In vielen Fantasy-Drafts 2016 stellte sich vor und während des eigentlichen Events bei vielen GM’s hauptsächlich eine Frage: Welche Running Backs sind eigentlich noch einen Top 10-Pick in Runde 1 wert?

David Johnson, klar. Auch bei Todd Gurley war man sich weitgehend einig, dass ein außergewöhnliches Talent sich auch von einem schlechten Team nicht auf dem Weg in den Fantasy-Olymp abhalten lässt. Adrian Peterson, logisch.

Dann gab es noch LeSean McCoy, gegen den außer seiner (bekannten) Verletzungsanfälligkeit im zweiten Jahr bei den Bills eigentlich nichts sprechen sollte. Außerdem Rookie Ezekiel Elliott. Oder Lamar Miller. Devonta Freeman? Doug Martin? Und dann waren da noch die großen Fragezeichen: LeVeon Bell und Jamaal Charles. Der eine die ersten drei Spieltage suspendiert, der andere gerade genesen vom zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere.

Bei beiden Spielern stellte sich nicht die Frage, ob sie prinzipiell einen Erstrundenpick wert sind – deren Talent sprach für sich. Vielmehr: Sind sie es auch wert, ein paar Wochen Geduld zu haben? Die Antwort lautete meistens: Ja.

Und Stand heute? Bell’s Fantasybesitzer haben ihre Entscheidung vermutlich nicht bereut – wenn sie denn beim Draft so clever waren, sich für die ersten Spiele jemanden wie Bells direkten Backup DeAngelo Williams als Platzhalter ins Team zu holen. Oder jemanden wie Spencer Ware. Sollte (und daran bestanden wenig Zweifel) auch Jamaal Charles ein paar Spieltage brauchen, um richtig heißzulaufen, war Ware auch hier als direkter Backup mehr als eine solide Übergangslösung.

Pustekuchen. Die Übergangslösung ist nach 7 Wochen auf dem Weg zu über 2000 Gesamtyards. Jamaal Charles ist mit geschwollenem Knie jeden Sonntag weiterhin ein Fragezeichen und wird – selbst wenn er 2016 noch mal richtig fit werden sollte – sicher nicht das liefern, was sich seine Fantasybesitzer von ihm versprochen hatten… Ware ist der Mann in Kansas City. Shit happens.

Glückwunsch an die Besitzer von Spencer Ware. Und an alle anderen – immer weiter…


Quarterback

Andy Dalton (Cincinnati Bengals)

Seit Woche 3 keine Interception mehr. Und nur in einem Spiel 2016 unter 250 Yards geblieben. Da fällt auch die Tatsache nicht so sehr ins Gewicht, dass er in keiner einzigen Partie mehr als zwei Touchdowns geworfen hat…

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Die Cleveland Browns waren der erwartet dankbare Gegner für das Passspiel der Cincinnati Bengals. Nun geht es in London gegen die Washington Redskins. Eigentlich kein Fallobst, aber eventuell ohne Star-Cornerback Josh Norman (Gehirnerschütterung) und mit einem angeschlagenen Bashaud Breeland (Knöchel). Und außerdem: Der „Red Rifle“ ist on fire.


Running Back

Mike Gillislee (Buffalo Bills)

 

In unserem Podcast vom vergangenen Freitag haben wir Euch Gillislee bereits wärmstens empfohlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass LeSean McCoy mit einer Oberschenkelverlerletzung ausfallen würde, war einfach zu hoch, um sich Gillislee nicht zu sichern.

Es kam natürlich anders als gedacht: Der Coaching Staff um die kongenialen Ryan-Brüder entschied sich entgegen jeder Logik dafür, dass ihr Star-Running Back fit genug wäre, um auch gegen die Dolphins zu rocken. Ein Geistesblitz. McCoy verletzte sich natürlich nach der Halbzeit erneut und wird nun wohl länger ausfallen. Vorhang auf: Mike Gillislee. 2016 mit einem Schnitt von 6,2 Yards/rush, 2015 waren es 5,7.


Wide Receiver

Ty Montgomery (Green Bay Packers)

Wie von Packers-Fan Stolle vergangenen Freitag bereits angekündigt, landet der 23-Jährige von der Stanford University heute natürlich in unserem Waiver Wire-Blog. Ihn nach nun zwei Monsterspielen in Folge nicht zu erwähnen, wäre fahrlässig…

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Anotha one🚴🏾 #tc2k16 #dreamdrive

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Bereits gegen die Cowboys mit 10 Catches für knapp 100 Yards, wiederholte Montgomery diese Leistung gegen Chicago (10 Catches, 66 Yards) und lief dazu noch 9 Mal für 60 Yards. Der Grund: Ohne die etatmäßigen Running Backs Eddie Lacy (Injured Reserve) und James Starks (fällt noch wochenlang aus) gab es im Kader der Packers außer dem kurzfristig verpflichteten Knile Davis (Kansas City Chiefs) so gut wie keine andere Option mehr. Davis wird vermutlich mittelfristig den „klassischen“ Running Back geben. Aber auch nur ein paar Läufe pro Spiel machen Montgomery als Wide Receiver im Fantasyteam äußerst wertvoll.


Tight End

Vernon Davis (Washington Redskins)

Nach der (nachgewiesen) sechsten (!) Gehirnerschütterung seiner College- und NFL-Karriere muss man sich ernsthaft Sorgen um die Karriere von Tight End Jordan Reed machen. Zwar trainierte Reed letzten Mittwoch wieder – wurde aber vom Team prompt von den restlichen Einheiten vor dem Spiel gegen Detroit ausgeschlossen. Nun wurde bekannt, dass Reed den Trip nach London am kommenden Wochenende voraussichtlich ebenso nicht mitmachen wird. Wohl die einzig richtige Entscheidung.

Nach einer Bye Week könnte er in Woche 10 wieder auflaufen – oder eben nicht. Vernon Davis erlebt indes bei den Redskins seinen zweiten Frühling. Der 32-jährige ist der Ersatzmann von Reed und hat in den letzten beiden Spielen abgeliefert: 8 Catches, 129 Yards, 1 Touchdown.

https://www.instagram.com/p/BL85JBkgNKq/?taken-by=vernondavis85


Defense

New York Jets

Die Jets um Head Coach (und ehemaligem Defensive Coordinator der Cardinals) Todd Bowles haben 2016 nach einem fulminanten Auftakt gegen die Bengals (7 Sacks, 1 Interception) doch arg enttäuscht. Und neben dem Quarterback-Desaster in New York ist eben auch die Defense ein entscheidender Grund für die Bilanz von 2-5.

Allerdings spielte man nun beim Sieg gegen die Baltimore Ravens besser als erwartet und ließ nur 10 Punkte zu. Gegen den Lauf sowieso eine Macht, sollte das Passspiel des nächsten Gegners aus Cleveland den Jets keine Angst einjagen. Nummer 1-Wide-Receiver Terrelle Pryor mit Oberschenkelproblemen, Rookie Corey Coleman nach Handverletzung noch nicht fit – und nun auch noch Cody Kessler raus (Gehirnerschütterung). Bleiben auf dem Quarterback-Karussell in Cleveland nur noch Kevin Hogan (Rookie aus Stanford) oder eventuell Josh McCown (nach gebrochenem Schlüsselbein) übrig. Viele Fragezeichen…

 

Foto-Quelle: Instagram

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