nach einer Saison ließ er sein Stipendium dort sausen und ging als sogenannter Walk On – also Selbstzahler – nach Wisconsin. Nach einem Jahr Zwangspause wurde er bei den Badgers als Defensive End eingesetzt und „the rest is history…“
7. Viele Systeme, viele Typen:
Die NFL ist der Versuch, alles perfekt zu machen. Das gilt vor allem für das Produkt auf dem Feld. Nichts gegen bis ins letzte Detail durchdachte Spielzüge und Playbooks, die einen Raketenwissenschaftler ins Schwitzen bringen würden, doch College Football bietet mehr Abwechslung, mehr Überraschung, mehr Chaos. Aber genau das liebe ich so. Man zappt durch die Kanäle und sieht hier eine Pistol Offense, da eine Triple Option, die Spread, Power I, Wishbone, Flexbone und hier und da sogar Pro Style Offenses. Verschiedenste Systeme für verschiedenste Typen von Spielern. Dazwischen tummeln sich unzählige kommende Superstars und solche, die man gern einfach nur als Athletes bezeichnet (oder Hybriden). Die Typen, die einfach alles können. Nur die besten Spieler schaffen es am Ende ins Pro-Level. Jedes Jahr sind es nur rund 7% der zur NFL zugelassenen College-Spieler, die tatsächlich gedraftet werden. Aber genau das macht College-Football so besonders: Nicht jedes Team ist auf jeder Position mit einem Juwel besetzt. Zu jedem Zeitpunkt einer Partie kann etwas Unvorhergesehenes passieren. Weil ein großartiger Athlet eine ganze Hintermannschaft wie Dorfdeppen aussehen lässt oder weil ein Coach ganz tief in seine Trickkiste greift.
8. Es geht ums Team, nicht nur um den QB:
Die NFL ist eine Quarterback-Liga. Versteht mich nicht falsch, natürlich gibt es auch auf anderen Positionen Stars und Sternchen. Doch Quarterbacks thronen über allem und eine Franchise hat ohne einen Franchise QB quasi keine Chance auf den Meistertitel. Am College, wo die Spieler natürlich auch noch in der Entwicklung stecken, steht das Team viel mehr im Fokus. Der Beweis: Die vergangenen 17 Super Bowl-Siege teilen sich 10 Quarterbacks untereinander auf. Vier von ihnen gewannen mehrfach (Tom Brady, Ben Roethlisberger, Peyton und Eli Manning) und lediglich zwei Herren auf der Liste fallen nicht unbedingt in die Kategorie Franchise QB (Trent Dilfer, Brad Johnson). Im College Football hingegen gab es in derselben Zeit 16 verschiedene Meister-Quarterbacks. Lediglich A.J. McCarron – die Nummer 2 in Cincinnati – gewann zweimal die nationale Meisterschaft als Starting Quarterback. Doch wie McCarron spielen oder spielten die meisten dieser Quarterbacks keine große Rolle in der NFL. Matt Leinart, Vince Young, Matt Flynn und Tim Tebow sind hoch geflogen und hart gelandet. Nur Jameis Winston und Cam Newton sind aktuell Starter (und Franchise QBs).
9. Endlose Auswahl:
In der NFL gibt es 32 Teams, also maximal 16 Spiele pro Spieltag. Im College Football gibt es allein in der FBS – der höchsten Spielklasse – unfassbare 128 Mannschaften. Dazu kommen 124 Teams in der FCS, die ein wenig darunterliegt. Außerdem gibt es innerhalb der NCAA, der College-Sportvereinigung, noch die Division II und Division III. Wer mag, kann Football schauen, bis ihm die Augen rausfallen.
10. Erste Versuche und die Uhr stoppt:
In der NFL sind zwei Minuten eine Ewigkeit. Im College Football reichen auch gerne mal 45 Sekunden. Denn im Gegensatz zu den Profis wird die Uhr in den letzten Minuten jeder Halbzeit angehalten, sobald ein Team ein First Down erzielt hat – selbst wenn der Spieler im Spielfeld getacklet wurde. Erst auf ein Zeichen der Schiedsrichter wird die Uhr nach dem Positionieren des Balls wieder gestartet. Dank dieser „Mini-Timeouts“ können Teams auch mit verdammt wenig Zeit noch verdammt viel erreichen.
11. Polls, Playoffs und endlose Diskussionen:
Playoffs sind für US-Sport-Fans nichts Besonderes. Für Fans von College Football schon. Denn seit Anbeginn der Zeit gibt es Polls im College Football. Coaches und/oder Medien bestimmen die besten 25 Teams. Jede Woche aufs Neue. Über viele Jahrzehnte war es auch der Poll, der den Meister bestimmte. Das System wurde immer wieder überarbeitet und seit nunmehr drei Jahren gibt es College Football Playoffs (zumindest in der höchsten Spielklasse FBS, darunter sind Playoffs üblich). Das neue Playoff-System beruht natürlich auch zum Teil auf den Polls, aber es ist ein Komitee aus Experten, das entscheidet, welche vier Teams am Ende um die nationale Meisterschaft kämpfen. Zwar bringt das System endlich etwas mehr Klarheit als seine Vorgänger, doch es lässt immer noch genügend Spielraum, um sich jedes Jahr wieder darüber zu ärgern, warum das eine oder andere Team nicht besser platziert ist in den Polls oder im finalen Ranking für die Playoffs nur auf Platz 5 gelandet ist.
12. BowlMania:
Die NFL hat ihren Super Bowl. College Football hat 40 (!) Bowl Games zum Ende der Saison. Puristen werden sich beschweren, dass doch nur das Playoff-Finale eine echte Meisterschaft sein sollte. Doch wieso kann nicht jeden Abend Samstagabend sein??? Bowl Games gibt es schon seit 1902. Über die Jahre kamen mehr und mehr Spiele hinzu. Vielleicht sind 40 Spiele einige zu viel – immerhin reicht es seit einiger Zeit, sich in Ausnahmefällen mit einer 5:7-Bilanz für ein Endspiel zu qualifizieren – dennoch sind sie Tradition und ermöglichen Colleges und ihren Fans Spiele gegen ebenbürtige Gegner anderer Conferences. Für mich beginnt mit der BowlMania Mitte Dezember gefühlt das Weihnachtsfest. Und es endet erst, wenn der National Champion gekürt wurde.
13. Conference Championships: Finals vor den Finals:
Bevor es aber in die Bowls und/oder Playoffs geht, stehen erstmal die Meisterschaften der einzelnen Conferences an. In der FCS gibt es aktuell 10 Conferences mit jeweils 10 bis 14 Teams. Hinzu kommen vier Schulen, die als „Independents“ außerhalb solcher Conferences spielen. Bekanntestes Beispiel ist Notre Dame. Wer so berühmt ist, muss sich eben keiner Band anschließen…
2016 hielten acht der 10 Conferences ein eigenes Finalspiel ab. Denn die Conferences sind – wie es sich gehört – nochmal in je zwei Divisions aufgeteilt. Ab 2018 werden alle 10 Conferences ein eigenes Finale abhalten. Zum einen bringt so ein Finale Geld und Anerkennung, zum anderen hilft ein Sieg, sich für einen Platz im Vierer-Playoff-Feld zu empfehlen. Schon so mancher Favorit auf den nationalen Titel strauchelte im „kleinen“ Finale und stellte quasi auf der Zielgeraden das komplette Ranking nochmal auf den Kopf.
14. Overtime, wie sie sein sollte:
Ich bin mir sicher, dass Roger Goodell sich jeden Morgen beim Blick in den Spiegel darüber ärgert, dass die Overtime-Regeln seiner NFL nicht einmal annähernd so sexy und unterhaltsam wie die im College-Football sind. Denn hier sind die Regeln so einfach wie geil. Jedes Team erhält den Ball an der gegnerischen 25-Yard Linie. Kein Kickoff, kein langes Rumgeeiere. Waren beide Teams in Ballbesitz und haben keine Gegner gefunden, geht das Spiel so weiter. Ab der dritten Overtime muss nach einem TD eine Two-Point Conversion probiert werden. Die Overtime am College: Chancengleichheit, Entertainment und garantiert keine Unentschieden.
15. Viel Geld, aber keine Profis:
Natürlich ist mir bewusst, dass College Football auch ein riesiges Business ist. Mehr als 20 Unis nehmen mit ihrem Sport pro Jahr mehr als 100 Millionen Dollar ein. Und die Spieler – zumindest ein Teil von ihnen – bekommen „lediglich“ die Ausbildung bezahlt. Das führt seit Jahren zu Diskussionen um die (Un)Nöitgkeit eines Gehaltssystems für College-Athleten. Aber egal, was am Ende dabei rauskommt, College Football bringt Stars, die so sehr strahlen, dass ihre offensichtlichen Schwächen selbst erfahrenen NFL Ownern und Coaches nicht auffallen. Wie sonst konnten sonst Quarterbacks wie Tim Tebow und Johnny Manziel in der 1. Runde gedraftet werden. Aber Amerika liebt diese Kids, die auf die eine oder andere Art und Weise ein ganzes Land unterhalten. Noch heute bestimmen die beiden die Schlagzeilen – obwohl der eine „nur noch“ zweitklassig Baseball spielt und der andere demnächst bei „Celebrity Rehab“ auftauchen wird. College Football bringt Megastars. Und doch sind diese keine fertigen Produkte mit Agent und PR-Manager, sondern Kids, die Fehler machen, die mal eine unüberlegte Antwort geben, die hinfallen und wieder aufstehen. Wie wir alle. Deshalb sind sie uns sympathischer und man fühlt sich ihnen näher als den Göttern der NFL-Welt.
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Nach dieser „kurzen“ Einführung in die Welt des College Footballs nenne ich euch wie versprochen noch meine Top-Teams für die Saison 2017.
#1 – Alabama: Nick Sabans Team ist auch dieses Jahr wieder gefüllt mit kommenden 1st Round Picks. Bama könnte es sicher mit der Hälfte der NFL aufnehmen. Am Ende hängt es dieses Jahr von QB Jalen Hurts ab – macht er den nächsten Schritt, heißt es „Roll Tide“.
#2 – Ohio State: Die Buckeyes sind immer einer der Top-Favoriten. Doch nach dem peinlichen 0:31 im Playoff-Halbfinale gegen Clemson wurde die Offense neu aufgestellt. Angeführt von QB J.T. Barrett wird es eine spannende Saison. Fängt sich OSU oder kommen harte Zeiten auf Urban Meyer zu?
#3 – USC: QB Sam Darnold ist der Hype des Sommers. Er gilt nicht nur als Favorit auf die Heisman Trophy, sondern auch als der nächste 1st Overall Draft Pick. Doch bis dahin will er die Trojans zu ihrer ersten Teilnahme an den Playoffs führen.
#4 – Florida State: Eine turbulente Saison 2016 endete mit viel Rückenwind. Jetzt will der Meister von 2013/14 wieder voll angreifen.
#5 – Penn State: Die Nittany Lions waren die Überraschung der Vorsaison. Niemand hatte Penn State nur in der Nähe des BIG10 Championship Games gesehen – und schon gar nicht als Champion der Conference. Das Laufspiel um RB Saquon Barkley und RB Trace McSorley ist angsteinflößend.
#6 – Clemson: Deshaun Watson ist als National Champion abgetreten. Doch wer auch immer Quarterback für die Tigers spielen wird, hat eine krasse Defense und starke Receiver an seiner Seite.
#7 – Oklahoma: Der überraschende Rücktritt von Trainerlegende Bob Stoops liegt keine zwei Monate zurück, und dennoch sind die Sooners ein Top-Team. QB Baker Mayfield soll’s richten.
#8 – Washington: Etwas überraschend erreichten die Huskies im Vorjahr die Vierer-Playoffs. Nun wollen sie den ganzen Kuchen. Angeführt von QB Jake Browning soll mindestens die Pac12 gewonnen werden.
#9 – Michigan: Head Coach Jim Harbaugh muss viele Abgänge Richtung NFL verkraften, doch seine Ansprüche sind enorm und der Druck, Ohio State schlagen und die Conference gewinnen zu müssen, ist riesig.
#10 – Wisconsin: Das vierte Team aus der BIG10. Die Defensive ist auch ohne T.J. Watt brandgefährlich. Der Angriff braucht mehr Konstanz auf der Quarterback-Position.
In diesem Sinne,
Euer Stolle